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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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praktisch kein Schlaf mehr vergönnt sein würde.

UNGEBETENE GÄSTE
    Am folgenden Nachmittag nahm ich die Fährte im Fall Black wieder auf, kostenlos, womit ich zwar meine Zeit verschwendete, aber wenigstens nicht Ernies Geld.
    Während ich Linda in ihrer Freizeit überwachte, erfuhr ich, dass ihre Haare vermutlich gefärbt sind, sie gern Kaffee trinkt und mit Vorliebe Bibliotheken und Billigläden aufsucht. Es kam weder zu Ladendiebstahl noch zu einem heimlichen Treffen. Ein schrecklich öder Sonntag.
    Abends kehrte ich in Davids Haus zurück, entschlossen, es wieder in seinen ursprünglichen Prä-Isabel-Zustand zu versetzen und danach im Internet alles über Rom, Italien und den Rest Europas zu recherchieren. Ich wollte David am folgenden Tag unbedingt der Lüge überführen, wenn er nach Hause kam.
    Wie immer funkte mir die Familie dazwischen. Kaum hatte ich das Haus betreten, stolperte ich über Dad im Hot Tub, Mom in der Küche und Rae, die am Kamin ihre Marshmallows röstete.
    Ich forderte alle drei auf, das Feld umgehend zu räumen. Andernfalls würde ich die Polizei rufen. Wie wirksam diese Drohung war, zeigen die Reaktionen:
    RAE : Bleib mal locker. Wie wär’s mit ’nem S’more?
    MOM : Hast du Hunger, Schatz? Gleich gibt es gegrillten Lachs.
    DAD [nachdem er endlich dem Hot Tub entstiegen war]: Das hat gutgetan.
    Wenn mir unter Davids Dach schon kein Frieden vergönnt war, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um die familiären Probleme zu beleuchten.
    »Sag mal, Rae, wie kommst du mit diesen Mogelvorwürfen klar?« Ich schickte mich an, das Eis zu brechen.
    »Ganz gut«, antwortete sie.
    »Was bedeutet das konkret?«, fragte ich.
    »Sie will es weder bestätigen noch leugnen«, wiederholte Mom den Standardspruch meiner Eltern.
    Dad sprang meiner Schwester zur Seite: »Sie hat sich bereit erklärt, den Test unter strenger Aufsicht zu wiederholen. Dann werden sich die Beschuldigungen als grundlos erweisen.«
    »Warum verteidigst du dich nicht selbst, wie jeder normale Mensch?«, fragte ich Rae.
    »Was heißt schon normal?«, konterte Rae.
    »Was ist das wieder für ein patziger Ton?«
    »Was heißt schon patzig?« Rae blieb ihrer Strategie treu.
    »Reg dich ab, Isabel. Es wird sich schon klären«, sagte Dad.
    »Wo nehmt ihr nur dieses Vertrauen her?«, fragte ich meine Eltern.
    »Sie hat doch nichts Schlimmes getan«, sagte Mom.
    »Das ist nicht dein Ernst«, antwortete ich. Und dann listete ich ihnen sämtliche Vergehen auf, die Rae allein in den letzten paar Jahren begangen hatte:
Ihren Onkel schikaniert. Dessen Eigentum 51 gestohlen.
Ihre eigene Entführung vorgetäuscht.
Saß ohne Führerschein am Steuer. Hat dabei einen Mann umgefahren.
Versuchter Kauf von Alkoholika und Pornoheften in einschlägigen Läden 52 .
Wurde völlig betrunken auf einer Party aufgegriffen.
Heckte eine Vandalismusaktion gegen den Vorgarten der Nachbarin aus.
Tauschte Henrys Türschlösser aus.
Übte Psychoterror gegen Henrys Freundin aus.
    »Dafür saß sie keinen einzigen Tag im Knast«, sagte Mom in Anspielung auf meine Erfahrungen mit dem Rechtssystem.
    Nach dem Abendessen deckten Mom und Dad noch schnell den Tisch ab und traten dann die Flucht an, um sich vor dem Rest der Hausarbeit zu drücken. Ich schnitt ihnen jedoch den Weg ab, zog den großen Türriegel vor und blieb standhaft. Da Mom gekocht hatte, musste Dad sich um das Geschirr kümmern.
    Als er alles in die Spülmaschine eingeräumt hatte, wollte sich Dad noch einen Schlummertrunk genehmigen, bevor er mit meiner Mutter und Rae aufbrach. Für meinen Geschmack nahm er Davids gut sortierte Hausbar eine Spur zu eingehend unter die Lupe. Ich schenkte Dad einen Schuss aus meiner persönlichen Jack-Daniel’s-Flasche ein und wies ihn an, schnell auszutrinken und endlich abzudampfen.
    »Schmeckt ja ganz anders als sonst«, sagte Dad.
    »Liegt vielleicht am Jahrgang«, sagte ich.
    In Wahrheit lag es daran, dass meine Flasche achtzehn Jahre alten Glenlivet enthielt, einen der kostspieligsten Whiskys überhaupt. Als Hausgast, der über Geschmack, einen Trichter und ausreichend freie Zeit verfügt, kann man Wunder wirken. Im Zuge dieses Wunders war der Inhalt der Jack-Daniel’s-Flasche in die Glenlivetkaraffe geraten.
    Just als ich dachte, meine Familie gleich los zu sein, klingelte es an der Tür.
    Rae stürmte hin. Klar, dass jeder beliebige Fremde dadraußen vor der Tür mehr Aufregung versprach als ihr eigen Fleisch und Blut.
    »Was machst du denn hier?«, hörten wir

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