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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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immer noch das Beste.“
    „Und der andere Kram?“
    „Vorräte. Verteile sie auf die Rucksäcke – ich hab
einen zweiten gekauft. Den wirst du ab morgen nehmen, also pack ihn so, dass du
ihn noch tragen kannst. Wir werden eine ganze Weile im Wald unterwegs sein.“
    „Gibt’s auch was zu essen?“
    „Später. Jetzt komm ins Bett, solange wir eins haben.“
     
    4.
    Wenn er fertig war, das hatte sie inzwischen
festgestellt, war er etwas zugänglicher als sonst. Manchmal wurde er dann für
kurze Zeit sogar beinahe gesprächig. Jetzt zum Beispiel lag er da und rauchte,
was erst recht ein Hinweis auf entspannte Feierabendstimmung war. Ein guter Moment,
um dies oder jenes anzusprechen. Aber sie hatte jetzt wirklich Hunger, und es
war auch schwer, eine Position zu finden, bei der sie nicht aus dem Bett zu
fallen drohte.
    „Hör doch auf herumzuzappeln.“
    „Du hast was von Essen gesagt –“
    „Besser, du gewöhnst dich schon mal an magere
Rationen. Und lieg still!“
    Zum Stillliegen reichte der Platz kaum, er war nicht
gerade ein schmaler Mann. Aufstehen wollte sie aber auch nicht, sie musste
diese ruhige Minute nutzen. Und außerdem hatte er immer noch eine Hand um ihren
Nacken gelegt, die Finger an ihrer Kehle, wie es ihm gefiel.
    „Die Montagus sind im Ort. Geben gerade eine
Vorstellung, unten an der Anlegestelle.“
    „Ich hab sie vom Fenster aus einziehen sehen.“
    „Der Hakemi ist noch dabei.“
    „Klar, wieso sollte er nicht? Ich hab dir doch gesagt,
er will bis rauf in den Norden mit ihnen!“
    Der Druck an ihrer Kehle verstärkte sich ein bisschen.
„Mehr Respekt, Kate. Vor allem, wenn andere uns hören können. Merk dir das,
sonst kommen wir nicht weit zusammen. Kein Gaubler lässt sich so von einer Frau
anreden. Also gib dir Mühe. Ich will ja hier im Wald nicht noch als zivilisiert
auffallen!“
    Sie schnaubte leise, und er lachte. „Ich habe auch
gehört, die Wahrsagerin vermisst ihre Kugel – was hast du damit bloß gemacht?
Hast du sie noch in deinem Korb?“
    Also traf ihr Verdacht zu. Er hatte einen Informanten
bei den Montagus. Gut, dass sie tatsächlich etwas hatte mitgehen lassen. Er
drehte den Kopf, um sie anzusehen.
    „Der Korb bleibt übrigens hier. Deine Sachen packst du
auch in den neuen Rucksack um. Am besten gleich noch. Ich will früh los.“
    „Wohin? Etwa noch weiter nach Norden? Ich hab gesagt,
ich will nach Ghist! Und du hast gesagt, du nimmst mich mit!“
    „Willst du jetzt Ärger machen?“ Seine Frage klang
weniger ärgerlich als erstaunt. „Ich hab dich mitgenommen. Ich nehm dich weiter
mit, hab dir sogar Ausrüstung besorgt. Was willst du noch?“
    „Ich frag mich nur, was wir hier eigentlich machen!
Willst du immer noch was von den Montagus? Ist doch kein Zufall, dass wir denen
hier über den Weg laufen!“
    Er sagte nichts dazu. Sie richtete sich auf. „Geht’s
etwa immer noch um diesen James? Ich hab dir alles gesagt, was es über den zu
wissen gibt, das kannst du mir glauben! Mehr gibt’s da gar nicht! Der ist nur
ein öder jukanni , der den Hakemi spielt, um den Krampern das Geld –“
    „Ach komm, Kate. Gib Ruhe.“ Er nahm einen tiefen Zug
von seiner Zigarette, seufzte, streckte sich. Gähnte.
    „Ich hab eben ’ne Menge interessanter Sachen in der
Zeitung gelesen, da in der Poststation!“, fing sie nach einer kurzen Pause
wieder an. Man musste dranbleiben, wenn er so entspannt war wie jetzt.
    „Vulkanausbruch und Flüchtlingsströme, nehm ich an …
ja, für die Nordträumer hat die große Stunde endlich geschlagen. Jetzt können
sie ihre Trumpfkarte ausspielen mit diesen Vigdals da oben in Skilsinen …“
    „Bist du nicht beunruhigt?“
    „Doch.“
    „Da stand, dass der Tosu Magaton in die Luft geflogen
ist. Zwei Inseln sind total zerstört. Und dass der Himmel seit Tagen nicht mehr
hell geworden ist im Süden –“
    „Das war ja irgendwann zu erwarten – lieg doch endlich
mal still! Das ist kein Thema für hier und jetzt. Ich bin müde. Es ist warm
hier, bequem … lass mich schlafen!“
    „Bequem? Für wen? Nicht für mich, ich fall hier gleich
raus!“
    Er rückte tatsächlich einige Zentimeter zur Seite, und
sie versuchte eine Lage zu finden, in der Schlafen möglich war. Die Matratze
unter ihnen war nur schütter mit Stroh gefüllt.
    „Ich hab noch was Seltsames gelesen. Charles Oswend Gerringer
ist tot. Es stand in der Zeitung von vor drei Tagen, die neben der Karte hing.“
    Er nahm einen weiteren tiefen Zug und blies den

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