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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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Stadium erreicht, wo man sich gegenseitig die Tattoos präsentierte. Als Petra mit ihrer detaillierten Schilderung des gestrigen Rendezvous fertig war (und mir überschwänglich gedankt hatte), bat ich sie um Unterstützung im Fall Harkey/Bancroft/Black. Eine Unterstützung, die meine älteste und beste Freundin mir auch diesmal nicht versagte.
    Am nächsten Tag erschien Petra um Viertel nach zwölf bei RH Investigations , gekleidet wie die Femme fatale aus einem Film noir der vierziger Jahre: enganliegendes Kostüm, schicker Hut, schwindelerregend hohe Absätze. Als Erstes öffnete sie ihre Handtasche und zog sich die Lippen nach.
    »Ich habe einen Termin bei Mr. Harkey. Informieren Sie ihn bitte, dass Agatha Shveldenberger hier ist«, sagte sie.
    »Shevelden-?«, versuchte ich zu artikulieren.
    »Shveldengerber«, probierte Petra eine andere Variante aus.
    »Trag nicht so dick auf«, murmelte ich.
    »Was ist denn jetzt mit meinem Termin«, sagte sie laut genug, um von Mr. Harkey gehört zu werden.
    »Ich brauche fünfzehn Minuten«, sagte ich so leise wie möglich. »Nehmen Sie doch Platz«, fuhr ich dann in normaler Lautstärke fort.
    Ich teilte Mr. Harkey über die Sprechanlage mit, dass sein Besuch eingetroffen war. Kurz darauf führte er Petrain sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Rasch führte ich Robbies Anweisungen aus und stieß wenige Sekunden später tatsächlich auf das verborgene Laufwerk. Ich ging die Dateien anhand der Liste durch, die ich in den Unterlagen gefunden hatte, und suchte nach den Audio-Dateien, deren Nummer mit der Bancroft-Akte übereinstimmten. Die Zeit war zu knapp, um sie sich anzuhören, also speicherte ich sie auf einem USB -Stick ab, den ich am Schlüsselbund trug. Danach schloss ich sämtliche Fenster und kehrte zu meiner eigentlichen Arbeit zurück, der Transkription einer Befragung, die auf Band aufgenommen worden war. Ich bemühte mich, die verlorene Zeit wieder wettzumachen. Knapp eine Viertelstunde nachdem er sich mit Petra in sein Büro zurückgezogen hatte, führte Mr. Harkey sie zum Ausgang. Zum Abschied sagte er: »Ich bedaure, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte, Mrs. –«
    »Es war mir trotzdem ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Rick«, sagte Petra, deren Abgang nicht weniger spektakulär war als ihr Auftritt.
    »Warum sind diese attraktiven Frauen bloß immer so neurotisch?«, sagte Mr. Harkey, als Petra längst außer Hörweite war. »Anwesende natürlich ausgenommen«, fügte er mit einem widerwärtigen Augenzwinkern hinzu.
    »Was wollte sie denn?«, fragte ich.
    »Sie glaubt, dass ihr Mann von Aliens entführt wurde. 72 Ich hätte den Fall angenommen, wenn sie finanziell besser dastünde. Nichts ist mir lieber, als Außerirdische zu beschatten. Aber die Dame ist pleite. Ich habe ihr gesagt, ich könne für sie leider nichts tun, aber sie solle es doch mal bei Spellman Investigations versuchen.«
    Über das eigene Witzchen schmunzelnd, ging Harkey insein Büro zurück. Den Rest des Nachmittags überlegte ich, wie ich mich am besten und schnellsten feuern lassen konnte.
    Nach der Arbeit fuhr ich mit meinem geliebten Bus in mein neues Wohnviertel und begab mich dort wieder auf Autosuche. Ich konnte mich dumpf daran erinnern, dass es an der Ecke Green und Leavenworth Street stand, das bestätigte mir auch ein Blick auf den Zettel, auf dem ich die Koordinaten vorsichtshalber festgehalten hatte. Allerdings fand ich den Wagen erst gut zwanzig Minuten später auf der Jackson Street. Das hieß, dass mein Auto sich tatsächlich ohne mein Zutun bewegte. Irgendjemand hatte da seine Finger im Spiel.
    Ich beschloss, dem Büro meiner Eltern einen Besuch abzustatten, um mir ein bisschen Ausrüstung zu borgen, mit der ich dieses Phantom enttarnen könnte. Eine versteckte Kamera wäre dafür am geeignetsten, und so riss ich mir ein Mikrogerät (nicht größer als eine Vierteldollar-Münze) unter den Nagel, das in eine Stofffalte über dem Fahrersitz passen würde. Den Receiver konnte ich im Kofferraum verstecken. Ich packte beides in meinen Rucksack und wollte gerade wieder aus dem Fenster steigen, als ich im Nebenzimmer Stimmen hörte. Es schien sich nicht um einen entspannten Plausch zu handeln.
    DAD : Wie ist es gelaufen?
    RAE : Das erfahren wir noch früh genug.
    MOM : Aber du musst doch sagen können, ob es eher gut oder eher schlecht lief?
    RAE : Ich finde wirklich, dass wir auf die Ergebnisse warten sollten.
    DAD : Du hast bestimmt eine glänzende Leistung

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