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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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es im jeweiligen Standard erhebliche Unterschiede. Ich nickte zustimmend, verabschiedete mich hastig und fuhr nach Hause, um Larry anzurufen und ihr mitzuteilen, daß auch ich Papa North für einen widerlichen Snob hielt. »Ein entsetzlicher Protz!« sagte Larry mit Überzeugung und fügte hinzu: »So, Mrs. Bums, da Sie bestimmt wieder einmal zuhören, können Sie jetzt Ihren Freundinnen erzählen, daß Mrs. Lee und Mrs. Russell am Telefon schreckliche Ausdrücke benützen, gegen die man wirklich einmal etwas unternehmen müßte!«
    Wir hörten, daß wie schon oft der dritte Hörer aufgelegt wurde. »Weißt du, ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um Annettes Zukunft«, erklärte ich Larry dann. »Sie hat ihre Schule satt und will unbedingt aus der dortigen Atmosphäre heraus. Anscheinend hat sie lauter altmodische Lehrerinnen, die es für sündig halten, wenn ein Mädchen in ihrem Alter einen Freund hat.«
    »Ja, das hat sie mir auch erzählt und erbittert hinzugefügt: >Aber ich hab’ natürlich keinen Freund. Vater vertreibt sie alle.<«
    »Immerhin werden wir jetzt akzeptiert, weil wir achtbare Leute sind«, sagte ich. »Das mit Tonys Vater hat mich allerdings gewundert. Ich habe Alistair sehr gern, aber er ist eigentlich nicht der Typ, den Mr. North als Respektsperson akzeptieren würde.«
    »Was haben die Norths dazu gesagt, daß Tony als Verkäuferin arbeitet?«
    »Davon habe ich nichts erwähnt. Sie würden nie begreifen, daß Tony Spaß an ihrer Arbeit hat, obwohl sie das Geld eigentlich gar nicht bräuchte. Sie wird Annette natürlich davon erzählen, aber ich bezweifle, daß das Mädchen diese Information an seine Eltern weitergeben wird.«
     
     
     

7
     
    Larry erwähnte beiläufig, Louise North, die zweite Tochter, sei zu ihr gekommen. »Ich weiß nicht recht, warum, aber ich vermute, daß ihr Vater in den Ferien noch unerträglicher als zu Hause ist. Sie hat mir erzählt, daß Annette und sie nicht viel mit ihren Eltern zusammen sind, weil sie im Internat sind. Das werde ich nie verstehen, Susan: Warum schicken Leute, die in einer Stadt mit guten Schulen wohnen, ihre Kinder weit weg in irgendein Internat, das zufällig gerade modern ist?«
    »Das verstehe ich auch nicht«, stimmte ich zu. »Noch merkwürdiger ist in diesem Fall allerdings, daß diese Trennung niemand zu stören scheint. Papa und Mama North kümmern sich gemeinsam um den Jungen, und Elinor, die jüngste Tochter, bleibt bei ihnen, weil sie gern auf Darkie reitet und noch nicht alt genug ist, um offen zu rebellieren.«
    Wie sich später herausstellte, hatte Louise sich unter dem Vorwand, Larry ein geliehenes Buch zurückbringen zu müssen, von ihrer Familie entfernt. Von diesem Augenblick an schien sie beschlossen zu haben, Mrs. Lee als ältere Freundin zu bewundern, und hatte ihre Familie, die diese Fahnenflucht mit einer gewissen Erleichterung hinnahm, im Stich gelassen. Mrs. North bemühte sich noch, die Fiktion aufrechtzuerhalten, sie genössen die Ferien so sehr, »weil wir dann mehr von den Kindern haben«, und bedauerte Larry und mich, weil unsere von Montag bis Freitag in der Schule waren. »Ihre Kleinen fehlen Ihnen bestimmt sehr«, murmelte sie mitfühlend, und wir waren höflich genug, ihr nicht zu widersprechen oder sie darauf hinzuweisen, daß sie anscheinend ebenfalls nichts dagegen einzuwenden habe, daß ihre älteren Töchter selbständig Freundschaften schlossen. Elinor blieb bei ihren Eltern — oder vielmehr bei Darkie, die lammfromm war, solange sie nur ein Kind zu tragen hatte, das ihr eine Scheibe Brot, ein Stück Zucker oder einen Apfel mitbrachte. Während Elinor mit ihren Eltern reiten konnte, mußte Douglas, der zehnjährige Junge, mit Tommy zufrieden sein, der nur selten zum Traben zu bewegen war, so daß Pferd und Reiter dem schnelleren Trio in diskretem Abstand folgten.
    Mr. North hatte immerhin einen Vorzug: Er verstand etwas von Pferden. In seiner Familie gab es keine zu fest angezogenen Kinnriemen und keine zu lockeren Sattelgurte, und die Pferde wurden nach jedem Ausritt auf die Koppel getrieben, wo sie bis zum nächsten Tag grasen durften. Annette war bald regelmäßig mit Tony unterwegs, während Louise sich Larry anschloß. Die beiden Mädchen ritten ausgezeichnet, und ihr seltsamer Mangel an Zuneigung für ihre Eltern sicherte den Norths einen geruhsamen Urlaub.
    Papa North behandelte Larry und mich jetzt im allgemeinen recht höflich, aber eines Tages wurde er wieder rückfällig, und ich

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