Tyler Moreno
unterdrücken, sah dann aber ein, dass er sie nicht behalten konnte und lockerte seinen Griff.
"Gib sie mir!", forderte Gregor und sah wirklich besorgt aus.
Nina schlug die Augen auf, schlang ihr Arme um seinen Hals und schüttelte heftig den Kopf. Sein Herz machte einen kleinen Satz. Dann wurde er allerdings wütend. Wenn Nina so heftig auf Gregor reagierte, musste er sie wirklich verletzt haben.
Er drückte sie beruhigend an sich und sah Gregor mit zornigem Blick entgegen. Dieser war völlig erstarrt. Ninas Reaktion musste ihn wirklich schwer getroffen haben.
Gregor drehte sich um und ging vor ihm her zu ihrem Zelt.
"Bitte nicht!"
Worte, kaum mehr als ein Hauchen, ließen beide Männer sofort erstarren. Mitten in ihren Bewegungen hielten sie inne und schauten Nina an.
Diese Stimme!
Ty war sich sicher, dass er alles tun würde, was diese Stimme ihn bat. Jederzeit, immer, überall! Er würde seinen rechten Arm dafür geben, sie einmal seinen Namen sagen zu hören!
Er schüttelte den Kopf über seine Gedanken.
"Nina …", stammelte Gregor eindringlich. "Das kannst du mir doch nicht antun! Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe. Es tut mir so leid, Süße! Bitte komm mit mir! Ich werde alles wieder gutmachen! Ich verspreche es dir!"
Gregor trat einen Schritt nach vorne, Ty wich zeitgleich zurück.
Wenn Nina nicht will, muss sie auch nicht!
"Lass sie! Sie will nicht zu dir, siehst du das nicht?"
Gregor funkelte ihn zornig an.
"Woher willst du denn wissen was sie will?"
Es kostete ihn all seine Kraft, Gregor nicht an die nächste Wand zu nageln, doch die Befriedigung, Nina in seinen Armen zu haben, ließ ihn über sich selbst hinauswachsen.
Darum zuckte er betont lässig die Schultern und sagte: "Ich frage sie. Wo willst du schlafen Querida?"
Nina lächelte sanft und zuckte dann mit den Schultern.
Der Kosename gefällt ihr also. Hmm … mir auch!
"Bei dir?"
Heftiges Kopfschütteln.
"Bei einem der Mädchen?"
Wiederum ein Kopfschütteln.
"Willst du mein Zelt haben?"
Nina lächelte ihn zaghaft an. Sie sollte haben, was sie wollte. Ty nickte und setzte sich in Bewegung. Kurz vor seinem Zelt lief ihm Logan über den Weg.
"Jo Logan, erst mal sorry wegen heute früh, war nicht persönlich …"
"Weiß ich doch, Mann, kein Thema."
"Danke! Hey … ähm … kann ich heut vielleicht bei dir pennen?"
Ty hasste es, jemanden um etwas zu bitten. Und wenn, hätte er sich tausendmal lieber an Ryan gewandt, aber der hatte seine Freundin in ihrem Zelt und bestimmt keine Lust auf Gesellschaft. Wäre das Wetter im Herbst nicht so kalt und unberechenbar gewesen, hätte Ty draußen geschlafen. Und eine Frau zu suchen, lag heute Abend definitiv nicht in seinem Interesse.
Logan musterte ihn und Nina, die immer noch in seinen Armen lag, und zuckte dann die Schultern, während Nina sich kopfschüttelnd noch enger an ihn drückte.
"Soll ich bei dir bleiben?"
Sie nickte. Hinter ihm knurrte Gregor: "Das ist ja wohl nicht dein Ernst!"
Ty wusste nicht genau, wen Gregor meinte, aber mit dieser Aussage hatte er es besiegelt. Ty würde Nina heute Nacht definitiv nicht alleine lassen.
"Nina hat sich entschieden, Gregor. Kannst du bitte ihren Schlafsack bringen? Oder soll ich ihn selbst holen?"
Angespannte Stille im gesamten Lager, aber Ty sah sich nicht einmal um. Er trug Nina in sein Zelt und wollte sie absetzten, doch sie klammerte sich weiter an ihn fest.
"Ich komme gleich wieder, Querida, ich hole nur deine Sachen."
Wieder dieses Lächeln.
Er beeilte sich. Gregor stand vor dem Zelt und empfing ihn mit grimmiger Miene.
"Wenn du sie auch nur anfasst …", begann er, aber Ty unterbrach ihn sofort.
"Mein Gott, Gregor, sie ist stoned, verletzt und verwirrt. Wegen dir, nebenbei gesagt. Das würde ich niemals ausnutzen!"
Gregor zuckte unter seinen Anschuldigungen zusammen, wollte aber sofort wieder auf ihn losgehen.
Ty unterbrach ihn abermals.
"Wir reden morgen darüber. Heute ist keiner in der richtigen Verfassung dazu, das vernünftig zu klären."
Widerwillig übergab Gregor ihm den Schlafsack, ein Kissen und warme Kleidung für die Nacht. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging in Richtung Festplatz.
Ty atmete schwer aus. Es war wahnsinnig kräftezehrend gewesen, diesen Wichser nicht einfach windelweich zu prügeln.
"Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?", fragte Ryan, als er neben ihm auftauchte.
"Ja!", antwortete Ty im Brustton seiner Überzeugung.
Es war die beste Entscheidung, die er
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