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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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wieder.
    „Also, mir ist das scheißegal. Bestimmt fasten die nicht
alle.“
    „Nee, er hat schon Recht. Mit dem Essen warten wir
besser, bis uns keiner sieht.“
    „Guck mal, die da! Das ist doch die Frau, die – he,
James, die da hat uns die Medizin für dich gegeben!“
    „Ja, ich weiß. Hab sie gestern kennengelernt.“
    Da stand doch wirklich die Pilgerin, der sie auf dem
Traskepad begegnet waren – hier in diesem Hausflur! Und sie grinste ihnen
entgegen.
    „Guten Morgen! James – es geht also los, ja?“
    „Ja. Noch mal vielen Dank. Ich hab den Laden im Hafen
gefunden. Die hatten wirklich alles, was wir brauchen. Im Krankensaal alles in
Ordnung?“
    „Ja. Herwen hat vorhin ihr Baby bekommen. Alles gut
gegangen, es ist ein Junge.“
    Hä? Was war das denn jetzt für ein Gequatsche?! Und
warum blieb James so dämlich vor ihrer Nase stehen, fast als wollte er sie
verdecken? Sie hätte ihn beinahe zur Seite geschubst. Immerhin hatte sie ja
wohl am meisten mit der Frau zu tun gehabt!
    „Und euer Freund?“, fragte die Pilgerin.
    „Der ist schon im Hafen. Wartet auf uns.“
    „Kumatais Segen für ihn und euer Unternehmen! Möge die
Herrin seine Hand heilen!“
    „Ja. Das hoffen wir auch.“ James zerrte sie an der
Frau vorbei, die ihnen mit diesem bekifften Lächeln nachsah.
    „Wir warten auf dich, Hakemi!“, säuselte sie noch.
    „Mann, was war das denn? Warst du vielleicht bei der letzte Nacht?“
    „War ich. Und jetzt kommt endlich. Versteck deine
Hand! Sie denkt, es geht um Firn!“
    Mit einem flüchtigen Gruß zerrte er sie auch noch an
der Tussi am Empfang vorbei und durch die Tür hinaus, bis sie sich endlich von
ihm losreißen konnte.
    „Verdammt, nimm deine Flossen von mir! Was soll das
denn? Erst soll ich mir die Hand verbinden und alles, und jetzt –“
    „Sie hat Firn gesehen unterwegs, und dich auch, ich
konnte ihr also nicht die Geschichte von meiner leidenden Schwester erzählen!
Ich hab von der jede Menge Infos bekommen. Dank ihr können wir jetzt direkt
loslegen.“
    Sie waren nicht die Einzigen, die sich zu dieser
nachtschlafenden Zeit hier draußen herumtrieben. Na ja, ganz dunkel war es
schon nicht mehr. Eher grau. Alles war grau, grauer Weg, grauer Himmel, graues
Meer, graue Felsen, grauer Schaum auf den Wellen. Graue Möwen. Vom Schnee war
nichts mehr übrig. Schweinekalt war es trotzdem. Die Trommeln hörte man jetzt
ganz deutlich. Der Krach kam unten vom Strand. Auf einmal wollte sie unbedingt
zurück in dieses Bett da oben. Und den Traum weiterträumen an der Stelle, an
der er eben abgerissen war. Stattdessen latschte sie den beiden anderen
hinterher bis dahin, wo es über Stufen durch die Klippen zum Hafen runterging.
Da setzten sie sich auf den nassen Stein. In dem Camp an der Straße war alles
auf den Beinen, es wimmelte wie ein Ameisenhaufen, und die Leute strömten in
Massen an ihnen vorbei in den Hafen runter.
    „Hier können wir reden“, sagte James.
    „Vielleicht auch was essen?“
    „Besser nicht. Carmino hat Recht. Wir sind jetzt
Pilger. Also, hört zu. Ich hab letzte Nacht erfahren, dass wir in eine
Kimberhöhle müssen – das ist die blaugrüne Höhle, die ich – ähm, gesehen habe.
Und solche Höhlen gibt es hier unter der Bucht.“
    „ Unter ? Du meinst, unter Wasser?“
    „Ja. Und da sind auch Gänge. Keine Sorge, die Gänge
sind sicher, denn die werden von den einheimischen Arbeitern genutzt, von
diesen Wasserseide-Leuten. Auf der Insel mit dem Heiligtum da drüben gibt es
einen Einstieg. Allerdings ist dieser Kimber wohl ziemlich gefährlich.
Aggressiv, ätzend, so wie ich das verstanden habe. Ich hab eben in dem Laden
nachgefragt, wo ich auch die Sachen hier gekauft habe. Der Typ da hat gesagt,
dass das Zeug nicht an die Haut kommen darf, vor allem nicht zusammen mit
Wasser. Deshalb hab ich Handschuhe besorgt. Und das hier – das ist so eine Art
Skimaske aus Leder, das mit irgendwas beschichtet ist. Die benutzen die hier,
wenn sie im Kimber arbeiten müssen –“
    „Klingt echt verlockend.“
    „Wenn ihr lieber hierbleiben wollt, ist das für mich
völlig okay. Deshalb sag ich euch das ja jetzt.“
    „Quatsch. Klar kommen wir mit!“
    Bagrat war ja sowieso zu blöd, um ein bisschen
sinnvolle Angst zu haben. Aber sie war sich da keineswegs so sicher. „Sag uns
jetzt erst mal, was du eigentlich in dieser Höhle willst. Vorher mach ich
nämlich gar nichts mehr.“
    „Ich suche das, was Aubrey da auch schon gesucht hat.“
    Sie hasste es, wenn

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