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Überfällig

Überfällig

Titel: Überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Drei­fach-Spe­zi­al­ma­ga­zi­nen, daß da drei­und­sech­zig Ther­mo­ni­tal­ge­schos­se aus der Mün­dung peitsch­ten. Das ge­sch­ah in we­ni­gen Au­gen­bli­cken.
    Ehe ich selbst zum Schuß kom­men konn­te, hör­te das schril­le Fau­chen schon wie­der auf. Leer­ge­schos­sen!
    Man­zo husch­te so­fort mit Be­we­gun­gen zu­rück, die ich ihm in die­ser Ge­schmei­dig­keit nie­mals zu­ge­traut hät­te.
    Wei­ter hin­ten, jen­seits der Bie­gung, loh­te blau­wei­ße Glut. Dort tob­ten sich die in­ein­an­der ver­schmol­ze­nen Gas­bäl­le der ein­zel­nen Ex­plo­sio­nen aus.
    Dort herrsch­te jetzt ei­ne Höl­le von zwölf­tau­send Hit­ze­gra­den. Der glü­hen­de Odem schlug uns ent­ge­gen, ob­wohl der von un­ten kom­men­de Fri­schluft­strom zwei­fel­los in das obe­re Stock­werk hin­ein­weh­te.
    Durch die De­cken­öff­nung kam je­den­falls nie­mand mehr, das stand fest. Wir rann­ten in lan­gen Sät­zen nach un­ten. Im­mer im Krei­se her­um, so daß wir den Ein­druck hat­ten, als ent­fern­ten wir uns über­haupt nicht vom Ort der Ge­scheh­nis­se.
    Die Aus­rüs­tung schlug ge­gen Rücken und Hüf­te. Be­son­ders die schwe­re Strahl­waf­fe schi­en stän­dig das Ver­lan­gen zu ha­ben, mir den Be­cken­kno­chen zu zer­schmet­tern.
    »Was war los?« rief ich dem Mu­tan­ten zu. »Ich hat­te Feu­er­ver­bot ge­ge­ben.«
    »Auch bei Ef­fekt Ro­tes Leuch­ten?« röhr­te die Stim­me durch den Lärm.
    Un­se­re Soh­len knall­ten auf dem Bo­den­be­lag, daß es weit durch die Rie­sen­hal­le schall­te. Auch der Re­ak­tor schi­en aus sei­nem ver­hal­te­nen Ar­beits­rhyth­mus zu er­wa­chen. Er groll­te lau­ter. Brauch­te da je­mand be­son­de­re Ener­gi­en?
    »Ro­tes Leuch­ten?« schrie Han­ni­bal mit sich über­schla­gen­der Stim­me. »Wo und wie?«
    Wir wa­ren end­lich un­ten an­ge­kom­men. Keu­chend und so­fort in De­ckung ge­hend stan­den wir auf dem fu­gen­lo­sen Bo­den der Hal­le. Er be­stand aus MA-Me­tall.
    »Hin­ter der Bie­gung, noch im obe­ren Stock­werk. Ich sah schat­ten­haf­te Ge­stal­ten. Plötz­lich be­gann es ganz selt­sam zu flim­mern. Es kam rasch auf un­se­ren Stand­ort zu. Da ha­be ich ge­feu­ert. Dann war es nicht mehr zu se­hen.«
    »Ei­gent­lich nicht ver­wun­der­lich«, grins­te der Zwerg ver­zerrt. Der Schweiß lief ihm über die fal­ti­ge Stirn. »De­nen ist das Leuch­ten ver­gan­gen, wie?«
    »Hof­fent­lich«, gab ich zu be­den­ken. »Man­zo, fri­sches Ma­ga­zin ein­schie­ben. Du hast kei­ne Keu­le in der Hand! Daß mir je­der auf ei­ne voll­ge­tank­te Waf­fe be­dacht ist. Ein Schuß kann ent­schei­dend sein.«
    »Wer­den wir we­nigs­tens leich­ter«, ent­geg­ne­te der Klei­ne.
    Oben wa­ber­te hel­le Weiß­glut. Kunst­stof­fe, die an­schei­nend nicht die Sta­bi­li­tät des MA-Me­talls hat­ten, tropf­ten zi­schend und damp­fend über die Brüs­tung. Es be­gann bes­tia­lisch zu stin­ken.
    »Be­richt ab­set­zen. Feind­be­rüh­rung. Geg­ner noch un­be­kannt. Mit Ther­mos er­le­digt. Ers­tes Rot­licht ge­sich­tet, da­nach Feu­e­r­er­öff­nung. Set­zen uns auf an­de­re Sei­te der Ma­schi­nen­hal­le ab. Be­stä­ti­gen.«
    Man­zo kon­zen­trier­te sich und gab die Nach­richt durch. Ich hoff­te, daß jetzt nichts pas­sie­ren mö­ge. Wir hat­ten Ru­he, bis die Ge­gen­mel­dung ein­lief.
    »Noch nicht fas­sen las­sen. Sie sind ver­zwei­fel­te Ver­bre­cher, die um ihr Le­ben kämp­fen. Sie kön­nen nicht wis­sen, daß Sie kei­ne Trup­pen vor sich ha­ben. Ech­te In­tel­li­gen­zen wer­den die­se Ent­schul­di­gung voll und ganz gel­ten las­sen. Erst im letz­ten Au­gen­blick er­ge­ben. Spiel echt ge­stal­ten. Even­tu­ell Ver­wun­dung in Kauf neh­men. En­de. Ge­zeich­net Re­ling.«
    Zur Höl­le mit ihm! Er saß hin­ter denn grü­nen Tisch im HQ in Si­cher­heit.
    »Ich wer­de dir not­falls et­was Fleisch aus dei­nen prot­zi­gen Mus­keln schie­ßen. Mit Nor­mal­ge­schos­sen, ver­steht sich«, er­klär­te Han­ni­bal groß­zü­gig und ab­so­lut gön­ner­haft »Ver­wun­de­te Leu­te ge­ben leich­ter auf, nicht wahr?«
    »Um­ge­kehrt, mein Lie­ber«, er­klär­te ich bei­ßend »Ich schie­ße bes­ser.«
    »Du hast kein Ge­fühl«,

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