Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
zitterten unsere Hände, eine Hitzewelle rollte durch unseren Körper. Wir sollten die anderen an der Bushaltestelle treffen. Uns war nicht klar, in welcher Richtung sie lag, aber wir entschieden uns für diejenige, die unsere Entfernung zum Platz vergrößerte.
, sagte Addie.
Christophs roten Schopf entdeckten wir als Erstes. Wir sahen die Sommersprossen auf seiner hellen Haut und seine leuchtenden Augen, die noch mehr leuchteten, als er uns ebenfalls sah. Dann drehte Ryan sich um; er ging – rannte – ging auf uns zu. Ich hielt mich ebenfalls davon ab, loszulaufen. Wir durften keine Aufmerksamkeit erregen.
Seine Arme legten sich um uns. Er presste unsere Stirn an seine Schulter, schloss die Welt aus. » Alles gut « , sagte ich. » Mir geht es gut. Wo ist Josie? Wo ist Cordelia? Sie … «
» Ihr geht es gut. « Ryans Worte waren ein Raunen an unserem Ohr. » Josie und Lissa haben sie gefunden. Sie fahren gerade zu ihrer Wohnung zurück. Sie setzen Lissa unterwegs ab. Wo warst du? «
» Ich habe mich verlaufen. « Es war das Einzige, was ich dazu sagen konnte. Ich hob den Blick von Ryans Schulter und sah, dass Vince uns beobachtete. Nein, Jackson. » Habt ihr sie bekommen? « , flüsterte ich Ryan zu. » Die Information? « Er nickte.
Christoph unterbrach uns, ehe einer von uns noch mehr sagen konnte. » Wir müssen los. « Er war kurz angebunden, aber er unterzog uns einer genauen Musterung und runzelte die Stirn, als sein Blick auf unsere Wange fiel. Sie pochte noch immer schmerzhaft. Ich legte meine kühlen Finger an die heiße Haut. » Wir müssen los, auf der Stelle, bevor Peter und die anderen etwas hiervon mitbekommen und jemand bemerkt, dass ihr nicht da seid, wo ihr sein solltet. «
Wir warteten, aber der Bus kam nicht. Es dauerte eine Ewigkeit, ein Taxi heranzuwinken. Und noch länger, bis wir Emalias Wohnkomplex erreichten. Hier war alles noch genau so, wie wir es verlassen hatten: ruhig, ungestört.
» Denkt euch eine Geschichte für die Prellung aus « , sagte Jackson, als Ryan und ich aus dem Auto stiegen. Ich versprach es ihm. Das Taxi fuhr weiter.
Ryan und ich rannten die vier Stockwerke hinauf. Ich beeilte mich hektisch, Emalias Wohnungstür aufzuschließen. Als wir hineinplatzten, sahen wir, dass Lissa uns bereits erwartete. Sie tigerte im Wohnzimmer auf und ab. Nina saß nervös auf dem Sofa hinter ihr.
» Gott sei Dank! « Lissa eilte auf uns zu. Dann rief sie: » Deine Wange! Was ist passiert? «
Bis Henri nach unten kam, mit düsterer Miene und starren Schultern, hatten Addie und ich uns eine Antwort zurechtgelegt. Ich hatte einen meiner speziellen Momente gehabt – hatte eine Minute die Kontrolle über unsere Füße verloren und war in einen der Stühle hineingestolpert. Hätte mir beinah ein Auge ausgestochen. Ich bin ein ganz schöner Tollpatsch, was? Ich scheine einfach … Henri? Was ist los? Nein, wir haben seit heute Morgen kein Fernsehen mehr geguckt. Lankster Square? Was ist passiert? Sag es uns.
Bitte sag es uns.
Kapitel 15
Henri blieb bei uns, bis Emalia nach Hause kam. Die beiden verschwanden zusammen mit Peter in Henris Wohnung und ließen uns allein die Auswirkungen unserer Aktion in den Abendnachrichten verfolgen.
Ich rief bei Cordelia an, sobald sie weg waren. Josie ging ran. Ihre Stimme klang forsch und locker, bis ihr aufging, wer am anderen Ende der Leitung war. Dann hörte sie auf, mir etwas vorzuspielen. Cordelia hatte große Schmerzen, aber offenbar waren sie auszuhalten. Sie weigerte sich, ins Krankenhaus zu gehen. Sie hatte sich die Rippen gebrochen, als sie jünger gewesen war, und sie hatten damals nicht viel für sie getan.
» Ich habe sie mit Schmerzmitteln vollgepumpt « , sagte Josie, » doch ich denke, sie hat recht. Selbst wenn sie sich eine Rippe gebrochen hat, gibt es nicht viel, was man deswegen tun könnte. «
» Woher willst du wissen, dass es nichts Schlimmeres ist? « , sagte ich. » Was ist, wenn sie innere Blutungen hat? «
» Hör zu, wir können es uns im Moment nicht leisten, ins Krankenhaus zu fahren « , sagte Josie leise. » Wir haben weder das Geld dafür, noch wollen wir das Risiko eingehen – egal, wie gering es auch sein mag –, dass jemand zwei und zwei zusammenzählt. Cordelia geht es so weit gut, wirklich. Falls sich etwas tut, das uns daran zweifeln lässt, irgendetwas, werde ich sie ins Krankenhaus bringen. «
Ich zögerte. » Nein, wenn sich etwas tut, dann kontaktiere Dr. Lyanne. «
» Einverstanden « ,
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