Two Night Stand
schmierigen Typen, hätte sie so gedurft, wie sie gewollt hätte, wäre sie mühelos mit ihm fertig geworden. Es ärgerte sie am meisten, dass sie ihm nicht die passenden Antworten hatte geben können, dabei hätte sie ihm doch so gerne ins Gesicht gesagt, was für ein jämmerlicher kleiner Chauvi-Arsch er doch war.
Und dann die Sache mit der Folie, das hätte nicht passieren dürfen, Shonas Blut kochte richtig hoch bei dem Gedanken daran.
Aber vielleicht sah sie ihn ja noch einmal wieder, vielleicht in dieser Bar oder so – dann würde sie sich durch nichts und niemanden mehr stoppen lassen und er konnte sein blaues Wunder erleben.
„Idiot“, knurrte Shona vor sich hin. „Blöder Arsch…“
Sie musste an einer Ampel stoppen und trommelte wild auf dem Lenkrad herum. Am liebsten hätte sie jetzt einen Sandsack vor sich, genau, und auf den würde sie ein Foto von diesem Pinsel kleben und ihn ordentlich verdreschen.
„Na, Sissi, alles geregelt?“, erkundigte Franz Mertens sich, als sie zurück in der Werkstatt war.
„Ja, klar. Ich mache jetzt die Inspektion von dem 3er“, sie ging schnurstracks an ihm vorbei. Nach Smalltalk stand ihr jetzt wirklich nicht der Sinn, eher nach ein paar Ölwechseln oder irgendwas, wo sie ganz fies fummeln musste.
Tim pfiff fröhlich vor sich hin, als er wieder zurück in seine Wohnung kam. Das war doch eben amüsanter gewesen, als er sich das vorgestellt hatte. Der kleine grünäugige Teufel hatte ihm gute Laune beschert und die Aussicht darauf, sich gleich nochmal mit Rafaela vergnügen zu können, war auch nicht zu verachten.
Sie erwartete ihn bereits nackt in seinem Bett, Tim schmiss achtlos die Brötchentüte zur Seite und widmete sich ihrem verlockenden Körper.
5
„Sehen wir uns heute Abend?“, fragte Rafaela ihn, als er sie vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte.
„Nein, ich bin heute bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Ich rufe dich an“, antwortete Tim knapp.
„Wirklich? Wann? Rufst du morgen an?“, sie legte eine Hand auf seine. Tim atmete tief durch, wollte sie jetzt etwa Zicken machen? Darauf konnte er ja gar nicht.
„Ich weiß noch nicht. Hör’ zu, Rafa, ich dachte, wir hätten das geklärt. Ich stehe nicht auf feste Beziehungen, das war doch klar, oder? Wenn dir das nicht passt, dann sehen wir uns besser nicht mehr wieder.“
Tim schaute sie ernst an, er wollte ihr bestimmt nicht wehtun, aber er legte eigentlich immer großen Wert darauf, die Dinge im Vorfeld zu klären, und er hasste es, wenn eines seiner Betthäschen dann quer schoss.
„Du bist echt gemein“, sagte sie leise, Tim entdeckte, dass Tränen in ihren Augen glitzerten, er stöhnte innerlich auf. Also doch, sie machte Probleme.
„Wieso gemein? Ich habe dir ganz klar gesagt, was ich will. Wenn du nicht auf One-Night-Stands stehst, ist das nicht mein Problem, oder?“
„Arschloch!“, kam es sehr undamenhaft von seiner Begleitung.
„Okay, das reicht“, er deutete auf die Türe. „Das war’s. Du bist toll im Bett – und tschüss“, nickte er ihr zu.
„Hoffentlich fault dir dein Schwanz ab!“, zischte sie böse und schlug wütend die Türe zu.
„Ja, ja“, murmelte Tim nur, dann fädelte er den Wagen wieder in den Verkehr ein. Was manche Frauen sich einbildeten, war echt nicht zu fassen. Was war an seinen Worten so schwer zu verstehen gewesen? Das würde er wohl nie kapieren.
„Hallo Tim“, seine Eltern empfingen ihn beide freundlich, als er am frühen Abend in den Salon eintrat.
„Hallo Mutter. Vater“, er gab seiner Mutter Renate einen Kuss auf die Wange und schlug seinem Vater kurz auf die Schulter.
„Hi Sev“, begrüßte er dann seinen Bruder Severin, der ebenfalls schon da war.
„Schön, dass ihr mal wieder Zeit für uns habt“, freute sich seine Mutter und bat Tim und seinen Bruder dann zu Tisch.
„Klar, Ma, wir kommen doch gern“, bestätigte Sev ihr brav, er tauschte mit Tim einen kurzen Blick aus, natürlich hätten sowohl sein Bruder wie auch er lieber andere Dinge an einem Samstagabend gemacht, als mit den Eltern zu essen.
„Was macht dein Auto? Ist es noch in der Werkstatt?“, erkundigte Severin sich dann, als die Suppe serviert wurde.
„Wie Werkstatt?“, sein Vater Zacharias von Hofmannsthal hakte direkt nach. „Ist es etwa schon kaputt? Hast du es zu Schrott gefahren?“
„Nein, nein“, beruhigte Tim ihn direkt.
„Das war doch noch ganz neu“, empörte sich seine Mutter.
„Es ist gestern liegen geblieben,
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