Tyler Moreno
leben, ohne mein Herz? Dich jetzt in meinen Armen zu halten, ist wie ein Geschenk. Mir ist bewusst, dass irgendwas in dir zerbrochen ist, aber ich werde es wieder kleben, Süße, das verspreche ich dir. Und solange, bis du mir endlich glaubst, dass ich dich nie wieder gehen lasse, dass ich dich von ganzem Herzen und für immer liebe, solange bis du meinen Ring an deinem Finger trägst und mein Baby unter deinem Herzen wächst, solange werde ich dich einfach festhalten, Querida, damit du mir nicht entwischst."
Nina war sprachlos. Weil er sie mit der Heftigkeit seines Geständnisses so sehr überrascht hatte, dass ihr schlichtweg die Worte fehlten.
Langsam kullerten stumme Tränen aus ihren Augen. Tränen der Rührung dieses Mal und vielleicht auch ein paar Tränen der Erleichterung. Weil ein Teil in ihr ihm immer bedingungslos glaubte und vertraute und dieser Teil bei seinen Worten wieder ein kleines Stückchen größer geworden war.
Lange schaukelte Ty sie einfach nur ein wenig vor und zurück, ohne dass einer von ihnen auch nur einen Ton sagte.
TY
"Ty?"
Tia. Sie sollte gehen. Er wollte sie nicht hier haben. Sie sollte Nina nicht daran erinnern, was passiert war. Nina sollte nach vorne sehen, an ihn glauben und ihm vertrauen. Bei ihm bleiben, seine Frau und die Mutter seiner Kinder werden.
"Geh weg, Tia!", knurrte Ty.
"Aber Ty, ich muss mit dir reden!" Ihre Stimme kam immer näher und Nina rührte sich ebenfalls.
"Hau ab, Tia!", sagte er in noch bedrohlicherem Ton.
"Ich will mich dir doch nur erklären, Ty, und mich entschuldigen!"
Sie war beinahe an der Tür angekommen.
Der Rüde stand mittlerweile wachsam am Fußende des Bettes.
"Ich will dich nicht hören, ich will dich nicht sehen und ich will dich bestimmt nicht in unserer Wohnung haben!"
"Ich werde gehen, wenn wir uns unterhalten haben. Du bist mein Bruder, Ty, du kannst mich doch nicht wegen eines Missverständnisses aus deinem Leben schmeißen", sagte Tia, als sie durch den Türrahmen trat. Dann blieb sie unvermittelt stehen.
"Ihr seid ja noch nicht einmal umgezogen", sagte sie schockiert.
"Und wenn ich mich für den Rest meines Lebens nicht mehr umziehen kann, weil ich damit beschäftigt bin, meine Frau festzuhalten, würde mich das auch nicht stören!"
"Ihr seid nicht verheiratet."
"Das liegt nicht an mir!"
Tia sah sehr schockiert aus. Richtig so. Sie verstand es einfach nicht. Niemand verstand ihn, der nicht selber richtig geliebt hatte!
"Hör mal, Ty, können wir uns kurz unter vier Augen unterhalten?"
"Hast du mir nicht zugehört?"
Tia verdrehte ihre Augen.
"Du wirst sie doch wohl mal für fünf Minuten alleine lassen können. Sie ist doch kein Baby, Ty!"
"Letzte Warnung, Tia! Ich streiche dich problemlos aus meinem Leben, Tia, aber ich möchte keine einzige Minute mehr ohne Nina leben. Also pass verdammt nochmal auf, was zu sagst!" Zum Ende hin war er immer lauter geworden, sodass Nina sich in seinen Armen zu winden begann.
" Schsch'", murmelte er in ihre Haare und schaukelte sie wieder vor und zurück.
"Das ist doch nicht dein ernst, Ty. Ich bin verdammt nochmal deine Schwester! Was ist aus Blut ist dicker als Wasser geworden?"
Auch Tia hatte deutlich an Lautstärke zugenommen, sodass Nina nun endgültig aufzuwachen schien. Er drückte sie fest an sich und zischte: "Zwing mich nicht zu wählen, Tia, du verlierst! Du kannst froh sein, wenn Nina dich noch dulden kann, sonst ist diese Diskussion sowieso müßig."
Sie sah aus, als hätte er sie geschlagen. Ty wusste nur zu gut warum. Sie hatte bei ihm immer Vorrang gehabt. Er hatte sie beschützt und jeden fertiggemacht, der sie nur schief von der Seite angesehen hatte. Aber sie hatte ihren eigenen Weg gewählt und Ty hatte Nina gewählt. Die Zeit, in der er seine kleine Schwester hatte beschützen müssen, war lange vorbei!
"Ty", flüsterte Nina.
"Schlaf weiter, Querida. Sie ist gleich weg."
"Nein! Sie wusste doch nichts von uns", flüsterte sie weiter.
"Es ist mir egal, Süße. Sie hat dir weh getan."
Ninas Kopfschütteln zeigte ihm, dass sie kein Verständnis dafür hatte. Dann versuchte sie aufzustehen.
"Was hast du vor?"
"Ich muss auf die Toilette und weder du noch der Hund werden mich dahin begleiten. Arco hat es auch eingesehen, also versuch es gar nicht erst!"
Als sie sich aufgerappelt hatte, fügte sie noch hinzu: "Und du redest mir ihr."
Und schon war sie im Bad verschwunden.
"Gott, du gaffst ihr genauso nach wie der Hund. Springst du auch so, wenn
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