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Tyrann Aus Der Tiefe

Tyrann Aus Der Tiefe

Titel: Tyrann Aus Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Männer auf der Straße zusätzlich mit einem Hagel kleiner, scharfkantiger Glassplitter.
    Bannermann lachte schrill, fuhr herum und versetzte mir einen derben Stoß, der mich hinter seinen Männern zum rückwärtigen Teil der Halle taumeln ließ. Ich war viel zu verwirrt und überrascht, um überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Bannermann zerrte mich wie ein Kind am Arm hinter sich her, stieß mich in einen Korridor und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Dort entlang!« Am Ende des kurzen Korridors war ein Fenster. Bannermann stürmte darauf zu und schlug es ohne viel Federlesens ein. Das Klirren, mit dem die Scheibe zerbarst, erschien mir in der Enge des Raumes wie ein Kanonenschuss. Der Laut musste bis zum anderen Ende des Ortes zu hören sein.
    Bannermann feuerte seine Leute mit ungeduldigen Gesten an, stieg schließlich selbst durch das Fenster und streckte mir die Hand entgegen. Als ich das Hotel verließ, erbebte die Tür hinter uns unter einem ersten, wuchtigen Schlag.
    »Sie verlieren keine Zeit«, knurrte Bannermann. »Kommen Sie!«
    Keuchend sah ich mich um. Wir befanden uns in einer schmalen, von den nahezu fensterlosen Rückseiten der Häuser flankierten Straße. Von links drangen erregte Schreie und Rufe zu uns herein, auf der anderen Seite war der schmale blaue Streifen des Meeres zu sehen. Die Gasse musste unmittelbar zum Strand hinunterführen.
    »Okay«, sagte Bannermann. »Hört zu: Wir trennen uns – sechs einzelne Männer sind nicht so leicht zu fangen wie eine ganze Gruppe. Wir treffen uns nach Dunkelwerden unten am Strand. Und jetzt los!«
    Geduckt huschten wir los. Drei von Bannermanns Männern tauchten ohne ein weiteres Wort in eine schmale Seitenstraße ein und verschwanden, der vierte blieb noch bei uns. Es war Ford, der Mann, der unten am See verletzt worden war.
    Wir erreichten das Ende der Straße und blieben stehen. Vor uns lag ein halbrunder, freier Platz, vielleicht zwanzig, allerhöchstens fünfundzwanzig Yards im Durchmesser, aber völlig ohne Deckung. Wenn irgendjemand auch nur zufällig aus dem Fenster sah, während wir ihn überquerten, waren wir verloren. Bannermann lugte vorsichtig um die Hausecke und nickte abgehackt. Seine Hände spannten sich um den Schaft des Schrotgewehres. »Keiner da«, murmelte er. »Los jetzt!«
    Ich zählte in Gedanken bis drei, raffte das bisschen Mut, das mir geblieben war, zusammen – und rannte hinter dem Captain auf den Platz hinaus.
    Der Schuss fiel, als wir noch fünf Schritte von seinem gegenüberliegenden Rand entfernt waren. Es war ein heller, peitschender Laut, ein Geräusch, das sich gar nicht wie ein Gewehrschuss anhörte. Ford taumelte, griff sich im Laufen an die Brust und fiel vornüber.
    Ich strauchelte, versuchte nach rechts auszuweichen und kam durch den plötzlichen Richtungswechsel aus dem Gleichgewicht. Mit hilflos rudernden Armen fiel ich zu Boden.
    Aber auch Bannermann reagierte augenblicklich. Und er reagierte ganz anders, als man es von einem gemütlichen Klipperkapitän wie ihm erwartet hätte: Ohne sich auch nur umzusehen, warf er sich im vollen Lauf zur Seite, rollte über die Schulter ab und kam mit einer gleitenden, unglaublich schnellen Bewegung auf die Knie hoch. Ein zweiter Schuss peitschte, und kaum eine Handbreit neben Bannermann spritzte eine Fontäne von Staub und Funken hoch.
    Bannermann schien es nicht einmal zu bemerken. Das Schrotgewehr in seinen Händen entlud sich mit einem dumpfen Krachen, und vom anderen Ende des Platzes ertönte ein halberstickter Laut.
    Ich rollte herum und sah, wie eine der Gestalten, die aus einer Seitenstraße aufgetaucht waren, in die Knie brach, während die anderen in heller Panik nach allen Seiten davonliefen.
    Bannermann warf das nutzlos gewordene Gewehr fort, sprang hoch und zerrte mich mit einer groben Bewegung auf die Füße. »Weg hier!« keuchte er. »Die Burschen werden sich verdammt schnell von ihrem Schrecken erholen!«
    Wir rannten los. Hinter uns wurden Schreie laut, und schon nach wenigen Sekunden glaubte ich das hastige Trappeln harter Stiefelsohlen zu hören, aber ich wagte es nicht, mich umzudrehen.
    Bannermann spurtete vor mir dahin, bog wahllos in die erste Straße ein, die sich vor ihm auftat – und blieb so abrupt stehen, dass ich im vollen Lauf gegen ihn prallte und gestürzt wäre, hätte er nicht blitzschnell zugegriffen und mich aufgefangen.
    »Danke«, sagte ich automatisch. »Ich …«
    Der Rest des Satzes blieb mir im wahrsten Sinne des

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