Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
Hilarius Pennebrygg, die zweite Person war Persepha
Dagger, die Frau des reichen Sammlers William Dagger aus der berühmten
Dagger-Familie in Orolo. Sein Vater war der Direktor des Gefängnisses von Tulsa
… Nun, Dagger junior hatte sich, wie damals in den Salons der besseren
Gesellschaft überall bekannt war, mit dem Abenteurer Pennebrygg zusammengetan,
um irgendwo im Norden auf Schatzsuche zu gehen – es soll da um etwas besonders
Kostbares für Daggers Waffensammlung gegangen sein. An Bord des Dampfers waren
sich Pennebrygg und Daggers Frau dann anscheinend näher gekommen, es wurde
heftig getratscht über die beiden, und man fragte sich schon, wie und ob
überhaupt das Trio seine gemeinsame Expedition noch angehen würde. Vor diesem
pikanten Hintergrund hätten die Custodians das Verschwinden der beiden nicht
besonders rätselhaft gefunden, wäre da nicht einerseits Pennebryggs Hund
gewesen, den man getötet an Bord fand – sein Kopf fehlte, worüber dann geradezu
Hysterie ausbrach. Und andererseits fand man den betrogenen Ehemann in
blutbefleckter Kleidung und schwer berauscht in seiner Kabine, wohin er sich,
seinen eigenen Angaben zufolge, schon am Mittag des Vortages zurückgezogen
hatte. Er behauptete, krank zu sein und das Fehlen seiner Frau nicht einmal
bemerkt zu haben. Woher das Blut an seiner Kleidung stammte, wusste er auch
nicht.“ Er machte eine Pause. Vielleicht hatte er bemerkt, dass sie jetzt in
atemloser Spannung seinen Worten lauschte.
    „Dagger wurde erst einmal in Aube in Gewahrsam
genommen und verhört, während zugleich fieberhaft nach Pennebrygg und der Frau
gesucht wurde. Zuerst im Fluss und an seinen Ufern, denn die Vermutung lag ja
nahe, dass der Ehemann die beiden getötet und über Bord geworfen hatte. Als
sich nichts fand außer einer Jacke, die Persepha Dagger gehört hatte, dehnte
man die Suche auf die Wälder aus. Du kennst die Wälder hier ja jetzt schon ein
bisschen. Du kannst dir also denken, welche Aussicht auf Erfolg eine solche
Suche versprach. Der einzige Anhaltspunkt war, dass beide vor dem letzten Halt
des Schiffes in Tygge Kallentar noch an Bord gesehen worden waren. Und dass
Pennebrygg wohl niemals seinen Hund zurückgelassen hätte – dieser Hund war
nicht weniger berühmt als er selbst, die Zeitungen hatten schon früher über ihn
berichtet, weil er ihn auf seiner großen Skilsinen-Expedition begleitet und wer
weiß wie oft auf dramatische Weise gerettet hatte – solche Geschichten kennst
du ja. So was verkauft sich immer, und jetzt empörte sich also halb Salkurning
über diesen exekutierten Hund. Nun ja. Von Pennebrygg fand man nie wieder eine
Spur. Aber vierzehn Tage nach ihrem Verschwinden irrte Persepha Dagger durch
die Straßen von Tygge Kallentar. Zerfetzte Kleidung, blutige Schrammen überall
… sie war völlig verstört, als man sie aufgriff. Den Custodians in Kallentar
sagte sie, ihr Mann habe Pennebrygg getötet und irgendwo im Wald verscharrt,
und er habe auch viele andere getötet, ihnen die Köpfe abgeschnitten und ihre
Körper an verschiedenen Orten abgelegt. Sie konnte sogar einige dieser Orte
nennen. Es dauerte nicht lange, bis ihre Aussage bestätigt wurde: An all diesen
Plätzen fand man die Überreste von lang Vermissten. Nur ihre Köpfe, die fand
man nicht. Kurz und gut: William Dagger war als der Schädelpflücker von Tulsa
hinreichend überführt und wurde nach einem vergleichsweise kurzen Prozess
hingerichtet. Seine Frau hatte den Verstand verloren und verstarb nach Jahren
im Siechenhaus. Eine gute Geschichte bisher?“
    „Wundervoll. Ich warte nur die ganze Zeit darauf, dass
James darin auftaucht!“
    „Geduld, meine Liebe“, sagte er trocken. „Jetzt machen
wir einen Sprung von ein paar Jahrzehnten. Und finden uns in Parrot’s Fork
wieder, wo mir kürzlich ein eleganter und wortgewandter Professor der Scientia Salcurnica
begegnete und mich – mitten in seiner offensichtlichen Übersiedelung in sichere
Gefilde des Nordens – nach der Akte von William Dagger fragte. Larkish, dem du,
glaube ich, auch schon über den Weg gelaufen bist, schreibt nämlich gerade an
einer Biografie über diesen Pennebrygg. Ich war tagelang im Karuleiru unterwegs
gewesen, wo bereits das Chaos herrschte, und nichts hätte mir zu dem Zeitpunkt
ferner liegen können als ein vor Jahrzehnten hingerichteter Mörder. Stell dir
also meine Überraschung vor, als ich dann wenig später in Ghist hörte, dass ein
Gelichterjäger in Orolo plötzlich und unter

Weitere Kostenlose Bücher