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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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noch einmal flüsterten die Wände mit seiner Stimme, und wieder wurde ihm nicht geantwortet.
    Darren wandte sich um und wollte zur Tür gehen.
    Er kam bis zur Hälfte des Weges dorthin.
    Dann stoppte ihn ein Ruf. Eine vertraute Stimme, die fragend seinen Namen nannte.
    »Darren?«
    »Lilith?« Er drehte sich um, dann einmal um sich selbst, sah überallhin und fand Lilith nirgends.
    Wohl aber fand er heraus, wer ihn angesprochen hatte - oder vielmehr: was ...
    »Bleib, Darren.« . die Statue!
    Das steinerne Abbild von Liliths Mutter sprach mit der Stimme ihrer Tochter!
    *
    Seven van Kees erwachte und wußte, daß sie nicht lange bewußtlos gewesen sein konnte. Um sie herum knirschte noch Glas, das sich in Stücken aus den Fensterrahmen ihres Beetle löste, und Metall knarrte, als versuchten unsichtbare Hände es in seine ursprüngliche Form zurückzubiegen.
    Der Schmerz meldete sich erst, nachdem Seven diese Feststellungen getroffen hatte. Aber er war weit weniger schlimm, als sie es nach dem kaum gebremsten Aufprall befürchtet hatte. Ihre Stirn tat weh, ebenso der Nacken. Der angelegte Sicherheitsgurt hatte sie vermutlich vor ärgeren Verletzungen bewahrt.
    Feuchte Wärme lief ihr übers Gesicht. Unbewußt wollte Seven mit den Fingern danach tasten, doch unmittelbar bevor sie die Nässe berührte, hielt sie inne -
    Nein!
    Sie wußte, worum es sich bei der feuchten Spur in ihrem Gesicht handelte, natürlich, aber sie wollte es nicht sehen - weil sie kein Blut sehen konnte. Weder ihr eigenes, noch fremdes -
    Unsinn! Du mußt .
    »Was?« machte Seven verwirrt. Diese Stimme, die sich da tonlos in ihren Gedanken gemeldet hatte . war nicht ihre »eigene«, nicht die ihrer Gedanken. Sie klang, obwohl lautlos, anders, fremd.
    Andere Stimmen wurden laut, lenkten Seven ab, brandeten auf sie zu wie Meeresrauschen.
    Die Zeugen des Unfalls mußten sich von ihrem Schrecken erholt haben und begannen jetzt zu reagieren, kamen näher.
    Und Seven hörte Schmerzenslaute: Stöhnen, Wimmern, schwache
    Rufe .
    Die Leute im Bus! durchfuhr es sie. Einige davon schien es bei dem Zusammenstoß schlimmer erwischt zu haben als sie selbst .
    Automatisch löste Seven den Sicherheitsgurt und stieg aus ihrem Beetle - oder wollte es zumindest tun. Aber der Türrahmen hatte sich verzogen, die Tür selbst klemmte.
    Ein Schatten tauchte neben Seven auf. Jemand, ein großer, kräftiger Mann, griff draußen nach dem Türgriff, zog und zerrte daran. Der Wagen begann zu schaukeln, dann endlich ließ sich die Tür öffnen, und Seven schob sich hinaus.
    »Danke«, murmelte sie ihrem Helfer matt zu.
    »Sind Sie okay?« fragte der.
    »Ja, ja«, wehrte die Reporterin weitere Fürsorge ab.
    Erst jetzt wurde ihr das Ausmaß des Schadens bewußt - und die Tatsache, wieviel Glück im Unglück ihr beschieden gewesen war!
    Der pinkfarbene Beetle Asgard besaß nur noch Schrottwert, ohne Zweifel. Er hatte sich förmlich in die Flanke des Busses gebohrt, und dabei war die Schnauze des Wagens um die Hälfte geschrumpft. Daß es den Motorblock nicht in die Fahrgastzelle gedrückt hatte, kam einem mittleren Wunder gleich - aber vielleicht war es auch nur ein Verdienst der Konstrukteure bei VW ...
    Die Gewalt des Aufpralls hatte den Wagen insgesamt verformt, als hätten zerstörungswütige Riesen damit gespielt. Die Beifahrerseite des Beetle war de facto nicht mehr vorhanden. Hätte Seven auf diesem Platz jemanden mitgenommen, hätte dieser Unfall auf jeden Fall ein Todesopfer gefordert - Als wäre dieser Gedanke ein Signal, hob Seven den Blick, um zum Bus hinzusehen.
    War dort einer der Insassen ums Leben gekommen?
    Lieber Gott, bitte nicht...! flehte sie stumm.
    Sirenengeheul wurde in der Ferne laut, kam rasch näher. Menschen liefen umher, scheinbar ziellos. Und Seven tappte zwischen ihnen einher und kam sich vor, als gehöre sie nicht dazu. Als sei dies nicht länger ihre Realität. Wie ein Geist fühlte sie sich, nicht von dieser Welt, nicht wirklich existent.
    Und wiederum schien von ihren Gedanken etwas wie ein Zeichen auszugehen, ein auslösender Impuls. Denn schlagartig fiel ihr alles ein, was in den vergangenen Stunden, in der vorigen Nacht geschehen war - und sie ertappte sich bei dem entsetzlichen Wunsch, der Unfall hätte ihr Leben gekostet! Dann wäre alles vorbei, alle Probleme wären gelöst, aller Ekel vor sich selbst bedeutungslos .
    Wage es nicht .!
    Seven erstarrte. Stierte ins Leere.
    Da war sie wieder gewesen! Jene Stimme, die fremd in ihrem Kopf

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