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Ueber die Wupper

Ueber die Wupper

Titel: Ueber die Wupper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Noske
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das
Aufnahmegerät ein. Dann begutachtete er durch die
vorgeschobene Lesebrille den eingeschweißten
Ausweis.
    »Ihr Name ist
Hellenrath, Max? Geboren am 5.7.58 in Burscheid?
Staatsangehörigkeit deutsch?«
    Max bestätigte
dreimal.
    Der Ausweis wurde
gewendet. »Wohnhaft in Höhe,
Wermelskirchen-Dabringhausen ? «
    Max bestätigte
erneut.
    »Größe eins
achtundsiebzig, Augenfarbe blau.« Das waren Feststellungen.
Ullmann blickte auf. »Gewicht?« Er spitzte den Mund.
»Ich würde sagen - schlank wie Sie sind - siebzig
Kilo.«
    »Auf's
Gramm«, sagte Max.
    Das freute den
Kommissar, wenn auch nur kurz. Er legte den Ausweis zur Seite und
entfernte die Brille. Müde, tiefliegende, aber eisenharte
Augen fixierten Max. Max nahm das nicht persönlich. So guckten
sie eben.
    Dann gab Ullmann sich
mit einem Nicken selbst den Startschuß. »Sie sind also
der Sänger der Gruppe … « Fehlstart. Die
Lesebrille mußte wieder her. Ullmann suchte nach einem
Zettel.
    »Bombay
Black«, kam es von der Fensterbank.
    »Bombay
Black«, wiederholte Ullmann gedehnt, als sei der Name ein
Code, den er noch zu knacken gedenke. »Sie haben also
gemeinsam mit Ihren beiden Kollegen und dem Reporter Arno
…«
    »Klesper«,
soufflierte Körschgen.
    »…
Klesper die Ermordete gefunden.« Ullmann spielte mit den
Bügeln seiner Brille. »Schildern Sie uns doch noch
einmal kurz, wie das vor sich ging.«
    Max zeigte auf
Körschgen. »Das habe ich schon Ihrem Kollegen

    »Ich
weiß«, sagte Ullmann.
»Trotzdem.«
    Also wiederholte Max
seine Aussage. Knapp, aber ohne Auslassungen. Ullmann verfiel dabei
in ein Dauernicken. Als Max zum Ende gekommen war, herrschte
kurzzeitig Schweigen.
    Dann sagte Ullmann:
»Fein. Das deckt sich im großen und ganzen mit den
Aussagen der anderen. Bleiben nur noch einige wenige Punkte zu
klären.« Sein Blick schoß sich wieder auf Max ein.
»In welchem Verhältnis standen Sie zu dem
Opfer?«
    »In
keinem«, sagte Max.
    »Das
heißt, Sie haben die junge Frau erst gestern
kennengelernt?«
    Max nickte.
    »Antworten Sie
laut, wegen des Tonbandes.«
    »So ist
es«, sagte Max.
    Ullmann griff nach
einer Heftmappe, blätterte ein wenig und fragte dann:
»Kennen Sie das Haus Pastor-Löh-Straße sechzehn in
Burscheid?«
    Max zuckte die
Achseln. »Sagt mir nichts. Warum fragen
Sie?«
    »Dort hat Tanja
Werner gewohnt«, sagte Ullmann und räusperte sich.
»Beschäftigt war sie im Praktiker-Baumarkt in Burscheid.
Kennen sie den?«
    »Ich heimwerke
eher selten.«
    »Das beantwortet
nicht meine Frage.«
    »Nein.«
    Ullmanns Brauen nahmen
den Lift. »Das ist erstaunlich.« Er fischte einen losen
Zettel aus der Heftmappe. »Das haben wir nämlich in
Ihrem Fahrzeug gefunden. Wissen Sie, was das ist?«
    Max beugte sich vor,
und Ullmanns Hand kam ihm entgegen. Übrig blieb ein knapper
halber Meter.      
    »Könnte ein
Kassenbon sein«, sagte Max.
    »Volltreffer«, sagte
Ullmann. »Und wissen Sie, wer den ausgestellt
hat?«
    »Sagen Sie
bloß, dieser Praktiker-Markt?«
    »Exakt.«
Ullmann zeigte ein Geisterbahngebiss. »Haben Sie eine
Vorstellung, wie der Bon in Ihren Wagen gekommen
ist?« 
    Max schüttelte
den Kopf. »Keine Ahnung. Außerdem gehört der Blitz
nicht mir, sondern der Band. Und ab und zu wird er sogar verliehen.
Fragen Sie Curd und Chico, vielleicht wissen die

    »Haben wir
bereits. Negativ.«
    Max seufzte.
»Was steht denn drauf? Welche Artikel?«
    Ullmann hielt sich die
Brille vor die Augen, ohne sie aufzusetzen. »Vier
25-Liter-Gebinde Wandfarbe, zwei Lammfellwalzen, Tesa-Krepp,
Moltofill und -«
    »Schon
gut.« Max winkte ab. »Ich weiß Bescheid. Meine
Freundin … meine Ex-Freundin. Wir haben das Erdgeschoß
gestrichen.«
    Ullmann ließ das
einen Moment auf sich wirken, dann nickte er. »Fein. Damit
wäre der Punkt geklärt.« Er konsultierte kurz den
Hefter. »Der Fundort der Leiche ist auch der Tatort, soviel
steht bereits fest. Haben Sie eine Erklärung, Herr Hellenrath,
was das spätere Opfer dazu veranlaßt haben könnte,
das Fahrzeug aufzusuchen?«
    »Ihr Kleid war
naß«, sagte Max. »Ich glaube, Chico hatte ihr
gesagt, im Wagen lägen trockene Klamotten, die ihr passen
könnten. Vermutlich wollte sie sich
umziehen.«
    »Hm.«
Ullmann schob die Unterlippe vor. »Etwas anderes. Wir haben
in der Umhängetasche der jungen Frau knapp zweitausend Mark in
bar und jede Menge Schmuck gefunden. Wußten Sie
davon?«
    »Das ist mir
neu.«
    »Finden Sie das
nicht sonderbar?«
    »Die ganze
Geschichte ist

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