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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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möglichst schnell wieder auf die Beine
bringt?“
    „Ich kann ihm nichts geben, solange ich nicht weiß,
wovon er krank geworden ist.“
    Der Chef ließ sich ächzend auf Horgests Pritsche
sinken. „ Sikka darrakia . Ich muss wohl einen Ersatz für ihn finden.
Anders geht es nicht. Es ist unsere letzte Hoffnung. Wenn es nur nicht gerade
die zweite Hauptrolle wäre!“ Stöhnend raufte er sich die Haare. „Vom Äußeren
her passt eigentlich nur noch Stanwell annähernd … der ist auch mit dem Schwert
gut … aber der kann sich ja schon seinen eigenen Text kaum merken! Was mach ich
bloß –“
    James klappte den Kasten auf, obwohl er keine Ahnung
hatte, womit man Firn hätte helfen können. Eine Infektion war unwahrscheinlich,
weil alle anderen gesund waren. Blieben verdorbenes Essen – und Gift.
Verdorbenes Essen kam auch nicht in Frage, denn er hatte nichts anderes
gegessen als der Rest der Truppe. Gift – das konnte wer weiß was sein.
Vielleicht gab seine Leber gerade in diesem Moment den Geist auf, vielleicht
versagten gerade jetzt seine Nieren … und man konnte nichts tun. Gar nichts. Es
ist wieder mal so weit, dachte James, und in seinem Magen wuchs ein kaltes
Gefühl. Wieder einmal stand er hilflos daneben.
    Irgendetwas war anders in seinem Kasten, bemerkte er
dann, mehr mit den Fingern, die nervös über die Fächer geglitten waren, als mit
den Augen. Er sah genauer hin, wobei ihm mit plötzlichem Schreck die Trukant-Brenner
und seine Kapunn-Vorräte einfielen. Wenn die jemand gefunden hatte –
    Aber die drei schwarzen Trukant-Kohlen in ihren
Säckchen waren noch da, ebenso wie der Beutel mit den Blättern und das Glas mit
dem Kapunn-Pilz. Trotzdem, irgendwas war da durcheinandergeraten … dieses Fach
hier, das war doch so voll gewesen –
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen –
    „Also gut, Leute“, sagte der Chef in
schicksalsergebenem Ton und stand auf. „Ruh dich also aus, Firn. Trink, schlaf,
tu alles, was der Hakemi sagt! Vielleicht – vielleicht geht es ja doch noch bis
heute Abend. Ich geb die Hoffnung nicht auf. Du bist unser Samrakin! Aber für
alle Fälle kümmere ich mich jetzt wohl mal besser um Ersatz!“
    Als der Chef draußen war, schloss James die Tür und
setzte sich dann selbst auf Horgests Pritsche. Auf einmal war er wütend, und er
wurde noch viel wütender, als er in dieses bleiche, hohlwangige Gesicht sah.
    „Du hast Unkenwurz gegessen, richtig? Eine längliche,
grünliche, gefleckte Knolle – etwa so lang! Ich hatte vier davon in meinem
Kasten, hab sie erst vorgestern reingetan! Jetzt sind es nur noch drei.“ Er
zügelte seine Wut nur mit Mühe. Wenigstens hatte er Firns volle Aufmerksamkeit.
„Du wolltest krank werden! Es passt alles zusammen!“ Mit einem Knall
klappte er den Kasten zu und stellte ihn zur Seite. „Jetzt kapier ich auch,
wieso du dir auf einmal unbedingt diesen Bart stehenlassen musstest … du willst
in Aube auf keinen Fall gesehen werden, das ist es! Ist doch so, oder? Du hast
da irgendeinen Scheiß gebaut, und jetzt hast du Angst, dass dich irgendwer
erkennt!“
    Firn schwieg eine ganze Weile und sah James nur aus
trüben Augen an. „Würgrettich“, sagte er dann leise.
    „Was?“
    „Würgrettich! So heißt das Zeug bei uns.“ Schaudernd
tauchte er noch tiefer in die Decken. „Ein passender Name, kann ich dir sagen!“
    „Ist ja toll! Mehr fällt dir dazu nicht ein? Meine
Fresse, wie kann man sich so was freiwillig antun, kupadanni – ich
kapier’s nicht!“
    „Muss wohl ’n bisschen zu viel erwischt haben.“
    „Und ich dachte schon, Jakobe hätte dir was ins Essen
gemischt! Ich war kurz davor, sie darauf anzusprechen! Du Blödmann, du hättest
dich wirklich vergiften können!“
    „Schrei nicht so rum. Muss ja nicht gleich jeder
hören.“
    „Ey, jetzt pöbel mich auch noch an, Mann! Ist dir
klar, was du dem Chef antust mit diesem Scheiß? Was du der ganzen Truppe antust?!“
    „Uhhg … Ich hab für alle Sünden bezahlt. Glaub’s mir.
War kein Vergnügen.“
    „Hast du etwa die ganze Knolle gegessen? Und wie –
roh?“
    „Etwa die Hälfte. Ja, roh. Mit Makave runtergespült.
Weiß nicht, was widerlicher war. Wozu hast du so ein Zeug in deinem Kasten?“
    James schnaubte. „Zufällig kann man eine
entzündungshemmende Paste daraus machen, wenn man es schabt und mischt mit – ach,
wozu erklär ich dir das –“ Er ging zu seinem Schlafplatz, holte den Bin-Addali
aus seinem Rucksack hervor und blätterte, bis er

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