Tyler Moreno
aufzunehmen.
Ihr Finger glitt von seinem Kiefer zu seinem Kinn, bevor sie, so leicht, dass er es kaum spürte,, die Umrisse seiner Lippen nachfuhr.
Ty entfuhr ein Seufzen, was Nina sofort dazu veranlasste, ihre Hand zurück zu ziehen.
"Es tut mir leid, aber deine Berührungen sind so schön, dass es mir schwerfällt, keinen Ton von mir zu geben."
Die Worte waren geflüstert. Nicht nur, um sie nicht zu verschrecken. Er war sich zudem sicher, dass die gesamte Gruppe darauf lauschte, was in dem Zelt vor sich ging. Er wollte auf jeden Fall jegliche weitere Spekulation um ihn und Nina verhindern. Er wollte nicht, dass sie sich wieder von ihm zurückzog. Er wollte sie immer so nah bei sich haben wie in diesem Moment.
Nina lächelte. Dann rutschte sie vorsichtig ein Stückchen näher und vergrub ihren Kopf an seinem Hals.
Ich bin gestorben und im Himmel! Anders kann es nicht sein!
Ihr gleichmäßiger Atem auf seiner Haut machte ihn unglaublich glücklich. Und stolz! Denn er war derjenige, dem sie ihre Nähe schenkte. Er war der, den sie auserwählt hatte, sie zu beschützen. Und er würde es tun. Wenn es sein musste, sogar mit seinem Leben.
Er hauchte ihr einen Kuss auf die Haare und flüsterte: "Schlaf gut, Querida!"
Dann glitt er selbst in den tiefsten Schlaf, den er seit Jahren gefunden hatte.
NINA
Nina hatte nicht geglaubt, dass sich das Gefühl, in seinen Armen zu liegen und von ihm getragen zu werden, noch toppen ließe. Aber es war so.
Hier mit ihm zusammen in seinem Zelt zu liegen, in seine Arme geschmiegt, war einfach unglaublich.
Mit jedem Atemzug, den sie tat, atmete sie seinen verführerischen Duft ein. Sie roch ihn selbst, frisch wie der Winter zuhause. Sie roch den schwachen Geruch des Pyrofluids, dem Brandmittel, das sie zum Feuerspucken benutzten.
Es rüttelte hart an ihrer Selbstbeherrschung, ihre Lippen nicht an seine Haut zu legen, um seinen Geschmack zu kosten.
Ich werde so lange wie möglich wach bleiben, um so viel wie möglich von seiner Umarmung mitzubekommen.
Zwar hatte er gesagt, dass sie ihn jederzeit berühren durfte, aber Nina hatte Angst, dass alles nur ein Traum war. Wieder einmal wünschte sie sich eine Videokamera, denn dann könnte sie jedes seiner Worte aufnehmen und sich am nächsten Tag sicher sein, dass er es wahrhaftig gesagt hatte.
Irgendwann merkte sie, wie sich seine Atmung wieder veränderte. Wie schon am Nachmittag, ließ er sich fallen und schlief in ihrer Gegenwart ein. Sie versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen, um ihn nicht in seinem Schlaf zu stören. Zu guter Letzt würde sie ihn dadurch noch dazu animieren, sich auf die andere Seite zu drehen und sie würde seine Umarmung verlieren.
Nina wusste nicht, ob es Stunden, Minuten oder Sekunden waren, in denen sie es schaffte, wach zu bleiben und einfach nur den Moment zu genießen. Irgendwann driftete sie schließlich in den Schlaf ab.
4 Oder doch mehr?
NINA
Als sie am nächsten Morgen erwachte, war sie zunächst orientierungslos. Sie erkannte ihre Umgebung nicht auf den ersten Blick und verstand nicht, wo sie sich befand.
Das Zelt war deutlich kleiner als ihr eigenes. Es hatte weiße Wände und lief nach oben spitz zu. Vor dem Eingang standen eine große, schwarze Reisetasche sowie ihre Schuhe und schwarze Nikes. Sie versuchte, sich umzudrehen, um die andere Seite des Zeltes zu erkunden, kam aber gegen einen Widerstand.
Nina holte tief Luft und roch Winter und Brandmittel.
TY!
Ja richtig! Sie hatte bei Ty übernachtet. Sie spürte ihn in ihrem Rücken. Sie musste sich wohl irgendwann in der Nacht gedreht haben und Ty hatte sie an seine Brust gezogen. Seine Beine waren ebenfalls angewinkelt und seine Knie lagen in ihren Kniekehlen. Sein Arm ruhte schwer auf ihrer Hüfte und sein Gesicht war in ihren Haaren begraben. Jetzt, wo sie wacher wurde, spürte sie auch seinen Atem in ihrem Nacken.
Ein herrliches Gefühl! Ty so dicht an mich geschmiegt.
Sie könnte sich daran gewöhnen. Es war warm, kuschelig und weich. Sie fühlte sich beschützt, so als könnte ihr nichts passieren, solang sie den Kokon seiner Umarmung nicht verließ.
Nina wollte nach dem Wasser greifen, das sie aus den Augenwinkeln erspähte, und streckte sich hierzu ein wenig.
Ty spannte seinen Arm an und zog sie mit einer festen Bewegung zurück an seine Brust. Dabei war Nina sich sicher, sich keine zwei Zentimeter bewegt zu haben.
Sie lauschte auf seine Atmung.
Nein, definitiv
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