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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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vielleicht nicht einmal bemerkt hätte.

EINE ECHTE ENTDECKUNG
    20.05 Uhr
    Nachdem ich die lästigen Zeugen losgeworden war, machte ich mich daran, Davids Hausbar so zu rekonstruieren, dass ihrem Besitzer – zumindest auf den ersten Blick – nichts auffallen würde. Bei allen Flaschen hatte ich den ursprünglichen Pegel mit einem Kreidestrich markiert, dementsprechend füllte ich sie auf, auch wenn der Inhalt nicht immer mit dem Etikett übereinstimmte.
    Anschließend veranstaltete ich eine Solo-Schnitzeljagd, um die Klamotten einzusammeln, die ich in den vergangenen Wochen im ganzen Haus verstreut hatte. Ich stopfte alles in einen Wäschekorb, den ich in meinem Kofferraum verstaute. Dad hatte die Küche so blitzblank hinterlassen, dass ich ihm nicht nachträglich ins Handwerk pfuschen wollte. Sollte David sich dennoch beklagen, konnte ich die Schuld immer noch unseren Eltern in die Schuhe schieben. Das galt auch für das Badezimmer. Auf einem Zettel vermerkte ich, dass Dad den Hot Tub wiederholt benutzt hatte, und hinterlegte den Wisch am Waschbeckenrand.
    22.55 Uhr
    Ich fuhr zu meiner Besenkammer im Tenderloin zurück, suchte eine halbe Stunde lang einen Parkplatz und schaffte es dann in drei Anläufen, alles, wirklich alles aus meinem Auto zu tragen. In dieser Gegend sollte man nicht mal einen Werbekuli im Wagen lassen.
    Mit rund dreißig Kilo Zeugs beladen (ich weiß auch nicht, warum ich so viel mitgenommen hatte, um Davids Haus zu hüten) schleppte ich mich die drei Stockwerke hinauf, ließ mich aufs Bett fallen (das mir auch als Couch, Schreib-und Beistelltisch dient) und schloss die Augen, um michkurz auszuruhen, bevor es ans Auspacken ging. Gerade als ich beschloss, das Auspacken auf den nächsten Tag zu verschieben, klingelte mein Handy.
    »Isabel?«
    »Ja.«
    »Hier ist Christopher. Habe ich dich geweckt?«
    »Nein, gar nicht.« Es war schließlich erst 23.15 Uhr, und ich hänge an meinem Nachteulen-Image.
    »Ganz spannende Party übrigens«, sagte Christopher.
    »Danke. Meine Eltern lade ich das nächste Mal nicht ein.«
    »Das wäre ein herber Verlust«, antwortete er. »Ich liebe deine Mutter. Sie ist eine wahre Teufelin.«
    »Bei dir hört sich das so positiv an.«
    »Schätzchen, ich brauche meinen Schönheitsschlaf, also komme ich gleich zur Sache. Ein Freund von mir zieht nach San Francisco, und ich wollte mal horchen, ob dein Bruder vielleicht seine Einliegerwohnung vermieten will – falls er noch keinen Mieter hat.«
    »Wovon sprichst du überhaupt?«, fragte ich.
    »Ich möchte wissen, ob dein Bruder seine Einliegerwohnung vermietet. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum du sie nicht übernimmst, anstatt in diesem Loch zu hausen.«
    »Du kennst doch Davids Haus. Da gibt es keine separate Wohnung, und er würde einem Unbekannten – oder seiner Schwester – nicht mal einen Briefkasten vermieten.«
    »Pass auf, Isabel: Dein Bruder hat im Keller eine Wohnung eingebaut. Ich weiß nicht, wie’s dort aussieht, aber dem Rest des Hauses nach zu schließen, ist sie bestimmt annehmbar.«
    »Er hat aber keine Wohnung.«
    »Hat er wohl.«
    »Du spinnst ja, mein Lieber.«
    »Izzy, meine Süße, glaub mir: Ich weiß so manches, von dem du nichts ahnst.«
    »Darüber reden wir ein anderes Mal«, sagte ich und legte schnell auf.
    Dann schlüpfte ich in meine Turnschuhe, warf mir eine Jacke über und schnappte mir die Autoschlüssel. Binnen zehn Minuten war ich wieder bei David.
    23.30 Uhr
    Von allen Türen in Davids Riesenvilla hatte ich eine einzige nicht geöffnet. Sie befand sich auf der Rückseite, direkt neben der Garage, und ich war immer davon ausgegangen, dass sie zu einem muffigen, nur halb renovierten Keller voller leckender Leitungsrohre, Spinnweben und modrigem Holz führte. Die Tür an sich war in besserem Zustand als erwartet. Sie wurde zwar von zwei Riegelschlössern gesichert, aber ich vermutete, dass zu beiden der gleiche Schlüssel passte. Wären mir die Schlösser früher aufgefallen, hätte mir der Sicherheitsaufwand für einen ungenutzten Keller zu denken gegeben. Vielleicht bewahrte David auch bloß seine Finanzunterlagen dort auf, oder er wollte vermeiden, dass man sich über den Keller Zugang zum Haus verschaffte. Es waren eine Menge Gründe denkbar, und bald würde ich Gewissheit haben.
    Ich ging ins Haus und holte den gewaltigen Schlüsselbund, der in der Kammer neben der Küche hing. Dann steckte ich jeden einzelnen Schlüssel in die Kellerschlösser, bis ich den richtigen

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