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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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einen hässlichen
Sprung.
    Zurück am Strand, trafen sie Inglewing, der Juniper
das fertige Bärenrad präsentierte. Während die anderen schwimmen gingen, waren Juniper,
Carmino und Inglewing die ganze Zeit damit beschäftigt, Mapoosa mit dem Ding
vertraut zu machen.
    Das war sein Tag gewesen. Alles in allem eine Art
Sommerferientag, an dem er seine seltsamen Sorgen und Pläne völlig vergessen
hatte. Jetzt saß er hier gähnend seine Hakemi-Sprechstunde ab. Es würde sowieso
keiner mehr kommen. Danach wollte er endlich ins Badehaus.
    „He, James! Hast du schon was gehört?“
    „Was?“ Irritiert fuhr er von dem Hocker auf, der
eigentlich für seine Patienten bestimmt war. Im Eingang stand Pix, je einen
Korb mit Fressalien an jedem Arm, und starrte ihn an. Fordernd wie üblich.
    „Hallo, wach auf! Die alte Kuh blökt schon wieder los,
ich muss gleich weiter! Also mach schon, sag doch! War er da?“
    „Wer? Wovon redest du, zum Teufel?“
    „Fuck, der Typ, der dir was über den Weg sagen soll –
hattest du einen Hirninfarkt oder was?!“
    „Brüll das doch nicht so rum! Nein. Ich hab noch
nichts gehört.“ Nicht mal dran gedacht, den ganzen Tag noch nicht.
    „Scheiße. Sag mir sofort Bescheid, wenn er da war!“
    „Aber klar. Wo du doch so nett drum bittest.“
    „Nett bitten?! Das kannst du dir sonst wohin stecken!
Ich hab die Schnauze so was von voll von euch Ärschen! Hopst den ganzen Tag am
Strand rum, während wir die ganze Arbeit machen! Und dann wollt ihr noch nett
gebeten werden! Ihr Typen seid einfach alle Scheiße!“
    Sie hätte sich bestimmt wieder in ihr Lieblingsthema
reingesteigert, aber davor bewahrte ihn Jakobe.
    „Pix? Komm jetzt, wir haben nicht den ganzen Abend
Zeit!“, hörte er sie rufen, bevor sie selbst im Eingang erschien. Auch sie war
beladen mit einem Eimer und einem Korb. Sie warf ihm einen ihrer
süßlich-giftigen Blick zu, der den patientenleeren Raum, die angebissene
Schafskäsepastete neben dem Wasserkrug, sein sonnenverbranntes Gesicht und
seine vermutlich in alle Richtungen abstehende Frisur umfasste, und fügte
hinzu: „Stör den Hakemi nicht bei der Arbeit.“
    Nicht nötig, dass sie das Thema vertiefte. „Wo bringt
ihr das ganze Zeug eigentlich hin?“, fragte er.
    „Zum Lager der Brennaghanns, wohin wohl sonst? Du hast
doch vielleicht mitbekommen, dass dort morgen eine Hochzeit gefeiert wird.“
    „Hab ich. Aber da geht’s nicht zu den Brennaghanns.“
    „Wir wollen noch am Keltaplatz vorbei.“
    „Kleiner Besuch beim Pranger, ja?“
    „Man sollte gesehen haben, wohin ungehöriges Verhalten
führt, ja!“, erwiderte Jakobe scharf. „Und da ich höre, dass sie noch nie einen
Pranger gesehen hat, wird es höchste Zeit!“
    „Na, dann viel Spaß!“
    Bevor Pix seinen Blicken entschwand, sah er noch den
hilflosen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Jedenfalls in dem Teil davon, der nicht
von diesem Pickel überschattet war. Eigentlich musste er Jakobe zustimmen.
Vielleicht dämpfte ein Besuch beim Pranger die Wucherungen ihrer Persönlichkeit
mal ein bisschen.
    Komm schon, Mann!, rief er sich in Gedanken zur
Ordnung. Dieser Pranger ist eine verdammte Schande! Man sollte so was nicht
einfach hinnehmen. Und ein Erziehungsmittel ist das schon gar nicht.
    Firn, Juniper und Horgest schien der Pranger nicht zu
stören, und dass da echte Leute drinsteckten und gequält wurden, auch nicht.
Nicht einmal Stanwell und Halfast hatten etwas daran auszusetzen gehabt. Er
selbst verstand jetzt besser, warum die hier nicht klauten. Einer der Männer
dort, dessen Kopf mit vergammeltem Gemüse und Dreck verklebt war, hatte einem
anderen einen Geldring mit einem Aureol gestohlen. Klar, das war eine Menge.
Und dass er das zurückzahlen musste, war ja auch okay. Aber außerdem steckte er
jetzt zwei Tage und zwei Nächte in diesem Pranger. Das musste man sich mal
vorstellen. Und der andere – an den durfte er gar nicht denken. Fraglich, ob er
das überhaupt ohne schweren Schaden überstand. Man hatte ihn mit Honig
übergossen, und jetzt fraßen ihn die Insekten auf. Als er die anderen nach
seinem Verbrechen fragte, hatten die drei nur blöd gegrinst.
    „Er ist ’n washooni “, sagte Juniper schließlich.
    „Und? Was bedeutet das?“
    „Mann, wo kommst du eigentlich her? Er treibt’s mit
Männern, heißt das.“
    „Und deshalb bringen die ihn um?“
    „Quatsch. Morgen ist er da raus. Dann kann er gehen.
Falls er noch gehen kann.“
    Das fanden sie auch noch witzig. Es interessierte

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