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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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über sich ergehen und spielte dann
eine Runde Ving mit. Er war froh, nicht jetzt schon mit seinen Gedanken alleingelassen
zu werden. Als Juniper die Karten für das nächste Spiel mischte, sprang Firn
auf und hastete würgend aus dem Wagen.
    „Mann, was hat den denn erwischt?“, wunderte sich
Carmino. „Ich dachte, der könnte gar nicht krank werden!“
    „Vielleicht war’s das Bad. War er wohl nicht mehr
gewöhnt“, erwiderte Juniper erbarmungslos und gab aus.
    Firn kam zwar bald zurück, aber gesund sah er nicht
aus, und bevor sie sich endlich schlafen legten, machte er noch dreimal so
einen Abgang und blieb beim dritten Mal dann gleich draußen. James ertappte
sich bei der Überlegung, ob Jakobe vielleicht verspätete Rache für die
Zurückweisung genommen und ihm irgendwas ins Essen gemischt haben konnte.
Plötzlich erinnerte er sich an die Kolonie von Herbstzeitlosen, die er vor
einigen Tagen zwischen den Bäumen gesehen hatte. Bin-Addali bezeichnete diese
Pflanze als Witwensafran , und nach allem, was James darüber wusste, war
das ein treffender Name. So weit würde Jakobe aber doch wohl nicht gehen –?
    Ob man mal nach Firn sehen sollte? Aber er selbst
hätte auch nicht gern Gesellschaft beim Kotzen gehabt, also blieb er lieber
wach, bis Firn endlich zurückkehrte – mit schweren Schritten und einem leeren Futtereimer
im Arm.
    „Alles in Ordnung?“
    „Na klar. Für den Rest der Nacht kotze ich allerdings
in den Eimer hier. Schlaft also lieber möglichst schnell ein.“ Seine Stimme
klang schwach und heiser.
    „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“
    „ Sikka . Wenn du davon absiehst, dass –“
Erneutes Würgen unterbrach ihn.
    „Denk an das Aubster Dunkel, das wir morgen kriegen!“,
rief Juniper ermunternd. „Das vertreibt dir alle –“
    „Ohh Mann !“ Sie hörten es krachen, als Firn
keuchend von der Pritsche fiel und dann wieder aus dem Wagen stolperte.
    „ Kashadiu . Der muss wirklich krank sein!“
    „Hatte er so was schon mal?“
    „Nä. Der ist nie krank. Muss wohl was Verdorbenes
gegessen haben – vielleicht von dem Zeug von den Waldarbeitern?“
    Es dauerte lange, bis Firn zurückkam, und dann kroch
er auf seine Pritsche wie ein alter Mann. Wasser wollte er nicht. Meinte, es
ginge schon besser, er könne nur nichts drinbehalten. Und reden auch nicht.
    James lag lange wach und lauschte ins Dunkel, aber es
blieb alles ruhig. Irgendwann schlief er ein und träumte, dass Jakobe
Turlington vergiftet hatte.
     
    3.
    „ Sikka darraku , Firn Marrin, muss das gerade
heute sein? Ich hab dich noch nie krank gesehen!“, rief der Chef, und man
merkte, dass er sich das Brüllen nur mit Mühe verkniff. Es war heller Morgen,
Sonnenlicht fiel durch die Eichenblätter, und draußen roch es nach feuchtem
Herbstwald und Makave. Hier drinnen lag Firn bis zum Hals unter seiner Decke
und sah schlimm aus.
    „Danke für die Sorge, Chef“, krächzte er.
    „Ach, du weißt, wie ich’s meine! Keiner will, dass es
dir schlecht geht. Aber heute ! Gerade heute! So lassen die uns
vielleicht nicht mal nach Aube rein! Er sieht doch aus wie ein Fieberkranker!
Bei der Stimmung zurzeit – nein, die lassen uns nicht in die Stadt mit ihm!“
    „Fieber hat er nicht. Eher Unterkühlung“, sagte James,
der unschlüssig mit seinem Hakemikasten herumstand und sich Vorwürfe machte,
weil er die Sache nicht gestern schon ernst genommen hatte.
    „Was soll das denn heißen? Er liegt doch da unter all
den Decken!“
    Seine Haut war kalt und feucht, hieß das, er hatte
Anfälle von Schüttelfrost, sein Puls ging langsamer und matter, die Pupillen
waren zu groß – kurz gesagt: Es deutete alles in die Richtung, in die James
nicht hatte sehen wollen.
    „ Was , Hakemi? Was ist denn mit ihm?“
    „ Sikka , es geht mir besser!“, rief Firn so
ungeduldig, dass man sein verhärmtes Aussehen glatt vergaß. „Keine Kotzerei
seit mindestens zwei Stunden. Lasst mich einfach in Ruhe!“
    „ Einfach in Ruhe ?! Wir wollen gleich
aufbrechen! Du fällst als Galiziakfahrer aus! Du fällst als – oh Schweigender
Herr, ich will gar nicht drüber nachdenken! Verflucht noch mal, Marrin! Wir
sind ruiniert! Selbst wenn die uns in Aube reinlassen mit einem Kranken, du
kannst so nicht spielen heute Abend! Oder doch?“, fragte er mit einem
Hoffnungsfunken im Blick.
    James war empört. „Kann er nicht! Chef, er braucht
wirklich Ruhe!“
    „Jaja, ich seh’s ja, aber … hast du denn nicht
irgendwas in deinem Kasten, das ihn

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