Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)
befolgen können: » CONTROL ! ALT ! DELETE ! WAS IST DARAN SO SCHWER , VERDAMMT !« Und wenn der Computer wieder läuft und Robbie sein Zeug zusammenpackt, ist man ihm meistens so dankbar, dass alles verziehen ist.
Da seine Eingangstür stets offen ist (angesichts mancher Feinde, die er sich trotz oder wegen seiner Erfolgsquote geschaffen hat, erscheint das alles andere als ratsam), ging ich einfach hinein. Bei meinem Anblick sagte er nicht etwa hallo, sondern verdrehte die Augen und werkelte weiter.
»Hi Robbie«, sagte ich forsch, »du musst mir helfen.«
»Ich hab zu tun. Komm ein andermal wieder.«
Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich zu ihm.
»Kommt nicht in die Tüte.«
Dann holte ich das Observierungsprotokoll aus der Tasche und legte es zusammen mit zwei Zwanzigdollarscheinen auf Robbies Schreibtisch.
»Ich fasse mich kurz«, versprach ich.
»Was faselst du da überhaupt?«, fragte er und sah mir endlich in die Augen. Wobei mir schon aufgefallen war, dass Robbie einem eigentlich nie in die Augen sieht. Er fixiert bloß einen Punkt zwischen den Augenbrauen seines Gegenübers.
»Wirf mal einen Blick auf dieses Protokoll«, sagte ich. »Das Laufwerk ist zwar präzise angegeben, aber ich kann die Dateien nicht finden. Im Verzeichnis taucht kein XYZ -Laufwerk auf. Ich habe auch die einzelnen Computer im Büro überprüft. Könnte es sich um ein externes Laufwerk handeln?«
»Hast du etwa eine Datei verbaselt? Auf deinem Computer?«, fragte Robbie auf seine unnachahmlich herablassende Art.
»Nein, auf einem anderen Computer. Ich will wissen, warum ich ausgerechnet diese Dateien nicht finden kann, während alle anderen so leicht zugänglich sind.«
Er sah flüchtig auf das Protokoll und widmete sich dann wieder seiner Arbeit.
»Wahrscheinlich ein versteckter Share Drive«, sagte er.
»Was ist das?«
»Das erkläre ich dir bestimmt nicht. Du würdest es sowieso nicht kapieren. Befolge einfach meine Anweisungen, dann findest du schon, was du suchst. Mit dem Netzwerkbrowser wirst du nicht fündig, weil es sich um ein verstecktes Laufwerk handelt, klar? Du rufst den Menüpunkt Extras auf und klickst Netzlaufwerk verbinden an. Muss ich das wiederholen?«
»Nein, mein Taschenrekorder nimmt alles auf«, sagte ich.
»Danach gibst du zweimal Backslash ein, Computer, XYZ , Dollarzeichen. Und wenn ich Computer sage, ist das ein Platzhalter für den Namen deines Dateiservers. Wehe,du gibst ›Computer‹ ein wie ein Voll-Dämlack. Und das Dollarzeichen ist bloß ein Dollarzeichen – Shift-4. Kapiert? Und du weißt, wie ein Backslash aussieht? Okay – wenn du dich genauestens an meine Anweisungen hältst, findest du deine Datei.«
»Ganz sicher?«, fragte ich. »Ich möchte auf keinen Fall wiederkommen.«
»Ganz sicher«, sagte Robbie und krallte sich die Kohle. »Mach die Tür zu, wenn du gehst.«
Bei RH Investigations stand der Vorzimmerschreibtisch so, dass man bei offener Tür einen ungehinderten Blick in Harkeys Büro hatte. Daraus folgte, dass Harkey einen ebenso ungehinderten Blick auf mich hatte. Und da er mich jedes Mal anstarrte, sobald ich mit dem Tippen innehielt, hatte ich kaum Gelegenheit, mich auf Dateiensuche zu begeben. Ich würde mir wieder etwas einfallen lassen müssen.
EIN KLARER FALL VON ERPRESSUNG
TEIL 2
Als ich die Räumlichkeiten von RH Investigations verlassen hatte, schaltete ich das Handy an. Auf meiner Mobilbox waren fünf Nachrichten:
1. »Ich 69 bin’s. Klär mich mal über diesen Gabe auf. Der Typ hat tolle Haare.«
2. »Izz, Rae hier. Mom und Dad haben deinen Brief gelesen. Sie sind nicht mehr ganz so sauer. Wenn du möchtest, führe ich für dich gern Friedensverhandlungen durch, natürlich zum Freundschaftspreis. Ich melde mich später noch mal.«
3. »Izzele, hier spricht Morty. Ich wollte mich nur vergewissern, dass ich wirklich alles bedacht habe, wegen dieser Florida-Sache. Ruf mich bitte an, damit wir das noch einmal durchsprechen können.«
4. »Hallo, Isabel, ich bin’s, Gabe. Ich weiß zwar nicht, was du mit Grandpa angestellt hast, aber es hat jedenfalls prima geklappt. Danke! Ach übrigens, deine Freundin Petra hat mir einen phantastischen Haarschnitt verpasst. Echt. Tja, das wär’s. Ciao. Und ruf mich doch bitte an, wenn du mal einen Moment hast. Ich würde dich gern was fragen.«
5. »Izzy, warum kommt in meiner Bar immer noch Post für dich an? Ich dachte, das hätten wir ein für alle Mal geklärt 70 .«
Bevor ich in die Bahn stieg, die
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