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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Zeit. Hunderte von Male insgesamt.
    Damals war das Grundstück noch leer gewesen, das Haus, in dem Brian Secada den Verstand verloren hatte, nicht vorhanden - oder »nur« unsichtbar .?
    Darren mußte sich eingestehen, daß er allen Nachforschungen zum Trotz so wenig über das Haus wußte, um nicht einmal diese Frage beantworten zu können.
    Letztlich war sie auch nicht von Bedeutung. So wie alle früheren Fragen, die sich um das grausame Schicksal seines Vaters rankten, unwichtig geworden waren.
    Es gab neue Fragen. Und auch darauf keine Antworten. Noch.
    Irgendwann würde Lilith sie ihm verraten müssen. Bald. Er würde darauf pochen, mit allem Nachdruck.
    Warum nicht heute?
    Darren stieg aus. Der Entschluß, Antworten von Lilith zu verlangen, half ihm, jene imaginäre, aber doch gewaltige Hemmschwelle zu überwinden, die nach wie vor zwischen ihm und dem Haus lag. Er hatte einen Grund, hineinzugehen, einen guten Grund ... gut genug jedenfalls, um das unangenehme Gefühl, das ihm das Haus einflößte, zumindest erträglich zu machen.
    Trotzdem lief Darren wie gegen einen unsichtbaren Widerstand an, als er auf das Haus zuging. Und als er endlich vor der Tür anlangte, war es ihm, als liege ein Marsch von mehreren Meilen hinter ihm.
    Mit der Faust klopfte er gegen das Holz, zaghafter als beabsichtigt. Dennoch hallte das Echo drinnen dumpf von den Wänden wider wie ferner Glockenschlag.
    Das Echo verklang, und nichts rührte sich.
    War Lilith ... ausgeflogen?
    Ein schwaches Grinsen huschte über Darrens Gesicht. Es erlosch schlagartig, als er seine Hand auf dem schweren Türknauf sah!
    Unbewußt hatte er danach gegriffen, und alles in ihm sträubte sich dagegen, die Tür zu öffnen und das Haus allein zu betreten -!
    Und doch tat er es. Gegen seinen Willen. Als zöge das Haus ihn zu sich hinein in seinen Schlund, in - Dunkelheit. Von grauschwarzen Schatten erfüllt.
    Die Tür schlug zu mit einem Geräusch wie nahender Donner.
    Und es wurde Licht.
    Wobei Darren nicht sicher war (im Grunde seines Herzens war er sogar davon überzeugt, daß es nicht so war!), ob die Helligkeit, die um ihn her aufglomm, etwas mit normalem Licht zu tun hatte.
    Denn es gab keine Lampen. Keine zumindest, die Helligkeit gespendet hätten.
    Wie jedes andere Teil der Einrichtung des Hauses waren auch die Lampen lediglich . Staffage. Nicht wirklich existent.
    Lilith hatte all das geschaffen, auf welche Weise auch immer, und in ihren besonderen Augen mochte es real sein.
    Darren aber ging dieses »Besondere« ab. Sein Blick entlarvte das Mobiliar und jedes der phantasievollen Accessoires als Attrappe. Auf ihn wirkte alles requisitenhaft, als sei es für ein Bühnenstück hergestellt, kunstfertig zwar, aber doch nicht echt. Was wie Holz aussah, war kein Holz, sondern nur etwas nahezu täuschend Ähnliches.
    Und vor allem - die Kraft der Farben fehlte.
    Zwar nahm Darren das Innere des Hauses nicht wie eine Schwarzweißaufnahme wahr, aber das Bild, das sich ihm bot, tendierte schon in diese Richtung . Der Anblick war in etwa dem eines alten Spielfilmes vergleichbar, dessen Farben im Laufe der Zeit verblaßt waren und heute seltsam falsch wirkten.
    Das Licht .
    Darren versuchte herauszufinden, wo es herkam. Ohne Erfolg. Aus der Luft selbst, wie es schien, aber diese Erklärung war so ab -surd, daß er keine Lust hatte, sie weiter zu ergründen, um sie letzt-lich auch zu verstehen. Im ungünstigen Fall mochte ein solcher Versuch darin gipfeln, daß er die Zelle neben seinem Vater beziehen würde .
    »Lilith?«
    Darren hatte rufen wollen, dann aber doch nur geflüstert. Trotz -dem schallte seine Stimme durchs Haus! Strich geisterhaft an den Wänden entlang, träge, aber unaufhaltsam, bis in jedes Zimmer.
    Gott, wie er dieses Haus haßte .
    Als wolle es ihn foppen, zog es ihn ein paar Schritte weiter. Quasi ohne sein Zutun durchquerte Darren die Eingangshalle, ging an dem (scheinbar!) aus Stein gehauenen, sich umarmenden Paar (das, wie Darren wußte, Liliths Eltern darstellte) vorüber, bis zur Treppe.
    Die Hand auf dem Geländer, sah Darren die Stufen hinauf und dort links und rechts ein Stückweit in die abführenden Flure hinein. Auch dort blieb alles still, nichts rührte sich.
    Der Versuchung, die Treppe hinaufzugehen, widerstand Darren. Ein Blick auf die Stufen ließ ihn Abstand davon nehmen. Denn auch sie schienen ihm wie alles andere aus Pappmache oder etwas in der Art, Trittfestigkeit nur vorgaukelnd.
    Noch einmal rief er nach der Hausherrin,

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