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Über Stock und Runenstein

Über Stock und Runenstein

Titel: Über Stock und Runenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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malvenfarbenes
Taschentuch vom Schaukelstuhlsitz und faltete es sorgfältig zusammen, steckte
es in seine Brusttasche, so daß genau die richtige Ecke herausschaute,
verbeugte sich vor Miss Horsefall und verzog sich.

Kapitel 15
     
     
     
     
     
     
    W arum er das wohl getan hat?« murmelte
die alte Dame, als Lumpkin mit seiner wertlosen Ladung davongefahren war. »Da
kann er doch gar nix mit anfangen.«
    »Wahrscheinlich wieder eine seiner
kleinen Gemeinheiten«, erwiderte Shandy.
    »Hm. Gemein sein is’ alles, was der
kann. Wird ‘n komisches Gefühl sein, auf einmal nix mehr von Spurge im Haus zu
haben. Henny wird’s noch mehr ausmachen als mir, er un’ Spurge ham sich immer
gut verstanden.«
    »Hey, Mädssen!« erklang es lautstark
aus dem Wohnzimmer. »Wo du bleibss?«
    »Mundhalten, altes Haus«, schrie Miss
Hilda zurück. »Ich komm’, so schnell mich mein altes Gestell trägt. Kaum is’
ein verflixtes Mannsbild weg, das was von einem will, das ‘m nich’ zusteht,
schon kommt das nächste.«
    »Am besten machen wir uns jetzt still
und heimlich davon«, flüsterte Shandy den beiden jungen Leuten zu, die bisher
versucht hatten, den betagten Schweden zu bändigen. »Wir können ja mal
nachsehen, was euer Vater noch macht.«
    Während sie das Haus verließen,
bemerkte er: »Ich wundere mich allerdings, daß keiner von euch das Gold erwähnt
hat.«
    »Welches Gold?« fragte Laurie.
    »Fergy hat mir erzählt, die Archäologen
hätten eine Goldmünze gefunden. Genau an der Stelle, wo Cronkite Swope das
Stück vom Wikingerhelm gefunden hat, mit dem der ganze Schlamassel angefangen
hat.«
    »Sie machen wohl Witze!«
    »Fergy hat es angeblich gesehen, obwohl
ich es kaum glauben kann. Er sagt, daß am Stein eine alte Münze vergraben war.
Er behauptet weiterhin, die Wissenschaftler seien ganz außer sich gewesen,
obwohl er selbst keinen Grund dafür sehen konnte. Ich nehme an, daß es möglich,
wenn auch höchst unwahrscheinlich ist, daß Doktor Svenson vor lauter
Begeisterung einen Baum bestiegen hat und es so zu seiner Verletzung gekommen
ist. Jedenfalls hätte man trotzdem erwarten können, daß er den Fund irgendwie
erwähnt hätte, was aber offenbar nicht der Fall ist. Er scheint sich momentan
auch auf, eh, andere Dinge zu konzentrieren.«
    »Vielleicht hat er durch den Schlag auf
den Kopf Amnesie bekommen«, meinte Laurie.
    »Oder vielleicht haben die Archäologen
beschlossen, mit niemandem über die Münze zu sprechen, damit es nicht noch zu
einer weiteren Stampede kommt«, sagte Roy. »Aber woher wußte Fergy davon? Als
wir vorbeikamen, standen überall Polizisten und ließen niemanden durch.«
    »Die Polizisten sind immer noch da«,
versicherte Shandy. »Ich hatte Mühe, die Wachposten davon zu überzeugen, daß
ich ebenfalls zum Archäologenteam gehörte. Was wiederum verständlich ist, denn
es entspricht ja auch nicht der Wahrheit. Präsident Svenson hat mich sofort
weggejagt, als ich in die Nähe des Steins kam. Ich hätte mir also die ganze
Mühe sparen können. Jedenfalls behauptet Fergy, er hätte heimlich den Weg
genommen, den Cronkite durch das Dornengestrüpp geschlagen hat und der, wie ihr
sagtet, von Bashan bewacht wird.«
    »Wie hat er das denn geschafft?« Roy
kratzte sich genauso am Ohr, wie es Tim getan hätte. »Dad und Bashan müssen
sich wohl gerade über Politik oder so was unterhalten haben und haben ihn
deshalb nicht bemerkt.«
    »Ist Fergy nicht dieser fette Kerl mit
dem feuerroten Bart und dem schreiendbunten Anzug?« fragte Laurie. »Ich würde
sagen, daß es ganz schön schwierig sein muß, ihn zu übersehen.«
    »Wenn er es wirklich wollte, hat Dad
vielleicht Bashan so lange unter Kontrolle halten können, bis Fergy vorbei war,
ohne daß er aufgespießt wurde. Kann er den Burschen gut leiden, Professor?«
    »Er weiß zumindest, daß Fergy den
Horsefalls ein guter Nachbar ist.«
    »Und auf den Präsidenten ist er
momentan etwas sauer, weil er so viel Zeit für diese Orm-Sache verschwendet, wo
sie doch eigentlich an einer Rede für das internationale Düngemittel-Symposium
arbeiten sollten. Das Thema heißt ›Phosphate in meinem Leben‹. Dad sollte die
Rede halten, aber er haßt öffentliche Auftritte, also hat er den Präsidenten
gebeten, für ihn einzuspringen. Doktor Svenson sagte, er sei bereit, den
Vortrag zu halten, aber Dad solle ihm beim Schreiben helfen. Sie wissen ja, wie
beeindruckend er auf der Rednertribüne sein kann. Dad hat also stundenlang
dagesessen und

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