Tyler Moreno
würde ihn am liebsten in Grund und Boden stampfen, wusste aber, dass er sich damit sämtliche Chancen auf eine Freundschaft mit Nina verderben würde.
Er versuchte, sich zu entspannen und schlief darüber ein.
"Ty, Mann, wach auf! Wir müssen in einer Viertelstunde an der Bühne sein!"
Ty hörte Shane und öffnete blinzelnd die Augen. Er kniete direkt neben seinem Bett.
"Welch grauenvoller Anblick, um aufzuwachen", stellte er trocken fest, woraufhin Shane laut auflachte.
"Und ein noch viel grauenvoller Klang. Geh weg. Ich komme gleich!"
Nichts war ihm mehr verhasst, als keine Zeit zu haben, um langsam, gemütlich und vor allem alleine aufzuwachen.
Er streckte sich kurz und zog sich dann in Windeseile um. Die meisten waren schon nach vorne gegangen, nur Shane wartete noch auf ihn.
"Na endlich, mein Bester! Dachte schon, du kommst gar nicht mehr aus deinem Bett", begrüßte Shane ihn, woraufhin Ty nur mit den Schultern zuckte.
"Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte Shane.
"Gregor."
"Oh ja! Verstehe! Der rennt um seine Weiber wie eine Löwenmutter! Er ist quasi ständig unterwegs, um sie zusammenzutreiben und jeden anzufauchen, der sich auch nur auf fünf Meter nähert. Dieser Typ hat echt ein Problem und bräuchte meiner Meinung nach dringend eine Frau. Die könnte er beschützen, dann müsste er nicht jedes weibliche Wesen in seinem Umkreis verteidigen."
Ty nickte nur grimmig.
"Ich glaube, du hast dir aber auch genau den Mittelpunkt seiner Frauchen-Herde ausgesucht!"
"Gott, ich will sie ihm doch nicht wegnehmen. Ich rede doch noch nicht mal mit ihr. Wir sitzen einfach nur da und er tut so, als würde ich sie vor seinen Augen vernaschen!"
Shane zuckte die Schultern.
Sie waren an der Bühne angekommen und begannen mit ihren Aufwärmübungen.
Die Show klappte, auch wenn Ty einige grobe Patzer seinerseits nur mit Müh und Not retten konnte. Er war einfach zu unkonzentriert und das konnte er sich bei einem Auftritt mit Feuer eigentlich nicht leisten. Zum Glück gab es dadurch keine Verletzungen. Weder bei ihm noch bei seinen Kameraden.
Tys Stimmung war dennoch im Keller. Er hasste es, etwas nicht zu 100% geschafft zu haben.
Gemeinsam ging die Gruppe zu ihrem Tisch. Sie wurden genauso herzlich empfangen wie am Vortag, doch Ty meinte die Blicke der anderen auf sich spüren zu können.
Er war sich nicht sicher, ob es an den Patzern lag, die er sich geleistet hatte, oder an der Geschichte mit Nina. So oder so, es störte ihn. Nicht, weil andere Leute ihn anstarrten. Das war er gewöhnt. Er wollte allerdings nicht, dass jemand erkannte, dass er Schwächen besaß. Schwächen zuzugeben gab anderen die Gelegenheit, diese auszunutzen.
Und noch viel weniger behagte ihm der Gedanke, dass er wegen Nina angestarrt wurde. Wiederum ging es dabei nicht um ihn, aber er wusste, wenn sie ihn deshalb anstarrten, würden sie das Gleiche mit ihr tun. Das wäre für Nina furchtbar und er wollte nicht, dass sie sich schlecht fühlte.
Er sah sich am Tisch um, um zu sehen, wie es Nina ging. Wie sie die ungewollte Aufmerksamkeit aufnahm, sollte es denn so sein. Aber er entdeckte sie nirgends. Noch einmal ließ er seinen Blick über die Menge schweifen.
Nein, definitiv nicht da!
Was sollte das? Wo war sie? Die Fragen fuhren in seinem Kopf Karussell, bis er Skys Stimme neben sich hörte.
"Sie ist nicht da."
Sein Blick flog zu ihr und er zog seine Augenbrauen fragend nach oben.
"Gott, Ty, du bist bald so schlimm wie sie! Wofür hat der liebe Gott dir so eine schöne Stimme gegeben wenn du sie nicht benutzt?"
Verärgert über ihre Kritik an Nina zog er die Augenbrauen zusammen.
"Ja, ja, schon gut. Sie ist im Zelt und erholt sich von ihrem Trip."
"Was für ein Trip?", wollte Ty wissen und sprach es lieber aus, damit Sky direkt antwortete und ihm nicht irgendwelche Vorträge hielt.
"Marihuana, Peace, keine Ahnung, was genau sie da immerzu raucht. Hat sich wohl einen zu viel gebaut heute und war dann ziemlich stoned, als wir los wollten."
Die kleine Nina kifft?
Ty konnte es gar nicht fassen. Ja, er hatte sie rauchen sehen und natürlich war ihm aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu den meisten Frauen selber drehte. Dass es aber nicht nur Tabak war, den sie verarbeitete, hatte er nicht erwartet.
Er war ein absoluter Gegner von Drogen. Auch wenn es nur Gras war, so waren es eben doch Drogen.
"Gregor bevormundet Nina in allen Lebenslagen, aber er sorgt nicht dafür, dass sie mit so einem Mist
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