Two Night Stand
Shona das Okay.
„Ausnahmsweise“, stellte der Arzt klar.
„Na klar“, zwinkerte Shona ihm frech zu.
Um Punkt neun Uhr erschienen dann auch Sev und Tims Eltern. Tim schlief noch, Shona stand auf und lief erleichtert auf Renate von Hofmannsthal zu.
„Es geht ihm besser, er ist wach gewesen und er kann auch seine Beine spüren!“
„Wir haben es schon vom Professor gehört“, auch Tims Mutter hatte Tränen der Erleichterung in den Augen.
„Und der Arzt sagte, wir sollen dich nachher auf jeden Fall mitnehmen“, Severin knuffte Shona in die Rippen.
„Hoffentlich kommt er bald auf eine normale Station. Vielleicht können wir ihn auch nach Deutschland bringen lassen“, sagte sie eifrig.
„Er soll heute auf jeden Fall noch auf der Intensivstation bleiben, sagt Professor Berger. Morgen kann er dann in ein anderes Zimmer verlegt werden. Und dann müssen wir abwarten, wie schnell er sich erholt“, erklärte Zacharias ihr.
„Ich bin so froh“, schluchzte Shona auf einmal auf. „Ich hatte solche Angst…“
Severin nahm sie in die Arme. „Ich auch, Shona. Aber es wird wieder alles gut, hörst du?“, er streichelte über ihren Rücken, sie nickte nur. „Und du solltest auch mal etwas schlafen. Die Schwester sagte, du hättest auf den Stühlen übernachtet.“
„Ich möchte den Tag über hier bleiben.“
„Um dann was zu tun? Die Türe anzustarren? Schlaf dich aus, es geht ihm doch besser, und heute Nachmittag fahren wir alle wieder hierhin, ja?“
„Shona?“
Tim blinzelte etwas, er hörte leise Stimmen, die miteinander flüsterten, seine Hand wanderte suchend über sein Bett, scheinbar war sie weg.
„Ich bin hier“, Shona riss sich von Sev los und eilte an sein Bett. „Hey Timotheus, du sollst doch schlafen.“
„Du weinst ja schon wieder“, stellte er erschrocken fest.
„Freudentränen, weil es dir besser geht“, erklärte sie ihm schnell.
„Junge“, seine Mutter war jetzt auch bei ihm, Shona ging ein Stück zur Seite. „Was machst du denn für Sachen? Wie geht es dir, Schatz? Hast du Schmerzen?“
„Auszuhalten, die dröhnen mich bestimmt hier mit irgendwas zu“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Gut, dass es dir besser geht“, sein Vater klopfte ihm auf die Schulter, dann drängte Sev zu ihm.
„Mensch Tim, was bist du denn für ein ungeschickter Trottel“, schimpfte er los, aber Tim konnte sehen, dass er immer noch sehr aufgewühlt war.
„Ich hab’ keine Ahnung, wie das passieren konnte“, seufzte Tim auf. „Aber… aber Shona wird mich heiraten“, grinste er.
„Was?“, Sev guckte ihn verdutzt an. „Wann habt ihr das denn besprochen?“
„Sie hat es mir versprochen, als sie dachte, ich sei noch bewusstlos“, erklärte Tim ihm müde, dann suchte er Shona mit seinem Blick. „Aber ich habe es gehört…“
„Das schaffst auch nur du, auf der Intensivstation eine Frau klarzumachen.“
„Man muss die Chance nutzen, wenn sie sich einem bietet“, Tim streckte die Hand nach Shona aus, sie ergriff sie direkt.
„Nun, du siehst uns überrascht“, schmunzelte sein Vater. „Aber da kann man sehen, dass man aus allem auch noch was Gutes rausziehen kann.“
„Allerdings“, Tim bedeutete Shona, dass sie sich zu ihm setzen sollte. „Und ab jetzt werde ich sie jeden Tag an ihr Versprechen erinnern.“
„Das musst du nicht, das kann ich mir auch so merken. Aber so heirate ich dich nicht, du musst erst ganz wieder hergestellt sein.“
„Ich tue mein Bestes, Teufelchen.“
Epilog
Tim war so unglaublich nervös, er musste sich richtiggehend zwingen, nicht die ganze Zeit umher zu laufen.
Endlich, endlich setzte die Orgelmusik ein, er warf einen Blick hinüber zu Manuela, sie war jetzt diejenige, die mit einem Kinderwagen in der Kirche saß und sich wahrscheinlich darüber aufregte, dass die Musik so laut war. Tim musste grinsen, vor zwei Jahren waren Vicky und Alex Babys gewesen, jetzt war Maximilian der jüngste Spross der Hofmannsthaler. Er fing einen Blick von Severin auf, er stand neben ihm als Trauzeuge und nickte ihm aufmunternd zu.
Die Kirchenpforten öffneten sich, Tim hielt die Luft an, er war so gespannt wie seit ewigen Zeiten nicht mehr.
Zuerst sah er seinen Vater, er hatte Shona darum gebeten, sie zum Altar führen zu dürfen, zunächst war sie sehr überrascht darüber gewesen, aber dann hatte sie sich gefreut. Tim fand die Geste auch sehr nett, zeigte es doch, wie stark sein Vater sie ins Herz geschlossen hatte.
Dann sah
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