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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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sie würdevoll.
    „Ich erwarte ihn mit Spannung.“
    „Was James angeht – ich weiß jetzt, wohin er will. Ich
hab es eben noch gehört. Er will mit den Montagus weiterreisen bis zu ihrem
Winterlager, und dann will er nach Ligissila –“
    „Sehr gut, Kate!“ de Braose klang aufrichtig erfreut.
„Das ist mir eine ganze Reihe von Kelvernen wert!“
    „Die kannst du behalten. Ich hab eine bessere Idee.
Bei den Montagus kann ich dir sowieso nichts mehr nützen, wie gesagt. Also,
stattdessen nimmst du mich mit! Ihr in Ghist, ihr wisst doch am besten, wie man
möglichst schnell weit weg kommt! Warum soll ich mich an die Schweine von der
Pelektá hängen, wenn ich doch dich kenne? Du bringst mich einfach bei euch in
Ghist auf so einen Weg!“
    Erst sah er verblüfft aus. Dann fing er an zu lachen.
„Nach Ghist! Und auf einen Weg – was für einen Weg? Was redest du da?“
    „Gib dir keine Mühe!“, erwiderte sie finster. „Ich
weiß, dass ihr so was habt. So einen Wendokarn. Unterschätz nicht, was man so
alles in Erfahrung bringen kann – ahh!“
    Er hatte sie gepackt und mit hartem Griff zu sich herangezogen,
jetzt hielt er ihre Kehle umfasst, sodass sie ihn ansehen musste. „Ein
Wendokarn in Ghist, soso. Wo hast du das her?“
    „Lass mich los!“
    „Woher hast du es?“
    „ Kashadiu , was weiß ich! Die Leute reden eben
überall – sagen, ihr bringt euch immer als Erste in Sicherheit und so was –
denkst du etwa, ich wüsste nicht, wer du bist?“
    „Doch, davon bin ich ausgegangen, dass du das weißt –“
Der Druck seiner Finger ließ nach. Sie hustete.
    „Du musst mich mitnehmen! Ich will auch kein Geld
mehr! Ich – ich kann deine Sachen tragen. Kochen. Waschen. Alles andere. Nur
nimm mich mit! Bitte!“
    „Hatten wir nicht eine klare Abmachung getroffen?“
    „Aber ich kann nicht länger bei denen bleiben,
kapierst du das denn nicht?! Die würden mich gar nicht weiter mitnehmen! Und
dann kann ich dir auch nix mehr über James erzählen! Überhaupt gibt’s auch gar
nicht mehr über den zu wissen! Und ich –“
    „Hör auf mit dem Gezeter! Ich würde sagen, in dem Fall
ist unsere Vereinbarung eben hinfällig! Wenn du nicht länger liefern kannst,
ist das nicht meine Sache! Ich brauch keine Diebin, die mir Tag und Nacht an
den Fersen klebt.“
    „Aber ich würde dich nie beklauen! Ehrlich! Wenn du
mich nur mitnimmst, du wirst es nicht bereuen! Ich bin eine gute Begleiterin!“
    „Danach sollte ich vielleicht mal Inglewing fragen,
was?“
    Aber sie sah, wie er nachdenklich wurde. Wie er anfing
an, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
    „Was ist mit dem?“, fragte er dann. „Mit Inglewing?
Der nimmt dich auch nicht mehr mit, wie? Ist nicht gerade eine Empfehlung, was
meinst du?“
    „Ich will nicht reden über den. Und lass das!“ Sie
drängte seine Hände fort. „Erst, wenn wir eine neue Vereinbarung getroffen
haben!“
    „Also, wenn ich dich richtig verstanden habe, willst
du nicht länger auf die Schlepper der Pelektá setzen – was ja ganz vernünftig
ist. Stattdessen willst du, dass ich dich nach Ghist mitnehme, wo du einen besonderen Weg vermutest, der dich in die Freiheit führt, ja?“
    „Ja.“
    „Und du bietest mir im Gegenzug deine – äh, Dienste
kostenfrei an?“
    „Ja.“
    „Na gut. Abgemacht. Unter der Bedingung, dass du mich
nicht beklaust. Tust du das, erwische ich dich auch nur bei dem Versuch, dann
bist du am nächsten Tag in Tulsa. Haben wir uns verstanden?“
    „Haben wir.“
    „Gut, Kate. Pack dein Bündel gar nicht erst aus. Wir
brechen vor Morgengrauen von hier auf.“
     
    2.
    Die Rolle, die sie sich da aufgeladen hatte, war nicht
so schwierig durchzuhalten, wie sie erwartet hatte. Das lag nicht zuletzt
daran, dass de Braose sie überhaupt nicht beachtete, solange sie ihre Pflichten
tat. Wie unpersönlich ihr Verhältnis blieb, ließ sich daran ermessen, dass er
sich ihr noch immer nicht mit einem Namen vorgestellt hatte oder ihr gesagt
hatte, wie er angeredet zu werden wünschte.
    Schon in Krai hatte sie vergeblich nach seinem grauen
Pferd Ausschau gehalten. Diesmal war er zu Fuß, und das hier sollte wohl so
etwas wie eine Waldläufer-Nummer werden. Er kannte sich aus, vermutete sie,
denn er ging schnell und zielstrebig – auch wenn sie niemals irgendwo ankamen.
Hin und wieder begegneten ihnen auf den Waldpfaden andere Wanderer: Fallensteller,
Jäger, ein Mann mit einem Eselskarren, der Holz transportierte. Aber vier Tage
lang kamen sie an

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