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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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und nun zu
ihnen geschlendert kam, bestätigte das.
    „Da zieht nämlich gerade der Bretvaldan in die Stadt
ein“, erklärte eines der Mädchen am Gartenzaun. „Er und seine Garde. Bis sie
beim Palast angekommen sind, darf keiner mehr in die Stadt. Seht ihr den Palast
da drüben? Hinter der Brücke?“
    „Marianne! Du sollst nicht mit Fremden reden! Schon
gar nicht mit solchen!“, rief die Frau. „Ich sag‘s deiner Mutter!“
    „Wir gehn morgen in die Stadt!“, verkündete ein
kleiner Junge. „Wir gucken uns das Rennen an, jedes Jahr! Und euch hab ich da
auch schon gesehen!“
    „Wir sind auch jedes Jahr da“, sagte Juniper.
    „Pah, diesmal fällt das Rennen bestimmt aus!“, meinte
ein etwas älterer Junge. „Wo doch jetzt das Pferd vom Ulric tot ist!“
    Was?! Das hatte er doch jetzt bestimmt nicht richtig
gehört, oder?
    „He, lasst das sofort bleiben!“, schimpfte Jujuna los,
als zwei Knirpse anfingen, die Vögel im Anhänger mit Steinchen zu bewerfen.
    „Was hast du gesagt? Welches Pferd ist tot?“
    Der Junge wandte James sein sommersprossiges Gesicht
zu und musterte ihn kühl. „Helwissa. Und die hätte auf jeden Fall gewonnen.
Aber gestern ist sie gestürzt, als Ulric mit ihr trainiert hat. Ein Bein war
gebrochen. Sie mussten ihr den Gnadenschuss geben. Mein Dad sagt, das war
bestimmt kein Unfall! Das hat Ulric extra gemacht, sagt er, weil er Angst vor
–“
    „James! Willst du wohl sofort aufhören, solchen Unsinn
zu reden?!“, rief die Frau, und diesmal klang echte Panik mit. „Und ihr, fahrt
jetzt endlich weiter! Das hier ist keine Jahrmarktswiese!“
    James auf dem Galiziak hätte plötzlich aufspringen und
brüllen können über das, was James am Gartenzaun ihm da gerade mitgeteilt
hatte. Mann, konnte das wahr sein? Das Vieh war schon tot?! Und er war noch mal
davongekommen? Leider wurde ihm auch sofort klar, dass seine Sache mit der
Pelektá damit in keiner Hinsicht befriedigend gelöst war –
    „Wir sind schon auf dem Weg, gute Frau!“,
beschwichtigte der Chef. „James, Carmino, weiter geht’s! Auf halber Höhe des
Hügels ist rechts eine kleine Wiese, da halten wir!“
    „Seid ihr denn morgen auf der Festwiese?“, fragte das
Mädchen hastig, als die Kolonne wieder anzog.
    „Na klar!“, rief Juniper. „Heut Abend spielen wir im
Schloss, und morgen unten in der Stadt! So machen wir das immer!“
    „Gesindel!“, schickte ihnen die Frau gut hörbar
hinterher.
    „Die klingen sogar fast wie zuhause!“,
flüsterte Carmino. „Hast du das gemerkt? Sonst sprechen die hier doch alle das R so anders, aber die da –“
    „Ja. Ich hab’s gehört!“
    Von dem Feldrand aus, an dem sie dann anhielten, hatte
man einen guten Blick auf die Stadt und das graue Schloss dahinter. Und auch
auf das Gedränge vor dem Tor – da stauten sich Bauernkarren, Reiter und jede
Menge Leute. Von jenseits der Stadtmauer klangen dumpfe Trommelschläge und
Jubelrufe herüber.
    „Kommt her, hört mal alle zu!“, rief der Chef. „Wir
müssen noch ’ne Weile warten, und das ist hier angenehmer als da unten. Gute
Gelegenheit, sich noch mal an die Regeln in Aube zu erinnern! Ihr wisst, dass
da strengere Sitten herrschen als im übrigen Land. Vergesst nie den Richtplatz
auf dem Markt! Vermeidet alles, was anstößig ist! Hände weg von den Frauen!
Kein Streit mit Krampern, keine Schlägereien. Stehlen – tut ohnehin keiner von
uns, aber wir müssen uns auch über jeden Verdacht erhaben zeigen! Ihr habt’s
gestern gehört: Wir sind die einzigen Peregrini, die sie noch reinlassen!“
    „Wenn überhaupt“, murmelte Lowell.
    „Dass wir auf dem Schlossgelände lagern, das hält zwar
die Versuchungen in Grenzen. Aber andererseits sind wir dann auch die ganze Zeit
unter höfischer Aufsicht. Also – heut gibt’s für euch erst mal nur den Warric
von Strath , und sonst gar nichts, damit das klar ist! Essen und Shervis
kriegen wir danach genug, wenn es so läuft wie in den vergangenen Jahren. Bis
dahin trinkt mir keiner was Stärkeres als Wasser! Denkt daran, dass wir uns vor
dem Spiel vor dem Maikron und seiner Familie verbeugen müssen! Und falls wir
tatsächlich vor dem Bretvaldan spielen – na ja, ich denke, dann müssen wir uns
eben noch tiefer verbeugen! Benehmt euch innerhalb der Mauern von Aubrelier
überall so, als ob ihr von irgendwelchen Hoheiten gesehen werden könntet! Auch
beim Bühnenaufbau und später beim Essen! Ich will keine nackten Oberkörper
sehen, keine Kippen auf dem Boden, kein

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