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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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mysteriösen Umständen drei Köpfe
gefunden hatte, von denen einer eindeutig der von Amelia Birchiter war! Dieser
Gerringer war auf Verdacht zu uns nach Ghist geschickt worden – irgendwas war
faul an der Sache, das war schon dem Arbiter in Kebernett aufgefallen, zu dem
Gerringer diese Köpfe gebracht hatte. Meine Neugier war geweckt. Ich ließ mir
Daggers Akte geben und sprach auch selbst mit Gerringer. Er gestand ziemlich
bald ein, dass nicht er die Köpfe gefunden hatte, sondern – und jetzt kommt es!
– sondern ein junger Peregrin, der mit seiner Truppe durch Orolo unterwegs
gewesen war. Dieser junge Mann ist anscheinend in einen Japentobaum gestiegen
und hat dort zielstrebig genau die drei Misteln gepflückt, in deren Innern
diese Köpfe gesteckt hatten, in alten Pacculi-Nestern. Sicher errätst du den
Namen des Peregrins, den Gerringer nach einigem Zögern schließlich doch
preisgab!“
    Oh mein Gott, dachte sie. James ! Das ist also
auf diesem seltsamen Tulsa-Ausflug passiert! Darüber wollten sie nicht reden!
Abgeschnittene Köpfe und … Was geht da bloß vor?!
    „Kate? Langweile ich dich?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nee. Nein. Gerringer hat
gesagt, James wär das gewesen?“
    „Ja.“
    „Na ja, na und? Vielleicht hat er sie ja gefunden,
aber er hat die Leute doch nicht umgebracht! Also versteh ich nicht, wieso du
das so interessant findest.“
    „Es klang ein wenig – sonderbar. Fast so, als hätte
dein James gewusst, dass die Dinger dort in dem Baum gewesen sind!“
    „Ha. Woher denn? Und selbst wenn, er war doch
nicht der Mörder! Das Kind, das diese drei anderen Leichen gefunden hat, das
habt ihr doch sicher auch nicht verfolgt, oder?“
    Diesmal schüttelte er den Kopf, und dann lag er ein
paar Minuten schweigend da. Er dachte nach. Ihre Anspannung wurde fast
unerträglich, und verbergen musste sie sie auch noch. Nicht gerade einfach,
wenn man nackt und dicht an dicht neben jemandem liegt.
    Schließlich platzte sie heraus: „Das war ’n Zufall!
James, der ist – total unschuldig, wenn du verstehst, was ich meine! Der könnte
keiner Fliege ein Bein krümmen.“
    „Also gut. Ich erzähle dir noch etwas. Wie gesagt, ich
habe mir die Dagger-Akte angesehen … und anscheinend hatte mein Vorgänger vor
vielen Jahren trotz aller offenkundigen Beweise Zweifel an Daggers Schuld. Das
ist das eine, darauf werd ich jetzt nicht weiter eingehen. Das andere ist das
hier –“
    Er beugte sich auf die andere Seite hinüber, kramte in
seinem Rucksack herum und hielt ihr dann einen alten, stark vergilbten
Zeitungsausschnitt vor die Nase. Unter der anklagenden Überschrift „ Sogar
Turlington musste sein Leben lassen!“ war ein Foto von drei lachenden Leuten
an einem Tisch voller Gläser und Flaschen zu sehen. Die beiden Männer prosteten
einander zu. Der grelle Kamerablitz hatte ihre Gesichter in harten Kontrasten
von Überhell und Schattenschwarz festgehalten: die Augen und lachenden Münder
dunkle Abgründe, die übrigen Gesichtszüge im flachen Weiß nur zu erahnen.
Dennoch reichte es aus. Der in der Mitte war ihr fremd. Aber die Vertrautheit
des Lachens links erschreckte sie jäh, und auch die Hand, die das Weinglas
hielt und der der kleine Finger fehlte. Und das Frauengesicht rechts, strahlend
und voller Leben, von langem, welligem Haar umgeben, das war doch nicht –
    Oh mein Gott. Was ist das ?!
    Ihr Mund war trocken vor Schreck. Die Ähnlichkeit war,
zumindest auf diesem Foto, nicht so eindeutig wie die des Mannes mit James,
aber das mochte auch daran liegen, dass sie dieses Frauengesicht nur in stummer
Ruhe kannte –
    „Siehst du, was ich meine?“, fragte er. „Dieses Bild
hatte ich in der Akte gefunden, es wurde auf der Skildaren gemacht, nur
wenige Tage vor dem Verschwinden der beiden. Ich kam nach Gassapondra, um mir
den Stern von Montagu und insbesondere den Finder der Köpfe einmal näher
anzusehen. Was meinst du, wie überrascht ich war, als ich den jungen Mann
schließlich fand? Ich ließ mich von ihm zeichnen und hatte dabei Zeit genug,
ihn mir seinerseits anzusehen. Euren James Barrett.“
    Sekundenlang versuchte sie, in diese Informationen
irgendeinen Sinn hineinzubringen. Auch Larkish hatte die Ähnlichkeit
festgestellt. Die war ja auch ganz zweifellos vorhanden. Unübersehbar sogar.
Und James selbst glaubte, dass der Geist von diesem Kerl ihn auf irgendeine Weise
angefallen hatte … aber das konnte wohl kaum die Erklärung für eine solche
Ähnlichkeit sein!
    „Diese Frau

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