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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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wollte. (Das stimmte. Ich zahlte ja keine Miete.)
    »Unsinn. Man hat dir schon das Telefon abgestellt, also hast du auch keinen Internetzugang mehr. Wie sollst du da überhaupt –«
    »Du hast ja recht.« Ich hatte die Folgen meines hastigen, heimlichen Umzugs noch gar nicht bedacht. Die meisten riefen mich ausschließlich auf dem Handy an. Aber Dad wählte stets alle Nummern, derer er habhaft werden konnte.
    »Bloß kein falscher Stolz«, sagte er und drückte mir das Geld in die Hand.
    Mit einem leisen Danke stieg ich aus. Als ich die Tür schließen wollte, hörte ich noch: »Dir bleiben zwei Wochen, Isabel. Vergiss das nicht. Genau zwei Wochen.«
    Falsch: Es waren genau zweieinhalb Wochen.

RATMAL, WER ZUM ESSEN KOMMT
    Kaum war Rae am Freitagnachmittag von der Schule heimgekommen, packten Mom und Dad die Reisetasche in den Kofferraum und traten die zweistündige Fahrt in den Norden an, von San Francisco ins Napa Valley.
    Solange David noch anderweitig beschäftigt war, sollte ich auf Rae aufpassen. Ich nutzte die Zeit, um den Gewährsmann meiner Eltern in Detroit zu kontaktieren, einen Privatdetektiv namens Gus Nordvent, und ihn auf die Spur der jungen Linda Truesdale zu setzen. Eine Stunde später rief er mich zurück.
    »Das Mädel hat tüchtig was auf dem Kerbholz«, sagte er voller Begeisterung. Für Detektive gibt es nichts Schöneres, als das Hässliche aufzudecken. Dafür werden wir schließlich bezahlt.
    »Was hat sie getan?«, fragte ich.
    »Mit neunzehn hat sie ein paar ungedeckte Schecks ausgestellt. Mit zwanzig wurde sie wegen Fälschung belangt. Anscheinend hat sie Geld unterschlagen, als sie in einem Restaurant arbeitete. Es gibt auch Einträge im Jugendstrafregister, aber die sind natürlich versiegelt.«
    »Musste sie in den Knast?«
    »Vier Monate. Geringste Sicherheitsstufe.«
    »Und sonst?«
    »Seither verhält sie sich offenbar wie eine ehrbare Bürgerin.«
    Nach dem Telefonat begab ich mich vom Büro in die Küche, wo Rae am Resopaltisch saß und sich mit Mini-Brezeln und M&Ms vollstopfte. Vor ihr lag ein Mathetest, in dem sie mittelprächtig abgeschnitten hatte.
    »Versemmelst du jetzt alle deine Tests?«, fragte ich.
    »Nein.« Rae starrte auf das Blatt. »Dafür hatte ich richtig geübt.« Sie stand auf und behauptete, sie wolle jetzt ein Schläfchen machen.
    Ich wartete fünf Minuten ab, bevor ich hinausging und das Haus umrundete. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, sie aus dem Fenster steigen zu sehen. Nach zehn Minuten kehrte ich ins Haus zurück, ging auf Zehenspitzen nach oben und öffnete Raes Zimmertür. Sie schlief tief und fest. Und ich dachte, dass ich ihrem Vorbild am besten nacheifern sollte, wenn ich sie das ganze Wochenende über observieren wollte. Ich ging wieder nach unten und legte mich auf die Wohnzimmercouch.
    Ein paar Stunden später weckte mich das Klappern von Töpfen und Pfannen in der Küche. Als ich nachsehen ging, was da los war, durchstöberte Rae gerade den Vorratsschrank.
    »Was suchst du denn?«, fragte ich.
    »Ich will heute Abend was kochen.«
    »Bestell dir doch eine Pizza.«
    »Ich möchte aber lieber kochen«, sagte sie mit Nachdruck.
    Ich wollte gerade gehen, als David die Haustür aufschloss.
    »Vorsicht«, sagte ich, »Rae will heute Abend unbedingt für dich kochen.«
    »Ich habe schon gegessen!«, brüllte David aus Leibeskräften.
    Rae trat aus der Küche. »Du kannst ruhig gehen, Isabel.«
    »Warum willst du mich denn so dringend loswerden?«, fragte ich.
    »Mir reicht ein Gefängniswärter«, antwortete Rae. Dann drehte sie sich zu David, musterte seine wenig kanzleitaugliche Kluft und fragte: »Wie bist du denn angezogen?«
    »Ich war gerade beim Sport«, antwortete er und schleuderte seine Tasche in die Ecke.
    »Willst du nicht duschen?«
    »Was kümmert dich das?«
    »Ich habe jemanden zum Abendessen eingeladen«, erklärte sie.
    »Wen denn?«, fragte ich.
    »Wolltest du nicht schon längst gehen?«, sagte sie.
    Und so ging ich dann auch. Erst zu Davids Haus, wo ich mich ausnahmsweise ganz frei bewegen konnte, eine kleine Stärkung zu mir nahm und die Zeitung las. Danach schaute ich in der Bar vorbei, um mir Milos Auto zu borgen. Anschließend fuhr ich damit zur Spellman-Residenz zurück, um mit der Überwachung zu beginnen.
    20.00 Uhr
    Die Ankunft von Raes bedauernswertem Gast hatte ich verpasst, aber ich hätte mir denken können, dass es keiner der üblichen Verdächtigen war. Niemand, der die Kochkünste meiner Schwester kannte, ließ

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