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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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er von diesem Aubrey anfing, als
wäre der eine reale Person, mit der er geredet oder wer weiß, ein paar Mails
gewechselt hatte. Das war doch voll krank, wenn man bedachte, dass dieser Typ
schon vor hundert Jahren oder so verschwunden war!
    „Und was genau ist das? Du hast uns das immer noch
nicht gesagt! Ein Schatz – Mann, ich kann nicht fassen, dass wir uns so lange
mit so einem Quatsch zufriedengegeben haben!“
    „Weil wir keine Wahl hatten“, bemerkte Bagrat gar
nicht mal so blöd. „Aber ich will’s jetzt auch wissen.“
    James ließ sich Zeit. Fummelte an dem Krempel rum, den
er gekauft hatte – Seile, sah sie, Seile und komische Haken. Hatten sie
eigentlich alle so dreckige Hände? Der Schmutz hatte sich richtig reingefressen
in die Poren, unter den abgerissenen Fingernägeln festgesetzt, die Knöchel
waren abgeschürft, überall verkrustete Stellen. Ja. Ihre eigenen sahen nicht
besser aus. Nur nicht so knochig wie die von James.
    „Jetzt mach mal, Mann! Was ist das für ein Dings, dein
Schatz? Hoffentlich kein Ring!“
    „Ein Helmvisier. Eine Reitermaske, so ähnlich wie die,
die dieser Nevvencaer aufhatte. Und –“
    „Ein blöder Helm ?! Und der soll so viel wert
sein?“ Sie war maßlos enttäuscht. Was sollte denn jetzt der Scheiß? Sie hatte
mit Gold gerechnet oder zumindest mit Schmuck.
    „Das ist ‘n ganz besonderes Ding“, sagte er müde. „Die
Helmmaske von Cerf. Erinnert ihr euch? Der aus dem Theaterstück.“
    „Hallo, tickst du noch richtig? Und so einen Kack hast
du geglaubt? Mann, dieser Aubrey war wohl ein Scherzkeks oder was!“
    „Nee, warte mal! Ich weiß, was du meinst, James! Die
anderen wussten auch was darüber! Wir haben doch sogar drüber geredet, damals
in Gassa! Die Maske des Cerf, die soll doch so ein unbezahlbares Stück sein –
oh Mann, und du weißt wirklich, wo die ist?!“ Bagrat glotzte James an wie ein
Affe, dem man die Königin aller Bananen vor die Nase hält.
    „Vor allem soll dieses Ding eine Legende sein!“,
erinnerte sie die beiden. „Was bedeutet, dass es vielleicht gar nicht
existiert! Und wenn dein Aubrey wusste, wo es ist, warum hat er’s dann nicht
geholt? Oder wieso bist du so sicher, dass es noch da ist?“
    „Leute – ich weiß, wie das alles klingt. Ehrlich. Ich
wünschte, ich könnt euch was Besseres bieten. Ich kann aber nur sagen, dass ich
weiß, dass die Maske noch da ist, weil Aubrey es nicht geschafft hat. Und sie
ist auch deshalb so kostbar, weil da ein ganz besonderer Stein dran sein soll.“
James klang ja müde, aber auch entschieden. Der war sich sicher.
    „Ja, Mondstein, Mondbein oder so was!“, ergänzte Bagratuni
mit leuchtenden Äuglein.
    Sie musste sich wohl damit abfinden, mit den beiden
auf Schatzsuche zu gehen. Andere Optionen hatten sie nicht. „Und was machen wir
also jetzt?“
    „Wir fahren mit dem Frachter zum Kumatinli. Gehen in
die Gänge runter. Suchen die Höhle.“
    „Hat dir dein Aubrey vielleicht auch ’ne Karte
hinterlassen? Damit du die richtige Höhle findest und so?“
    „Nein. Aber ich weiß, dass sie unter dem Schlund der
Bo-Grasta liegt.“ Er erschauerte sichtlich, und wieder musste sie an die
Fiebertage denken. Wenn er jetzt wieder abdrehte? Möglichst noch, wenn sie alle
irgendwo unten in diesen Gängen steckten – unter dem Wasser?!
    „Und dann holst du sie, wir verkaufen sie und gehen
mit der Kohle zu den Schleppern – zu den Amakurrin-Brüdern, um genau zu sein!“,
erklärte Bagratuni triumphierend. „Das ist es nämlich, was ich letzte
Nacht rausgekriegt habe! Im Schlafsaal sind mehrere Leute, die nur auf ein
Signal von den Amakurrins warten. Denen gehört der Frachter da unten, und
manchmal –“, er senkte seine Stimme zu einem Flüstern, „manchmal fahren sie
nachts raus und treffen sich auf hoher See mit anderen Schiffen, und zu denen bringen
sie dann Leute, die wegwollen! Klar? Die arbeiten mit Schleppern zusammen!“
    Auf hoher See! Es klang immer mehr nach Abenteuerroman
für kleine Jungs. Na ja. In seinem Fall wohl eher nach Abenteuer comic .
    „Es ist wohl wirklich furchtbar teuer“, flüsterte
Bagrat weiter (der Name fing an, ihr richtig zu gefallen, er passte einfach zu
gut – hieß nicht einer von den Typen in Mittelerde ganz ähnlich?). „Aber Geld
werden wir dann ja haben!“
    Na klar. Wenn James das Ding fand. Wenn es
wirklich das war, was er vermutete. Und wenn er mal eben schnell einen seriösen
Abnehmer fand, der ihn nicht übers Ohr hauen oder gleich

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