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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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er nicht«, sagte Kitty. »Und selbst wenn, würde es gar nichts ändern. Wir sind uns beide darin einig, dass wir in Beziehungen echt nicht gut sind und es viel besser ist, Freunde zu sein.«
    »Meine Mutter«, erklärte Hannah Kitty, »hat das Konzept der platonischen Beziehungen zwischen Männern und Frauen nie verstanden. Sie dachte immer, Harrison steht auf mich.«
    »Ich habe da eine Theorie«, sagte Kitty, während sie ihre Brille abnahm und sie mit ihrem Ärmel putzte. »Ich glaube, er könnte schwul sein.«
    »Vielleicht ist er einfach nur verwirrt«, sagte Alberta. »Oder er spielt auf beiden Seiten.«
    »Glaubst du?«, fragte Helen. »Wie scharfsichtig du bist.«
    Alberta versuchte, nicht geschmeichelt auszusehen. Sie hatte vergessen, dass es einmal eine Zeit gegeben hatte, in der Helen sie für eine weltgewandte Frau gehalten hatte.
    Kitty wechselte Blicke mit Hannah und fing an zu kichern. »Entschuldigung«, sagte sie. »Es klingt so komisch, wenn Sie das sagen.«
    »Bloß weil ich zwanzig Jahre lang am Cleveland Walk gewohnt habe«, sagte Alberta, »heißt das noch lange nicht, dass ich über solche … Dinge … nichts weiß.«
    »Nur interessehalber«, sagte Hannah, »wie viele Menschen kennst du, die auf beiden Seiten spielen?«
    »Keinen«, gab Alberta zu. »Jedenfalls weiß ich es von keinem.«
    Hannah lachte wieder, doch es war ein gutmütiges Lachen, und als sie einige Minuten später um eine zweite Portion bat, hatte Alberta endlich das Gefühl, sich entspannen zu können. Mochte Hannah denken, dass ihre Mutter Riesenmist gebaut hatte – da könnte Alberta ihr sogar zustimmen –, doch wenigstens hatte sie aufgehört, sie anzuschauen, als sei sie total inakzeptabel.
    Als sie schließlich gingen, war Alberta so glücklich wie seit Wochen nicht mehr. Vielleicht bekam sie ja jetzt, da sie in London war, Gelegenheit, ihre Tochter besser kennenzulernen.
    Sie fragte sich, ob Marma je so über sie gedacht hatte. Sie hatte seit Pas Tod viel zu viel Zeit damit zugebracht, über ihr eigenes Unglück nachzudenken, und Marmas Kummer völlig ausgeblendet. Ihre Mutter musste ziemlich einsam sein in diesem Dorf, das ihr allem Anschein nach den Rücken zukehrte. Dann war da noch die geflüsterte Bemerkung von Helen am vergangenen Abend. Warum hatte Helen gewartet, bis Christopher außer Hörweite war, um ihr das zu erzählen?
    Alberta verbrachte den Rest des Nachmittags damit, die Küche aufzuräumen, wobei sie Helen praktisch aus der Küche schieben musste. Anschließend bereitete sie einen Shepherd’s Pie und eine Lasagne vor, ehe sie sich in ihr Zimmer zurückzog, nach ihrem Handy griff und eine Nummer eintippte. »Marma?«, sagte sie. »Hast du morgen schon etwas vor? Ich habe überlegt, ob ich für ein paar Tage kommen kann.«

18
    ~~
    Es war einmal in Hampshire
    A lberta kam aus der U-Bahn in die belebte Bahnhofshalle. Sie blickte suchend auf die Anzeigentafel nach dem richtigen Gleis, als sie jemanden ihren Namen rufen hörte. Sie sah sich um und erblickte eine gut angezogene Frau mit glänzenden, schwarzen Haaren, die energisch den rechten Arm durch die Luft schwenkte. Der Linke wand sich um die Taille eines großen, ebenso gut angezogenen Mannes an ihrer Seite.
    »Berta!«, rief die Frau. »Ich wusste, dass du das bist! Ich hätte den verrückten, blonden Knoten überall erkannt!«
    Alberta fasste sich instinktiv an die Haare und spulte im Geiste schnell durch ihre Erinnerung, während sie auf das Paar zuging: Lizzie Masters FRÜHER – boshaft, giftig, böse, hübsch, Freundin aus der Kindheit, deren Eltern ebenso unzuverlässige Freunde ihrer Eltern gewesen waren. Lizzie Masters HEUTE – immer noch hübsch, gemessen an Schuhen und Handtasche gut betucht, fast sicher in einer neuen Beziehung, auf jeden Fall eingebildet. Mist!
    »Hallo, Lizzie«, sagte sie. »Dass du mich erkannt hast. Wie geht es dir?«
    »Richtig gut! Und das ist Jeremy! Ist er nicht prachtvoll?«
    »Lizzi, du machst mich verlegen«, murmelte Jeremy. Er machte ganz und gar keinen verlegenen Eindruck.
    »Ich kann es nicht glauben!«, sagte Lizzie. »Erst vergangene Woche habe ich über dich gesprochen. Das letzte Mal habe ich dich auf der Beerdigung deines Mannes gesehen! Wie die Zeit vergeht. Jeremy, erinnerst du dich, dass wir am Samstag auf Tiffanys Party über Bertas Familie gesprochen haben?« Sie senkte die Stimme einen Tick. »Bertas Vater war Lord Trussler, der in diesem Bordell gestorben ist, und Bertas Mutter hatte eine

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