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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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lasst
euch bloß nicht anmerken, dass ihr Peregrini seid! Sie hatten die
Cantripaccaraldis erwischt, bei denen einer meiner Neffen lebt! Haben sie alle
ins Delta gebracht oder nach Katteganda, jedenfalls irgendwo dahin, wo die
Asche runtergekommen ist! Da schicken sie –“
    „Wer sind sie ?“
    „Die Kramper. Garden aus Lorweis oder Maikonnen, von
den Präfekten angefordert. Die schicken jetzt alle Peregrini, die sie kriegen
können, in die südlichen Präfekturen, damit sie den Krampern die Felder und
Häuser wieder freischaufeln! Wir haben die Narkas getroffen, und die haben uns
alles erzählt, die sind denen gerade noch entkommen. Aber die Brennaghanns
haben sie erwischt!“ Gaetano riss die Knopfaugen weit auf, um Platz für sein
ganzes Entsetzen zu machen. „Alle eingesackt! Sogar ihre Sachen haben sie
einkassiert – erst mal , sagen die! Und dann ab ins Delta! Die ganze
Truppe!“
    „Aber –“
    „Das ist doch Quatsch!“
    Sie drehte sich um, als Firns Stimme, arrogant wie
üblich, hinter ihr ertönte. Zumindest der hatte Gaetanos letzte Sätze gehört.
James latschte einfach weiter.
    „Glaubt mir, das ist bitterer Ernst! Seitdem sind wir
auf der Flucht. Zurück in den Wald und Richtung Norden, so schnell wie möglich
– wie all diese Flüchtlinge. Aber dann wurden die Kinder krank – alle. Laetitia
– sie ist vorgestern gestorben.“
    Das traf Pix total unerwartet. Sie erinnerte sich gut
an Laetitia, das mittlere der drei Mädchen. Sie konnte die Siebzehn
Zwiebelmützen viermal hintereinander ohne Fehler durchspringen. Und jetzt
war sie also tot. Mit acht Jahren.
    „James ist auch krank“, fiel dem Spacko dazu
passenderweise ein. „Fieber! Da, er hat nicht mal mitgekriegt, dass wir hier
stehengeblieben sind!“
    Gaetano sah James aus seinen irgendwie
eingeschrumpelten Augen trübe hinterher. „Der Hakemi selbst! Was für ein
Unglück! Fieber, sagst du? Damit fing es bei uns auch an, und bei vielen, denen
wir begegnet sind. Es ist nicht die Bendewikke, aber es fängt mit Fieber an,
dann kommt der Husten … und dann … Oh meine Freunde, wie schrecklich! Und er
könnte euch alle anstecken!“
    Die Hoffnung, dass er sie vielleicht ein Stück
mitnehmen würde, konnte man jetzt wohl vergessen.
    „Es ist eine seltsame Krankheit, mancher übersteht es,
andere rafft es dahin, man kann’s nicht vorhersagen. Schlimme Zeiten sind das!
Aber wir fahren jetzt nach Ligissila und dann mit dem Schiff nach Skilsinen, da
soll es sicher sein! Es darf nur keiner bemerken, dass wir Peregrini sind! Ich
hab sogar den Wagen überstrichen … nach dreißig, vierzig Jahren, in denen ich
jetzt Gaetanos Pellicanos Bunte Funkenkunst war, bin ich nun plötzlich
wie ein flüchtender Kramper unterwegs … es ist eine Schande!“
    „Hast du eben gesagt, die Brennaghanns sind
aufgegriffen worden?“, hakte Firn nach.
    „Ja, ja! Sie, und die Flamme von Salagie und
die Cantripaccaraldis, und das sind nur die, von denen wir es sicher wissen!
Sie waren doch früher aufgebrochen von Krai, erinnert ihr euch? Das war ihr
Unglück! Sie sind gleich der ersten Patrouille in die Arme gelaufen. Die haben
sie ausgeraubt und in den Süden geschickt, zusammen mit einem ganzen Trupp Treibser
… da war doch euer Mädchen dabei, die kleine padauni , die gerade Petare
Gordien geheiratet hatte, nicht?“
    „Ja.“
    „Tja, die sind auch weg. Die schaufeln jetzt irgendwo
im Karuleiru Asche. Brüder, ich sag es euch! Welche Verschwendung! Und du,
Mann, was ist denn mit dir?“ Er nickte zu Firns bandagierter Hand hin.
    „Mir ist ’ne wilde Sau in die Quere gekommen.“
    „ Ah sikka ! Wird’s denn wieder?“
    Firn schüttelte nur den Kopf.
    „Schreckliche Zeiten, ich sag’s ja … Aber jetzt müssen
wir weiter! Wir rasten so selten wie möglich, nur wenn Maricella unbedingt eine
Pause braucht.“
    Und so sah sein Pony auch aus. Das war doch mal ein
fettes Biest gewesen, erinnerte sie sich. Jetzt sah man die Rippen und
Hüftknochen hervorstehen.
    „Also, meine Freunde, stagatro ruma, und grüßt
Nicholas von mir! Mögen wir uns in besseren Tagen wiedersehen!“
    Und dann fuhr er einfach weiter! Bevor sie anfangen
konnten, um Mitnahme zu betteln. Die würden garantiert schlappmachen, und zwar
weit vor Ligissila.
    „Ja, Scheiße –!“, fasste es der Spacko ausnahmsweise
mal treffend zusammen, und dann standen sie da und glotzten dem Wagen
hinterher, bis Messer-Firn einfiel, dass er seinem Kumpel nacheilen musste. Und
die Sonne flackerte

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