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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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den Eintrag über Unkenwurz
fand. Ja, da stand es: Roh gegessen bewirkte sie böse Krämpfe und starkes
Erbrechen. „Bei Kindern und Schwachen kann das zum Tod führen!“, las er laut.
„Schwangeren treibt es die Frucht ab.“
    Firn nickte. „Daher kannte ich’s.“
    James knallte das Buch zu. „Aber da du nichts davon
bist, wirst du wohl bald wieder in Ordnung sein!“, schnaubte er. „Fasten und
Ruhe, empfiehlt er. Also, ich sag dem Chef, dass du –“
    „Bitte –“
    „Nur die Ruhe, ich verrat ihm schon nicht, dass du’s
mit Absicht gemacht hast!“ Eigentlich war er vor allem schrecklich erleichtert,
dass es nichts Schlimmeres war. Aber das würde er dem Schwachkopf nicht noch
auf die Nase binden. „Muss ja ’ne ordentliche Strafe sein, die dich da
erwartet, wenn’s dir so wichtig ist, nicht gesehen zu werden!“
    „Ja, der Tod“, erwiderte Firn schon wieder ganz
lässig. „Dachte, da ist ein bisschen Würgrettich die bessere Wahl.“
    Oh Scheiße. Er gab ja gelegentlich ganz schön an, aber
Gefahren übertrieb er selten, und zur Melodramatik neigte er überhaupt nicht.
Also musste da wohl was dran sein.
    „Äh – zu Recht? Ich meine – äh, Mord oder so was?“
    Firn grinste blässlich. „Nein.“
    „Warum redest du nicht mit dem Chef darüber? Wieso
hast du ihm nichts gesagt – er hätte zumindest deine Rolle anders besetzen
können.“
    „Du kennst ihn. Er ist ein Keltani . Er – ach,
vergiss es.“
    „Ich dachte, um Sachen gegen die Kramper kümmert sich
die Kelta gar nicht!“, beharrte James.
    „Lass mich schlafen, Hakemi! Hau ab, und tu mir ’n
Gefallen, halt einfach die Klappe über diese Sache, ja?“
    „Du bist wirklich ein Vollidiot! Also, dann trink den
Tee, den die Kinder kriegen, wenn sie sich überfressen haben. Und von jetzt an
lässt du die Finger von meinem Kräuterkasten! Und du musst den ganzen Tag
liegenbleiben. Nichts essen. Gar nichts außer Wasser und Tee, am besten mit ein
bisschen Salz und Zucker drin. Du hast es echt übertrieben.“
    In diesem Moment klopfte es energisch an die Tür, und
dann kam Jakobe herein. Sie hielt einen Becher in der Hand, von dem ein Duft
nach Kamille und Pfefferminz ausging. Ihre Miene war unergründlich.
    „Tee“, sagte sie kühl. „Wird ihm helfen.“
    Firn sah James spöttisch an. „Kannst dich also in
aller Ruhe auf den Galiziak schwingen, brakka . Das da wird mich schon
kurieren. Falls es mich nicht ganz umbringt.“
    Jakobe zischte. „Nimm es oder lass es. Vielleicht
willst du ja lieber auf die Künste des Hakemi vertrauen.“
    „Ich wollte gerade den gleichen Tee machen.“ James
bemühte sich um einen versöhnlichen Tonfall. Er hatte sie jetzt einmal zu
Unrecht der Giftmischerei verdächtigt. Er würde es kein zweites Mal innerhalb
von vierundzwanzig Stunden tun. Obwohl er gerade ein gewisses Verständnis
aufbringen konnte für das Verlangen, Firn zu vergiften.
    „Vielen Dank, Jakobe“, fügte er deshalb höflich hinzu.
„Er sollte ein paar Becher davon trinken, über den Tag verteilt – hast du noch
mehr gekocht? Und vielleicht kannst du etwas Salz und einen Löffel Zucker
hineintun.“
    „ Zucker ?! Bin ich vielleicht eine Hofdame? Hast
du uns jemals Zucker verwenden sehen, Hakemi?! Ja, ich hab noch mehr Tee. Ich
komme wieder!“ Damit rauschte sie ab.
    „Ich hoffe, sie fällt über dich her, Mann“, sagte James.
     
    4.
    „Ich bin echt froh, wenn wir aus diesem Wald mal
rauskommen!“, seufzte Carmino, der sich an diesem Morgen neben ihm auf dem
Galiziak abstrampelte. „Er ist toll, alles klar – aber wochenlang immer nur
Bäume, Bäume, Bäume, mir reicht’s einfach. Ehrlich, ich freu mich auf Menschen!
Da können gar nicht genug Leute sein in dieser Stadt! Und ich würd so gern mal
wieder Brot essen! Ein Brot mit Wurst!“
    „Nja“, meinte James.
    „Du nicht auch?“
    „Jo.“
    „Schöne Scheiße, das mit Firn! Mann, ausgerechnet
jetzt! Ob es ohne den als Samrakin läuft? Na, Hauptsache, es geht ihm wieder
besser. Wir dachten schon, er hätte vielleicht was Giftiges gegessen … ’n Pilz
oder so was.“
    „Mhm.“
    Carmino kicherte. „Hast du vorhin mitgekriegt, wie der
Chef nach Ersatz gesucht hat, und wie dann sein Onkel ankam und sagte, er könnte doch? Der dürre alte Wills! Hat die Rolle in seiner Jugend oft gespielt
und kann sie immer noch, sagte er. Und der Chef: Du – ’n bartloser
Jüngling, gindaru ?! Und er dann: Dann ändern wir das! Bringen wir den
Samrakin doch einfach mal als

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