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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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begleiten?«
    Natalja zögerte einen Augenblick. Sie hatte wohl eher gehofft, dass man ihr eine Tasse Tee anbieten würde. Dann sagte sie: »Natürlich. Ich stelle nur rasch mein Gepäck ab.«
    Stasja erschien, von den Stimmen angelockt. »Natalja, was für eine freudige Überraschung, meine Liebe.«
    Natalja lief ihr entgegen, um sie in die Arme zu schließen.
»Tante Stasja! Ich weiß, du kümmerst dich hervorragend um Sofi, aber ich bin gekommen, um euch etwas unter die Arme zu greifen.«
    Sofi unterdrückte ein Lachen, als sie sah, wie ihre Mutter über Nataljas Schulter hinweg die Augen verdrehte. »Lass einfach alles hier stehen, ich bringe deine Sachen nachher nach oben. Ich muss erst das Zimmer für dich herrichten.«
    Sie stiegen in den Wagen, schnallten sich an und fuhren los. Natalja plapperte in einem fort, entschuldigte sich noch etliche Male dafür, dass sie unangemeldet aufgekreuzt war. Doch Sofi interessierte sich viel mehr für das, was ungesagt blieb.
    »Natalja, warum hast du deinen Besuch nicht angekündigt?«
    Ihre Cousine schwieg einen Augenblick. »Ich hatte Angst, du könntest mich ausladen.«
    Sofi ließ sich ihre Antwort durch den Kopf gehen. Gut möglich, dass sie das getan hätte. Sie hatte sich in ihrer Höhle verkrochen und wollte nicht daraus hervorgelockt werden. Nun, da Natalja hier war, würde es zweifellos schwieriger werden, sich vor der Welt zu verstecken. »Ich freue mich, dass du hier bist«, sagte sie sanft. »Aber du läufst vor etwas davon, stimmt’s?«
    Natalja sackte ein klein wenig in sich zusammen. »Es lief alles ganz toll. Der Film hat großartige Kritiken bekommen. In England kommt er nächsten Monat in die Kinos, und in Amerika gleich nach Weihnachten … Aber dann hat mich Maxim abserviert.«
    »Maxim? Der Regisseur?«
    »Ich habe ihn geliebt.«
    Sie wirkte verzagt, verloren. Sofi konnte sich nicht erinnern,
ihre Cousine je in einem solchen Zustand erlebt zu haben. »Oh. Das tut mir leid.«
    »Ach, ich werde schon darüber hinwegkommen«, sagte Natalja mit gezwungener Fröhlichkeit. »Und außerdem sind meine Probleme belanglos …« Sie wurde wieder ernst, als wäre ihr eben erst aufgegangen, wie viel Wahrheit in ihren Worten steckte. »Wie geht es Nikita?«
    Sofi berichtete ihr von den Hinweisen auf eine Genesung, den endlosen Stunden im Sanatorium. »Ich fühle mich gefangen … benommen … als würde ich seit Monaten die Luft anhalten.« Sie verstummte, unfähig, ihre Empfindungen in Worte zu fassen. Ihr ganzes Leben, einfach alles, hing davon ab, was Nikita im Laufe des Tages tun - oder eben nicht tun würde.
    »Es tut mir so leid, Sofi.« Natalja rieb ihrer Cousine den Arm. »Hast du mit Lena geredet?«, fuhr sie zögernd fort.
    Sofi versuchte normalerweise, jeden Gedanken an Lena zu verdrängen. Sie wusste, dass ihre Mutter Lena nach dem Unfall einige Male angerufen hatte, um ihr von Nikitas Zustand zu berichten. Bis Sofi sie gebeten hatte, es zu unterlassen.
    »Aber sie ist wie eine Tochter für mich«, hatte Stasja gesagt.
    »Und sie hat beinahe deinen Enkel umgebracht.«
    »Sie leidet fürchterlich.«
    »Sie hat es nicht anders verdient. Warum rufst du sie an? Es kommt mir fast so vor, als wären dir ihre Gefühle wichtiger als meine. Außerdem gibt es ohnehin nichts zu berichten. Es ändert sich nichts.«
    Sofi war nicht gerade stolz auf sich gewesen, aber wie sonst hätte sie sich unter den gegebenen Umständen verhalten sollen?

    »Sofi?« Natalja wartete immer noch auf eine Antwort.
    »Nein, ich habe nicht mit ihr geredet. Und du?«
    »Auch nicht.«
    Schweigen.
    »Traurig, nicht?«, sagte Natalja. »Wir waren uns immer so nahe. Und jetzt … Sie könnte genauso gut tot sein.«
    Sofi schnaubte. »Keine Sorge, dann hätte sich Sam schon gemeldet.«
    »Ja, und wie würdest du dich fühlen, wenn Sam anrufen und erzählen würde, dass sie tot ist?«
    »Das ist doch lächerlich, Natalja. Sie ist nicht tot.«
    »Nein, aber du würdest es doch bestimmt furchtbar finden, wenn sie gestorben wäre, ohne dass ihr euch versöhnt habt, nicht?« Natalja zuckte mit den Schultern. »Ich fände es furchtbar.«
    »Ich denke nicht in erster Linie an Lena und ihre Gefühle, ob sie tot ist oder daran, wie ich darauf reagieren würde«, erklärte Sofi geduldig. »Ich konzentriere meine ganze Energie darauf, für Nikita da zu sein, für den Fall, dass er aufwacht.«
    Im Pflegeheim ließ sich Natalja ihr Unbehagen nicht anmerken. Sofi erinnerte sich noch genau an die vierzig

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