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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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hatten. Und das ging nur, wenn ich sie in meine Pläne einweihte.
    Mom und Dad schienen sich über die halbe Rückkehr der verlorenen Tochter zu freuen. Sie hörten mir aufmerksam zu und waren bereit, mir ihre Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Vermutlich reizte sie auch die Aussicht, Harkey ganz nebenbei eins auszuwischen. Und natürlich wollten sie sich aktiv an der Lösung dieses unverhofften Rätsels beteiligen. Für meine Eltern hatte die Detektivarbeit niemals ihren spielerischen Reiz eingebüßt.
    DAD : Ich habe eine Theorie!
    ISABEL : Sollten wir damit nicht warten, bis uns mehr Fakten vorliegen?
    DAD : Nehmen wir an, Sharon war vor ihrer Ehe mit dem Kongressabgeordneten mit einem anderen Mann verheiratet und Linda war dessen Geliebte. Eines Tages beschließen beide Frauen, den untreuen Mann aus dem Weg zu räumen. Und dann taucht Jahre später die Leiche wieder auf –
    MOM [genervt]: Halt. Das ist haargenau der Plot dieses Krimis, den wir uns letzte Woche im Fernsehen angeschaut haben. Diabolisch , mit deiner geliebten Sharon Stone. Weißt du nicht mehr?
    DAD : Nein.
    MOM : Erinnere mich daran, dass ich dich zum Gedächtnistest schicke.
    ISABEL : Wie soll ausgerechnet er dich daran erinnern, Mom?
    [Pause.]
    MOM : Stimmt. Dann erinnere ich mich eben selbst daran.
    Nach dem Geschäftlichen beredeten wir das Familiäre. Dass Rae ganze drei Monate Hausarrest absitzen musste, freute mich besonders. Außerdem drohte ihr der Verlust aller hausinternen Annehmlichkeiten, die das Leben für einenTeenager erst lebenswert machen (Fernsehen, Telefon, Internet), wenn ihre schulischen Leistungen nicht besser wurden. Sollten sie sich verschlechtern, würde Rae sogar auf ihre Lieblingsdroge verzichten müssen (Zucker in jedem Aggregatzustand).
    Vor lauter Überschwang fragte ich Dad, ob er mich in den Zoo begleiten würde. Ich sollte es zwar noch bereuen, aber so wusste meine Erpresserin immerhin, dass ich ihre Forderung erfüllte.
    Gebannt sahen wir den Kapriolen der putzigen Lemuren zu, als mein Vater mich unbedingt an den unaufhaltsamen Ablauf meiner einmonatigen Bedenkzeit erinnern musste. Als wir uns den laubnaschenden Giraffen zuwandten, stellte er mir als zusätzlichen Anreiz einen Altersvorsorgeplan in Aussicht. Der Anblick eines träge daliegenden Löwen schien Dad an mich zu erinnern, denn er sagte: »Du kannst nicht einfach deine Tage vertrödeln.« Da schlug ich ihm vor, einen Mittagsimbiss einzunehmen. Selbst Dad konnte nicht gleichzeitig kauen und sprechen.
    Nach dem Essen stiegen wir wieder ins Auto, und ich nahm mir fest vor, das Gesprächsruder nicht mehr aus der Hand zu geben. Ich stellte Dad die Frage, die mir gerade am meisten unter den Nägeln brannte:
    »Wie wollt ihr kontrollieren, ob Rae den Hausarrest einhält, wenn ihr nicht in der Stadt seid?«
    »David wird das Wochenende bei uns verbringen und auf sie aufpassen.«
    »David?«, fragte ich.
    »Dein Bruder. Weißt du nicht mehr?«
    »Warum habt ihr ihn gefragt und nicht mich?«
    »Deine Mutter ist der Ansicht, dass David und Rae mehr Zeit miteinander verbringen sollten.«
    »Warum? Weil ich so einen schlechten Einfluss auf sie habe?«
    »Mit dir hat das nichts zu tun, Isabel. Du darfst nicht immer alles so persönlich nehmen.«
    »Ich finde es nur merkwürdig, dass sie nicht mich gefragt hat.«
    »So merkwürdig ist das gar nicht.«
    »Warum?«, fragte ich und wappnete mich innerlich gegen den nächsten Angriff.
    »Beim letzten Mal hast du eine Banane im Flurschrank liegenlassen.«
    »Aber das ist doch ewig her.«
    »Drei Wochen!«, schrie Dad. »Es hat drei Wochen gedauert, bis wir die Quelle dieses Gestanks ausmachen konnten.«
    Ich sparte mir eine Antwort, denn wir hatten inzwischen mein Wohnhaus erreicht. Zu dumm, dass ich dort nicht mehr wohnte. Und ich hatte auch keinen Hauseingangsschlüssel mehr, mit dem ich Dad das Gegenteil hätte vortäuschen können.
    »Danke, Dad. War ein toller Nachmittag. Richte Mom bitte aus, dass ich das nächste Mal gern ins Aquarium gehen würde. Für den Fall, dass sie mich weiterhin zu erpressen gedenkt.«
    »Ehrlich gesagt, glaube ich nicht mehr, dass deine Mutter hinter dieser Erpressung steckt«, sagte Dad.
    »Hättest du mir das nicht sagen können, bevor wir drei Stunden im Zoo abhängen?«
    Er überging diese Bemerkung und zückte seine Brieftasche.
    »Ich weiß, dass du im Moment knapp bei Kasse bist.«
    »Ich komm schon klar«, sagte ich und lehnte das Bündel Geldscheine ab, das er mir reichen

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