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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Nun zu etwas anderem. An Bord der Embervil ist noch Platz für weitere Passagiere. McGills Familie fährt zum Beispiel mit.
Gibt es jemanden, den Sie nach Skilsinen vorausschicken möchten? Ihre
Großmutter vielleicht, die Frau des berühmten Arbogast Inglewing?“
    „Sie verlässt ihr Gut in Halmyre nicht. Nicht mal, wenn
die Welt wirklich untergeht!“
    Hendinen nickte. „Ja, sie war schon immer eine sehr
entschiedene Frau. Nun dann – Freunde? Vielleicht die Frau, die Sie so lange
aufgehalten hat auf dem Weg nach Orchrai?“
    Er fühlte, wie ihm das Blut jäh in den Kopf schoss.
„W-was? Nein. Wer? Nein. Ich – äh, ich weiß nicht mal, wo sie ist. Es
interessiert mich auch nicht.“
    „In Ordnung. Ich wollte das nur abklären. Die Embervil ist übrigens vorbereitet auf solche Übergriffe wie die, von denen Ihre Frau
vorhin sprach. Ich habe erprobte Leute an Bord. Wenn Sie es sich anders
überlegen, lassen Sie es mich wissen. Und wann immer Sie Unterstützung in der
Bucht brauchen, wenden Sie sich an die Brüder Amakurrin. So, und jetzt sollte
ich wohl wieder nach meinen anderen Gästen sehen … Ich danke Ihnen für die
aufschlussreiche Unterredung, Ska Inglewing. Bleiben Sie ruhig noch, genießen
Sie den Garten!“
    Der Mann, der möglicherweise der Waird war, nickte ihm
freundlich zu und entschwand dann zwischen den Farnwedeln seinem Blick.
    Dorian starrte in die Blüten, in das Grün, in das
spiegelnde Dunkel des Teichs, bis er zusammenschrak, weil etwas aus dem
Blätterdach an ihm vorbeisauste und mit einem Platscher im Wasser landete.
    „Dorian?“
    Als er herumfuhr, stand Ellie da.
     
    3.
    Es wurde langsam dämmrig, als sie den Steg von Östred
erreichten. Dorian konnte seine Finger kaum noch bewegen, sie waren wie
eingefroren, obwohl er die Handschuhe sogar beim Schreiben angelassen hatte. Es
war ihm ein Rätsel, wie Aiba den Nachmittag überlebt hatte. Der Indoro hatte
zwei Tauchgänge absolviert, und das bei Lufttemperaturen, die unter dem
Gefrierpunkt lagen. Das Meerwasser war kaum wärmer. Zum Tauchen zog er sich bis
auf einen dünnen Anzug aus einer Art Leder aus und hüllte sich danach gleich
wieder in die schwere, mit Fell gefütterte Kleidung, die die Skalda im Winter
alle trugen. Vorgestern, am ersten Tag dieses Unternehmens, hatte Rowland auch
einen Tauchgang mitgemacht, aus purer Angeberei vermutlich. Danach hatte er für
den Rest des Nachmittags ungewohnt schweigsam auf der Ruderbank gesessen und
war langsam immer bläulicher angelaufen. Seitdem hatte er nicht mehr versucht,
mit Aiba mitzuhalten. Und heute lag Schnee in der Luft. Man konnte es fast
riechen, dachte Dorian, als Aiba sie in Östred aussteigen ließ. Der Himmel war
noch klar und von grünlicher Durchsichtigkeit, wie oft um diese Stunde. Aber
der Schnee würde kommen.
    „Morgen früh um neun in Skilwing!“, sagte Rowland
eindringlich anstelle einer Verabschiedung. Pünktlichkeit gehörte nicht zu
Aibas Tugenden. Auch jetzt nickte er nur gleichmütig. „Alles klar“, sagte er
(das sagte er immer, es konnte alles Mögliche bedeuten) und wendete das Boot,
um noch ein Stück weiter nach Süden bis zu seinem Dorf zu rudern.
    Dorian rieb seine Finger. „ Sikka , was für eine
Mordskälte!“
    „Das ist doch nichts. Warte, bis du am Warapiu bist.
Da pinkeln sie Eiszapfen.“ Rowland zog sich die Mütze tief ins Gesicht und die
Kapuze seiner Felljacke fest darüber. „Ich bin noch hier in Östred verabredet …
also, bis morgen früh dann. Bin mal gespannt, ob wir am Bult Krels endlich was
Vernünftiges finden.“
    „Sonst nehmen wir die Quelle am Kumatinli. Die kam mir
stark genug vor.“
    „Die Röhren sind bereit?“
    „Gestern Nacht fertig geworden … jedenfalls für alles,
was nicht tiefer als zehn Meter liegt.“
    „Ah. Sagtest du ja schon – na, hoffen wir, dass das
Zeug dem Druck standhält.“
    Rowland starrte ihn immer noch an – der hatte bestimmt
mitgekriegt, was Ellie trieb. Und es passte ihm nicht.
    „Da kommt Amakurrin zurück“, sagte sein Schwager dann.
„Also, ich bin weg!“
    Dorian wandte sich zum Meer um. Der ehemalige
Pilfa-Frachter von Salz-und-Seide hatte gerade vom Kumatinli abgelegt –
von der kleinen Insel, an deren Küstenlinie sie heute fast den ganzen Tag
verbracht hatten. Sie war eigentlich nur eine schroffe, an die fünfzig Meter
hoch aufragende Klippe, die auf halber Strecke zwischen Flar und dem Festland
lag. Ein bizarr verwitterter Felsbogen krönte sie, der bis auf eine

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