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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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so erschien es zumindest Pix. So
laut und deutlich hatte in diesem Wagen noch nie einer nach dem gefragt, was
die dauerbewachte Orla denn nun eigentlich bedrohte. Geflüster, Getuschel,
hysterische Anfälle, der Krempel, mit dem sie Orla und sogar den Wagen
behängten – das alles wurde ebenso kommentarlos gemacht wie hingenommen. Weil
sie die beiden Frauen sowieso für bekloppt hielt und außerdem genug eigene
Probleme hatte, war ihr das meistens auch am Arsch vorbeigegangen. Aber seit
James diese total irre Geschichte von dem Geist erzählt hatte, von dem er sich
verfolgt fühlte, bekam das Getue im Ulgullen-Wagen doch irgendwie einen
unheimlichen Sinn. Dass da irgendwas Seltsames zwischen James und Orla lief,
das hatte sie schon auf dem Inglewing-Gut bemerkt. Im Rückblick war sie fast
sicher, dass Orla an dem Morgen was zu James gesagt hatte.
    Pix knüllte ein Stück Spitzenstoff in den Händen, an
dem Bänder und ein dünner Ring befestigt waren – sie hatte keine blasse Ahnung,
was das sein sollte, und es interessierte sie auch nicht. Sie fand nur das
kühle Gefühl des Stoffes angenehm.
    Odette war immerhin eine Wahrsagerin. Vielleicht hatte
sie ja wirklich etwas gesehen? Vielleicht hatte James Recht mit seiner Angst,
und die Frauen auch? Ein leiser Schauder wollte über ihren Nacken kriechen.
    Aber sie redet und schreit nicht mehr im Schlaf,
dachte sie dann. Seit wir hier in Krai sind, schläft sie ruhig! Und das heißt
doch, dass die Sache inzwischen gelaufen ist!
     
    2.
    „ Kashadiu ! Da geht es hin, mein ganzes Geld!“
    „Siehst du es endlich ein?“
    „Was ist denn jetzt wieder passiert?“
    „Muss dafür was passieren? Diese Wette war von
vornherein idiotisch. Pech für dich, Horgest!“
    „Halt du dich da raus, Marrin. Also, was gibt’s,
Juniper?“
    „Du brauchst doch gar kein Geld, Mann. Wo willst du
das hier loswerden, hä? Im Blütentau hast du Hausverbot, und –“
    „Halt die Fresse, du – du – und außerdem stimmt das
gar nicht, du –“
    „ Verdammt , kann man hier irgendwann mal in Ruhe
essen?! Hört doch endlich auf!“
    „Ohoo – James! Du kannst also auch laut! Was ist dir
denn – he, Leute! Schlagt euch ein bisschen weiter da drüben, ja?“
    „Verdammte Scheiße, Firn ! Lass ihn los! Mann,
hast du eigentlich immer noch nicht genug aufs Maul gekriegt?!“
    „Also, um auf das Problem zurückzukommen – seht euch
mal Brogue an!“
    „Uha. Hat er schlechte Laune?“
    „Der ist tödlich beleidigt. Odette hat ihm eben
erklärt, dass er sich seine Udd heut sonst wohin stecken kann. Sie wollen Leith
Brennaghann bei der Hochzeit.“
    „Der ist auch um Welten besser … jetzt lass mich
endlich los, ich tu ihm schon nichts!“
    „ Du tust mir nichts, Marrin? Red du mich
heut noch einmal an, und ich prügel dir die Scheiße aus dem Leib!“
    „ Schluss jetzt !!“, brüllten Stanwell und James
unisono.
    „Und wenn Brogue so sauer ist“, fuhr Juniper fort, als
hätte nichts seine Rede unterbrochen, „dann sinken Jakobes Chancen bei ihm. Und
damit meine Chance auf einen satten Gewinn!“
    „Du hattest nie eine“, keuchte Firn und ließ sich
wieder neben seinen Essnapf auf die Stufen fallen. „He, brakka – weißt
du, wo sie beim Fluchen Scheiße anstatt sikka sagen?“
    „Kann’s mir denken“, knurrte James. „Bist ja ’n
richtiger Sprachforscher, was?“
    „Nur in Aube sprechen sie so reines Kurnais!“,
bestätigte Firn seine Vermutung mit einem breiten, zahnreichen Raubtiergrinsen.
„Ohne irgendwelche Treibserwörter! Die bleiben sogar beim Fluchen Valdannen.
Und das Ganze mit einem Akzent, der –“
    „Ja, das stimmt!“, fiel ihm Juniper ins Wort. „He,
Carmino – ihr redet wirklich ’n bisschen wie diese blasierten Kramper aus Aube!
Ist ja komisch, wo ihr doch aus dem Süden kommt, oder?“
    „Vielleicht ja aus Süd-Aube?“, grinste Carmino. „Ach
Quatsch – ich weiß nicht mal, wo Aube liegt. Ist mir auch ganz egal.“
    „Hey, in Aube sind wir doch bald! Wir spielen da jeden
Herbst, und zwar nicht irgendwo auf dem Markt, sondern am Hof . Übrigens
eine gute Gelegenheit, um die Nummer Die Bärin auf dem Galiziak zum
ersten Mal vorzuführen! Bis dahin hat Mapoosa es raus.“
    „Aube liegt nördlich von hier. Gute vierzehn Wagentage
durch den Wald“, erklärte Stanwell.
    „Wo wir gerade von seltsamen Orten reden – wo liegt
eigentlich Gahom?“, fragte James. Man musste die Gelegenheiten nutzen, wenn sie
sich boten.
    „Nie gehört.“
    „Wie

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