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Überman

Überman

Titel: Überman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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das?«
    »Überbag!«
    »›… hat er eine Überbäg mit einige persönliche Dingen sowie Einmal-Bettbezug erhalten.‹«
    Staunende Blicke, als ich die flecktarnfarbenen Bundeswehrrucksäcke verteile.
    »Hey, ich hab Bio-Sachen drin!«, juchzt Paula und zieht erfreut eine Tüte Bio-Schokolade aus ihrer Überbag. »Und sogar Futter für Evil!«
    »Hab ich keine?«, jammert Lala enttäuscht.
    »Nein, ich wusste ja nicht, dass du kommst …!«, entschuldige ich mich.
    »Bist du Mann ohne Herz!«
    »Lala, bitte …!«
    Als auch Sarantakos und dessen straffgesichtige Gemahlin bemerken, dass sie keine Überbag erhalten, stecken sie ihre Köpfe zusammen. Schließlich steht Frau Sarantakos auf und trippelt aus der Schatzkammer. Ich überlege kurz, ob ich intervenieren soll, und entscheide mich dagegen, weil ich denke, dass wir eh durch sind, bis sie zurück ist vom Klo.
    »Flik? Magst du Punkt drei lesen?«
    Unsicher blickt Flik zu Daniela, die wiederum ihn anschaut und dann mich und dann ratlos die Schultern hebt.
    »Also … die drei«, beginnt Flik, »›Bitte beachtet den im Bordeaux ausgehängten Zeitplan für die Belegung der drei Isomatten, der einen sechsstündigen Wechsel in Dreiergruppen vorsieht.‹« Flik schaut ein wenig verunsichert auf. »Verstehe ich das richtig? Wir alle würden uns drei Isomatten teilen?«
    »Warum denn nicht?«
    »Wir haben ein Dux-Bett zu Hause!«
    »Aber es steht zu Hause, oder?«
    »Ja!«
    »Und du bist …?«
    »Hier?«
    »Genau. Lies einfach weiter. Ich hab mir schon was dabei gedacht.«
    »›Da diese Matten abwechselnd von allen Überlebenden benutzt werden, packt Euren Überzug nach dem Schlafen bitte wieder in Eure Überbag.‹«
    Phil lacht sich scheckig. »Haha, der Sprachspiel-Otto. Alles mit ›Über‹!«
    »Halt die Klappe, Phil.«
    »Jawoll, Chef!«
    »Danke, Flik, Daniela? Hallo?«
    Daniela zieht das Päckchen mit dem Überzug aus ihrer Überbag und betrachtet es skeptisch. Ich bin ein wenig genervt, dass es nicht weitergeht.
    »Leute, bitte schaut euch die Taschen danach an! Daniela, die Vier lesen bitte!«
    Irritiert schaut mich Daniela an. »Was ist das denn für ein Ton plötzlich, wir sind doch nicht in der Schule!«
    »Entschuldige, Daniela, bitte lies!«
    »Also: ›Punkt vier. Der Weinkeller ist mit einem Lebensmittelvorrat ausgestattet. Bitte haltet euch an die vorgegebenen Esszeiten und Portionsgrößen. Die verschiedenen Gruppen essen gemäß ihrem Schlafrythmus. Essensausgabe und Menüplan findet ihr an der Tür zur Schatzkammer.‹«
    Um Zeit zu sparen, lass ich Lala den Essensplan durchreichen. Paula ist entsetzt: »Geht’s noch? Diesen Müll sollen wir essen?«
    »Das ist kein Müll, Paula, das ist einwandfreie Industrieware. Regel Nummer eins in Krisenzeiten, Flik?«
    »Äh … keine Umstellung der Nahrung!«
    Ich blicke zu Manni, der seine Giggelphase offenbar beendet hat.
    »Manni? Magst du lesen?«
    »Ja. Äh … fünftens. ›Das in Österreich untergebrachte Magnetrind Trulli bitte weder füttern noch berühren, es dient der Messung des Erdmagnetfeldes und somit der Angst.‹«
    Neben ungläubigen nun auch amüsierte Blicke.
    »Magnetrind Trulli, schreibt er!«
    »Bitte, Manni, konzentriert bleiben.«
    Ich schlucke kurz, weil den nächsten Punkt Annabelle lesen müsste, deren Platz frei ist.
    »Was ist Magnetrind?«, fragt Lala und unterbricht schon wieder meinen Fluss. Ich antworte entsprechend genervt: »Wie der Name schon erahnen lässt, ist ein Magnetrind ein Rind, welches das Magnetfeld misst.«
    Daniela scheint mit der Antwort allerdings immer noch nicht ganz zufrieden. »Und das ist hier im Keller?«
    »Natürlich.«
    »Wo steht?«, will Lala wissen.
    »Es steht in Österreich, Lala. Sechstens, vielleicht Herr Sarantakos?«
    Statt zu lesen, steht Sarantakos einfach auf. Erst jetzt sehe ich, dass er seinen Mantel schon übergezogen hat. Er klopft kurz auf den Tisch.
    »Ich muss jetzt wirklich los. Danke für den Abend im … äh … Freundeskreis und … ich ruf Sie noch an, Herr Peters!«
    »Wo wollen Sie denn hin?«, frage ich ihn.
    »Ich muss leider noch was Dringendes erledigen. Also … schönen Abend!«
    Spricht’s und verschwindet aus der Schatzkammer, das heißt, dass ich ab sofort keine sechzig Sekunden mehr habe, bis es raus ist. Entsprechend hastig fordere ich Paula auf, weiterzulesen.
    »Paula?«
    »Okay. ›Sechstens. Zu Eurer Unterhaltung liegen in den USA Bücher, Filme und Gesellschaftsspiele aus. Macht bitte

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