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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Große, fremdartig aussehende Konstruktionen, vor denen ein fast greifbarer Hauch von Bedrohung und Gefahr ausging. Eine weitere Minute verging, dann sagte Barnes leise: »Sie warten darauf.«  Zwischen den Rochenschiffen waren zwei weitere, größere Umrisse erschienen. Der massige Rumpf, an dem die kurzen Stummelflügel geradezu lächerlich aussahen, die massive Panzerung und die beiden großen Türen auf jeder Seite machten Charity auf Anhieb klar, womit sie es zu tun hatten: Landungsschiffe. »Da kommt die Infanterie«, sagte sie. »Sie wollen uns entern.« Barnes warf einen Blick auf seine Instrumente. »Wenn sie ihre Geschwindigkeit beibehalten, sind sie in vier Minuten hier.« »Zum Teufel, so tun Sie doch etwas, Commander!« keuchte Seybert. Barnes maß sie mit einem fast mitleidigen Blick. »Gerne – wenn Sie mir sagen, was. Soll ich vielleicht nach draußen gehen und mit Steinen werfen? Sie haben uns entwaffnet, Gouverneur, begreifen Sie das doch endlich!« »Dann müssen wir Hilfe rufen!« antwortete Seybert erregt. Sie drehte sich mit einem Ruck zu Hartmann um. »Was ist mit all diesen Raumschiffen, die Sie in dem unterirdischen Hangar in Ihrer Basis verstecken? Wieso kommen diese Schiffe nicht?« Hartmann reagierte nicht einmal mit einem Wimpernzucken auf die Eröffnung, daß sein Geheimnis keines war. »Wir haben keine Verbindung zur Basis«, sagte er. Sein Blick löste sich für einen Moment von Seyberts Gesicht und suchte den Charitys, und sie las eine Furcht in seinen Augen, die er noch nicht in Worte zu kleiden wagte. Ihre Verbindung zur Erde war zwar abgebrochen, aber wenn Net und die Kinder mit Charitys Jet durchgekommen wären, dann hätte Hilfe bereits unterwegs sein müssen. Charity schaute wieder auf den Schirm. Die beiden Landungsschiffe kamen rasch näher. Noch etwas mehr als zwei Minuten, und sie würden andocken. Im Grunde waren sie viel zu klein, als daß sie genügend Truppen hätten transportieren können, um eine so große Station wie Skytown einzunehmen. Selbst wenn sie die Verluste berücksichtigen, die vor allem der Treffer auf dem Aussichtsdeck gefordert hatte, zählte die Besatzung noch immer nahezu tausend Männer und Frauen. Und die meisten davon waren ausgebildete Soldaten, die sich schon im Kampf gegen die Moroni bewährt hatten. Charity hatte plötzlich das Gefühl, daß ihnen alle eine sehr böse Überraschung bevorstand. »Können wir evakuieren?« fragte Skudder. Barnes schüttelte den Kopf. »Nicht in zwei Minuten.« Charitys Gedanken rasten. Sie war trotz allem zuversichtlich, daß sie mit den Angreifern fertig werden würden. Hartmanns Männer waren hervorragend ausgebildet und bewaffnet und hatten schon so manchem scheinbar überlegenen Gegner eine blutige Nase verpaßt. Doch ein Kampf im Inneren der Station würde zahllose Menschenleben kosten. Sie mußten den Feind draußen im All abfangen. Und das möglichst in neunzig Sekunden. »Schalten Sie die Schirme ab, Commander«, sagte Charity. »Ich gehe raus.« Barnes starrte sie an. »Wie?« Charity deutete auf den Bildschirm. »Die EXCALIBUR. Sind die Jäger in ihren Hangars einsatzbereit?« »Die meisten«, bestätigte Hartmann, »Aber –« »Worauf warten wir dann noch?« fragte Skudder. Barnes und vor allem Seybert wollten erneut widersprechen, aber Charity schnitt ihnen beiden mit einer knappen Geste das Wort ab. »Barnes! Runter mit den Schirmen. Und öffnen Sie die Hauptschleuse!« »Aber… aber wozu denn das?« ächzte Seybert. »Weil sie es sonst machen«, antwortete Barnes mit einer Geste auf die näherkommenden Landungsschiffe auf dem Monitor. »Und wir haben schon genug Löcher in der Station.« Während Charity, Skudder und – nach sekundenlangem Zögern – auch Hartmann sich umwandten, gab Barnes dem Brückenpersonal mit knappen Gesten zu verstehen, daß sie Charitys Befehl nachkommen sollten. Dann drehte er sich noch einmal zu ihnen herum und blickte sie ernst an. »Viel Glück«, sagte er. 
     
Kapitel 6 
    Nach dem Höllenlärm, der an Bord der Himmelsstadt geherrscht hatte, kam Charity die Stille doppelt intensiv vor. Und sie besaß etwas Unangenehmes, Tödliches. Vielleicht ist diese Stille das letzte, was du in deinem Leben hörst, dachte Charity. Sie hatten das Shuttle mit einem einzigen, kräftigen Schub der Triebwerke aus dem Hangar katapultiert und dann jedes technische Gerät an Bord abgeschaltet, das sie entbehren konnten. Selbst das Summen der

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