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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ho­len­der Be­we­gung. Sie fiel im Tor­bo­gen nie­der, aber es pas­sier­te nichts.
    »Man­zo, auch das an­de­re Tor öff­nen.«
    »Es will nicht, ich ha­be es pro­biert«, groll­te er. »Viel­leicht muß das vor­de­re erst wie­der ge­schlos­sen sein.«
    »Okay, wei­ter. Wir kön­nen noch nicht auf­ge­ben, oh­ne Ver­dacht zu er­we­cken.«
    »Es wird aber lang­sam Zeit«, warn­te der Klei­ne un­ru­hig. »Die lö­schen uns sonst aus wie Ker­zen­flam­men Ich se­he es kom­men! Sie wer­den nicht nur das Ro­te Leuch­ten ha­ben. Wenn sie mas­si­ve Waf­fen ein­set­zen, kön­nen wir al­ler­hand er­le­ben. Ob es sich um Über­le­ben­de der al­ten Mar­sia­ner han­delt?«
    »Aus­ge­schlos­sen. Wenn sie so groß sind, wie du be­haup­test, be­steht da ein Wi­der­spruch. Das paßt nicht zu da Pro­por­tio­nen der vie­len Ge­rä­te, vor al­lem nicht zu den en­gen Sit­zen. Kei­ne Wahr­schein­lich­keit!«
    Man­zo gab die nächs­te Mel­dung durch, wäh­rend wir in ver­krampf­ter Hal­tung in dem Stol­len stan­den. Um uns war der zu­cken­de Schein. Das hin­te­re Tor hat­te sich in den Au­gen­blick ge­schlos­sen, als Man­zo den Öff­nungs­be­fehl für die an­de­ren Flü­gel gab.
    Es ge­sch­ah noch im­mer nichts. Das Ma­te­ri­al be­stand aus MA-Me­tall.
    »Aus«, sag­te der Klei­ne hei­ser. »Jetzt sind wir in die Fal­le ge­gan­gen.«
    »Ab­war­ten. Der Schim­mer kommt mir üb­ri­gens sehr be­kannt vor. Wir be­nut­zen ei­ne ähn­li­che Strah­lung zur ein­wand­frei­en Des­in­fek­ti­on. In mo­der­nen Kran­ken­häu­ser wird nur noch auf die­se Art Ste­ri­li­tät er­zeugt. Wenn das hier auch so ist, müs­sen wir we­nigs­tens drei Mi­nu­ten war­ten.«
    »Dann müß­te da­hin­ter ei­ne Kli­nik lie­gen«, mein­te er nach­denk­lich. »Herr­lich! Wir sprin­gen di­rekt auf den Ob­duk­ti­ons­tisch, eh? Viel­leicht wol­len die Frem­den wis­sen, wie wir von in­nen aus­se­hen. Al­les mög­lich.«
    Es dau­er­te nur zwei Mi­nu­ten, bis sich das Tor öff­ne­te. Man­zo hat­te kei­nen wei­te­ren Pa­ra­be­fehl ge­ge­ben, al­so war die Schal­tung vor­her schon re­gis­triert wer­den. Das be­deu­te­te aber, daß man sich aus Si­cher­heits­grün­den ei­ne be­stimm­te Zeit­span­ne in dem strah­len­den Raum auf­hal­ten muß­te.
    Wir gin­gen nicht, son­dern wir rann­ten hin­ein. Wir ka­men über­gangs­los in ein un­glaub­li­ches La­bor von so ge­wal­ti­ger Aus­deh­nung, daß es der Ma­schi­nen­hal­le be­stimmt nicht nach­stand. Hier herrsch­te das glei­che ge­dämpf­te Licht; die Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de schie­nen bläu­lich zu glü­hen.
    Ich rann­te, bis ich plötz­lich ein selt­sa­mes Gur­geln hör­te. Ich fuhr her­um und sah, wie Man­zo er­starrt vor ei­nem der un­zäh­li­gen Be­häl­ter stand, mit de­nen die­ser Hal­len­dom an­ge­füllt zu sein schi­en.
    Ka­bel und noch­mals Ka­bel wa­ren zu be­mer­ken. Je­der der trans­pa­ren­ten Be­häl­ter schi­en se­pa­rat an­ge­schlos­sen zu sein.
    Die Kon­struk­tio­nen wa­ren an­nä­hernd ku­gel­för­mig und an­ge­füllt mit ei­ner schlei­mig an­mu­ten­den Mas­se. Sie wall­te und bro­del­te ver­hal­ten.
    Dann ver­nahm ich wie­der das gräß­li­che Stöh­nen, das schließ­lich in er­bar­mungs­wür­di­gen Wim­mer­lau­ten en­de­te.
    Mei­ne ers­te Re­ak­ti­on war das Hoch­rei­ßen der Waf­fe ge­we­sen. Es war aber kein Geg­ner zu se­hen. Nur das Sum­men er­füll­te den un­end­lich er­schei­nen­den Raum mit sei­nen un­zäh­li­gen Be­häl­tern auf lan­gen Re­gal­rei­hen.
    Ich sprang zu dem Mu­tan­ten, Ich woll­te fra­gen, aber das Wort blieb mir in der Keh­le ste­cken.
    Ich starr­te auf einen der Be­häl­ter, in dem ein ver­krümm­tes Et­was her­um­schwamm – ein Et­was mit Bei­nen und Ar­men, ein Et­was mit ei­nem ge­wal­ti­gen Kopf, ge­schlos­se­nen Au­gen und …
    Da stöhn­te ich eben­falls vor Ent­set­zen. Was ich sah, glich ei­nem Kind kurz vor sei­ner Ge­burt. Die glei­che Hal­tung zeich­ne­te es aus.
    Di­rekt vor mei­nen Au­gen trieb ein fer­tig ent­wi­ckel­tes Ge­schöpf in der schlei­mi­gen, zart wal­len­den Flüs­sig­keit. Kein Wun­der, daß Man­zo die Fas­sung ver­lor.
    »Es denkt be­reits«,

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