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Tyrannenmord

Tyrannenmord

Titel: Tyrannenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Jensen
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Skulptur einer menschlichen Gestalt, die eine Sonnenuhr in Händen hielt, war ebenfalls spurlos verschwunden. Später fand der Polizist sein Dienstfahrzeug mit zerstochenen Reifen und das Büro mit eingeschlagener Scheibe vor.
    Die Nachbarn, die es gewagt hatten, Thomsen den Polizisten auf den Hals zu hetzen, mussten am Neujahrsmorgen einen rundum eingetretenen Zaun beklagen und eines Tages ging ihre Gartenlaube in Flammen auf. Dass die Anschläge wahrscheinlich auf das Konto des Rachsüchtigen gingen, darin hegte im Dorf kaum einer Zweifel.
    Erst ein größerer Hund, den sich die Familie daraufhin anschaffte, zeigte Wirkung und so blieb diese vor weiteren Übergriffen vorerst verschont.

    Eines Abends aber – Ronnie war unvermutet mal wieder ausgebüxt, kam dieser nicht mehr zurück. Dass er wahrscheinlich durch einen ausgelegten Giftköder um die Ecke gebracht wurde und dass hier womöglich wieder der hasserfüllte Schrotthändler dahintersteckte, lag nahe. Gewissheit fanden sie letztlich nie, denn das Tier blieb auf immer spurlos verschwunden.
    Als Thomsen unverhofft seinen Wohnsitz von Dödenstrup plötzlich nach Langballigau in die Hinterstube einer Kneipe verlegt hatte, ging ein spürbares Aufatmen der Erleichterung durch das Dorf. Doch der Schrottplatz mit seinen hässlichen Hinterlassenschaften, blieb den Anliegern als Visitenkarte direkt am Ortseingang noch lange erhalten.
    Eine Groteske, denn keine 300 Meter weiter prangte am Dorfteich vielversprechend auf einem Schild: ›Unser Dorf soll schöner werden.‹

9. Rache der Biker
    Die Wirtsleute Thomsen hatten inzwischen einige der Veranstalter und Aussteller benachrichtigen können, bevorzugt natürlich die, die ihnen künftig für ihre Geschäfte wichtig erschienen. Knut Schmähling, der Pfarrer aus Flensburg und Initiator des Mogos, stand da für den Kneipier gleich an erster Stelle. War dieser auch nicht als ideale Leitfigur für die harten Jungs anzusehen, so entstand durch dessen Auftritt doch genau die Dosis Sinnstiftendes, die für Thomsens simples System der Geldvermehrung und seine weiteren Vorhaben wie gerufen kam.
    Biker waren ja bekanntermaßen ständig auf der Suche nach einem Grund, irgendeinen x-beliebigen Ort anzufahren, und genau das wusste dieser schlitzohrige Kneipenwirt für sich zu nutzen.
    Jetzt war ihnen allerdings der gute Grund unvermittelt abhandengekommen und unter denen, die mit einem unterhaltsamen Spektakel gerechnet hatten, machte sich schnell Unmut breit. So ging ihnen an diesem Wochenende nicht nur am Strandweg so manch derber Fluch über die Lippen. Thomsen, der vor Ort händeringend intervenierte und vertröstete, hatte nur wenig Erfolg zu verbuchen, denn die meisten Biker machten schließlich kehrt und suchten angesichts des geplatzten Events und des zu erwartenden übelriechenden Versammlungsorts sich lieber anderswo zu vergnügen.
    *
    »Hey, Danny, was meinst du, sieht das nicht einfach nur supergeil aus?« Es war Freitagnachmittag und Caro hatte anlässlich ihrer Trauung, die morgen stattfinden sollte, ihr Outfit angezogen und bis auf die purpurne Halsschleife und die Schnürbänder war alles in Weiß: Die Rüschenbluse, der kurze Seidenblouson, die hautenge Jeans, die halbhohen, schräg angeschnittenen Cowboystiefel und selbst der Helm.
    »Joah, knackig, knackig, Caro – sieh mal hier, das hier gibt echt auch was her, oder?« Danny war inzwischen ebenfalls in seine Kluft geschlüpft, die im Kontrast zu der hübschen Braut ganz in Schwarz gehalten war.
    Sie hatten sich vor dem großen Spiegel in der Diele nebeneinander aufgestellt, wobei Dany seiner Zukünftigen einen Arm über die Schulter gelegt hatte und sie dabei kurz und fest an sich presste.
    »Du weißt gar nicht, wie ich mich auf unsere Trauung freue, Caro«, bemerkte Danny.
    »Und ich erst«, antwortete die Freundin. »Ich hab ja so was von Lampenfieber, ich kann an gar nichts anderes mehr denken.«
    »Wird alles supercool werden«, spielte Danny, der innerlich nicht weniger aufgeregt war, den beruhigenden Pol. »Das mit dem Drucken und Verschicken der Einladungskarten und der Anzeige in der Moin-Moin, hat doch alles gut geklappt. Und dass unser Club voll mit allen dabei ist, hat mir Dirk bereits signalisiert.« Aufmunternd sah er Caro an. »Ja, und ein Spalier werden sie auch bilden – vom Podium aus. Wir können echt ganz beruhigt sein. Die machen das schon, ehrlich.«
    Caro nickte beifällig und drehte sich dabei vor dem Spiegel kokett hin und

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