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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Honigtörtchen gebacken, und Haminta saß schon
seit einer Stunde da im Schatten und fummelte einen ganzen Korb voller Blumen
zu einem Kranz zusammen. Das heißt, inzwischen knüpfte sie anscheinend einen
Schleier daraus. Alles in weiß und blau.
    Sie wollte an den Strand, verdammt! Der hatte so
verlockend ausgesehen – in den paar Minuten, in denen sie ihn gestern zu
Gesicht bekommen hatte. Seitdem hatte sie tonnenweise Wäsche am Fluss
gewaschen, Serviermädchen gespielt, stundenlang fettiges Geschirr in kaltem
Wasser gespült, heute Morgen wieder Wäsche gewaschen und dann mit Nella
zusammen eingekauft. Zwiebeln, zum Beispiel. Und die ganze Zeit hektische
Weiber um einen rum, die einen von einer Arbeit zur nächsten trieben. Weiber,
wohin man auch sah! Das einzige männliche Wesen hier war Piro, der sabbernd um
Nellas Füße kroch und Ameisen fraß. Die Männer hatten sich einer nach dem
anderen verdrückt, entweder zu dieser Gerichtsverhandlung oder an den Strand.
    Sie seufzte. Halfast hatte sie seit zwei Tagen nicht
einmal mehr angesehen. Im Moment sah der gar keinen mehr an. Obwohl er so cool
tat, machte ihn die Sache mit Orlas Hochzeit bestimmt total fertig. Was Nella
gesagt hatte – dass er nächstes Jahr dieses rothaarige Gör da heiraten würde,
das glaubte sie nicht. Das war einfach nur beknackt, eine typische Nella-Idee.
    Wieder seufzte sie. Solange man wenigstens darauf
hoffen konnte, dass er einem plötzlich über den Weg lief (schon bei dem
Gedanken schlug ihr Herz schneller), war es nicht ganz so ätzend hier. Aber
wenn er weg war, dann war es nicht zum Aushalten. Nur gut, dass Orlas neue Truppe
schon in zwei Tagen abreiste. Ha, Orla verließ die Montagus! Und wenn die erst
mal außer Sicht war, dann würde Halfast vielleicht auch mal wieder andere Leute
bemerken. Genau in diesem Moment kam jemand von der Straße auf den Lagerplatz,
und sie sah hoffnungsvoll auf –
    Nur Kate. Wer brauchte die schon! Aber die hatte es
raus, sich vor der Arbeit zu drücken. Für den Weg zum Laden hatte die jetzt
locker eine Stunde gebraucht.
    „Und? Hast du was gesehen?“, fragte Nella gierig. Sie
wollte schon den ganzen Tag unbedingt etwas über dieses Scheißtheater erfahren,
das da auf dem Platz abging. War doch irgendwie abartig, oder? Ihr eigener Mann
saß im Knast, und sie geilte sich an dieser Pranger-Geschichte auf!
    „Vier Leute. Drei Männer, eine Frau.“
    „Haben sie sie kahlgeschoren?“
    Kate nickte.
    „Hast du gehört, was sie getan haben?“
    „Nella! Was soll denn das Gefrage!“ Aruza machte sich
wohl Sorgen um ihr Zuckerschnütchen.
    „Was! Ich bin eine verheiratete Frau! Ich bin
erwachsen!“
    „Und dein Mann ist in Tulsa! Wie wäre es mit ein
bisschen Zurückhaltung?“ Dass sich Jujuna einmischte, war eine Überraschung –
die gluckte sonst selten bei den Hühnern mit.
    Nella machte schmale Augen. „Genau deshalb will ich
das hören!“, zischte sie. „Wenn’s anderen noch schlechter geht als Eske, dann
geht’s mir nämlich besser!“
    Verrückt, aber das war so ziemlich das Erwachsenste,
oder jedenfalls das Persönlichste, das sie von Nella je gehört hatte. Jujuna
schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder ihren Piepmätzen zu, aber Pix konnte
Nella auf einmal fast verstehen.
    „Hast du deshalb so lang gebraucht? Weil du gaffen
musstest?“, wandte sich Jakobe an Kate und nahm ihr das Päckchen aus der Hand.
    „Gaffen und zuhören“, bestätigte Kate.
    „Haben die Leute Sachen auf sie geworfen?“ Nella war
immer noch nicht fertig mit dem Thema.
    „Jede Menge Essensreste. Und ein paar kleine Jungs
haben mit Schlamm geschmissen. Den hatten sie extra in einem Eimer angerührt.“
Kate musterte Nella nachdenklich. „Einem der Männer haben sie den Kopf mit
Honig beschmiert. Er hatte ’ne ganze Wolke stechendes Viehzeugs um sich rum.
Sein Gesicht war schon total aufgeschwollen. Ziemlich grausam.“
    „Oh“, sagte Nella und sah sie mit entsetzten Augen an.
Eine Zimperliese war sie eben doch. „Aber was hat er denn gemacht?“
    „Lasst das jetzt!“, ging Jakobe scharf dazwischen.
„Auf jeden Fall hat er die Strafe verdient. Die Kelta ist gerecht. Und beim
nächsten Mal geh ich selbst zum Laden. Hier, das ist für dich.“ Sie stieß Kate
ein Bündel zusammengefalteten Stoff mehr in die Rippen, als dass sie es ihr
hinhielt.
    Was sollte das jetzt? Die kriegte doch wohl nicht etwa
eine Bezahlung für den Gang! Dann war aber was los!
    „Du findest ihn da, wo du ihn

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