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Typisch Bär! - Geschichten zum Vorlesen

Typisch Bär! - Geschichten zum Vorlesen

Titel: Typisch Bär! - Geschichten zum Vorlesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje Verlag
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wollte, musste also zwei Dinge erfüllen: Es musste schnell gehen, und es musste etwas sein, das er noch nicht konnte.
    Er ging unter einem Ast entlang, auf dem ein Amselhahn saß und sang.
    »Das ist es!«, rief der Bär. »Ich lerne singen! He, bringst du mir das Singen bei?«
    Der Amselhahn beäugte den Bären und fragte: »Hm, und was kriege ich dafür?«
    Oh. Ach ja. Was sollte er ihm als Gegenleistung geben?
    »Ich hab’s!«, rief der Bär. »Ich bringe dir auch etwas bei.«
    Der Amselhahn war natürlich misstrauisch: »Und was?«
    Der Bär dachte nicht lange nach: »Ich bringe dir bei, wie man Winterschlaf hält.«
    Der geflügelte Meistersänger war von dieser Idee wirklich be­geistert: »Hervorragend. Dann brauche ich im Winter nicht mehr zu frieren. Ich meine, vielleicht friere ich dann immer noch, aber wenn ich schlafe, merke ich es nicht mehr.«
    Sie begannen sofort mit den Gesangsstunden, aber beiden wurde schnell klar, dass es aussichtslos war. Der Gesang des Bären war so schlecht, dass sämtliche Tiere im Umkreis von einem Kilometer flüchteten.

    Er hörte auf zu singen und sagte: »Vielleicht ist das ja doch nicht das Richtige für mich. Man soll ja nicht etwas lernen, das dann die Nachbarn verärgert. Das ist nicht Sinn der Sache.«
    »Nun ja, es fällt mir schwer, dir zu widersprechen«, antwortete der Vogel. »Mir sind fast die Ohren abgefallen. Aber hör mal, was wird dann aus meinem Winterschlaf?«
    »Kein Problem, das bringe ich dir trotzdem bei. Lass dich einfach mal in meiner Hütte sehen.«
    »Okay«, sagte der Amselhahn, setzte sich wieder auf seinen Lieblingsast und sang das Lied weiter, das er vorhin unterbrochen hatte. Auch die Tiere aus der Nachbarschaft kehrten allmählich zurück, als sie ganz sicher waren, dass der Gesangsunterricht des Bären zu Ende war.
    Diesem fiel schließlich wieder ein, was er zuerst lernen wollte: das Fliegen. Das war viel sinnvoller als das Singen! Durch Singen konnte man sich nicht von einem Ort zu einem anderen bewegen. Durch das Fliegen schon. Er musste es nur anders anstellen. Er musste von weiter oben aus starten, so, wie es die Jungvögel bei ihren ersten Flugversuchen machten.
    Also kletterte er auf einen Baum und ließ sich aus ungefähr fünf Metern Höhe fallen. Er breitete die Arme aus und dachte: Toll. Ich fliege!
    Nach wenigen Sekunden aber schlug er so heftig auf dem Waldboden auf, dass ihm der Schädel gewaltig brummte. Außerdem tat ihm der Rücken weh.
    Er rappelte sich auf, schleppte sich nach Hause, legte sich aufs Bett und sagte laut: »Ich will lernen, ich selbst zu sein.«
    Er freute sich über diese geniale Idee. Denn die Übungen waren in diesem Fall äußerst angenehm. Er konnte all das tun, was ein Brillenbär gern tut: Radio hören, essen, im Bett sitzen und lesen. Und natürlich: lange, tief und ausgiebig schlafen ...

Ameisen
    Hin und wieder sah er in der Ferne eine Ameise. Doch keine davon verwandelte sich beim Näherkommen in eine Bärin.
    »Versprechen muss man halten«, sagte er laut, doch niemand hörte es.

Die Kunst des Winterschlafs

    Eines Tages flog der Amselhahn zum Fenster herein.
    Der Bär erschrak ein wenig: »Holla!«
    »Das Gleiche«, sagte der Amselhahn. »Du weißt, weshalb ich gekommen bin?«
    Der Bär schüttelte den Kopf.
    »Ich bin gekommen, damit du mir beibringst, wie man Winterschlaf hält.«
    »Ach so, ja«, sagte der Bär langsam. »Ich will ganz ehrlich zu dir sein, lieber Amselhahn. Ich glaube nicht, dass du genügend Talent hast, um einen Winterschlaf durchzuführen. Das kann man eigentlich auch gar nicht lernen. Winterschlaf, das ist nicht wie Fahrradfahren oder Schlittschuhlaufen. Das kann man oder man kann es nicht. Angeboren, verstehst du?«
    »Ist mir egal. Das war ausgemacht und versprochen. Ich habe dir dafür das Singen beigebracht.«
    »Hast du nicht. Ich kann nämlich immer noch nicht singen«, sagte der Bär wahrheitsgemäß.
    »Liegt das an mir? Wohl kaum. Ich hab alles getan. Also verlange ich jetzt meine Gegenleistung. Ich will den ganzen Winter schlafen können. Dann merke ich nicht, wie kalt es ist. Nicht wahr, das merkt man doch nicht, oder?«
    Der Bär gab sich geschlagen: »Nein, man träumt die ganze Zeit von lauter warmen Sachen. Na gut, also ... äh ... zuerst legt man sich hin, am besten ins Bett.«
    Der Amselhahn legte sich ins Bett: »So? Ist es so richtig?«
    »Exakt. Vollkommen korrekt. Jetzt machst du die Augen zu, als wolltest du einschlafen.«
    Der Amselhahn machte es

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