Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
hochschaukelnden Konflikt.
»Ja, natürlich können sie zu ihrem Mann gehen. Melden sie sich bitte bei den Schwestern. Die werden sie hinführen.«
Der Arzt wollte sofort, nachdem Maria in Richtung des Schwesternzimmers losgelaufen war, ebenfalls den Wartebereich für Angehörige verlassen. Doch Mohler hielt ihn noch zurück.
»Einen Moment bitte, Doktor ... ähm ... wie war noch einmal ihr Name?«
»Doktor Krakovsky.«
»Doktor Krakovsky, würden sie mir erklären, wie es ihrer Ansicht nach zu dem Zwischenfall gekommen ist? Könnte es sein, dass jemand an den Geräten dran war und etwas Falsches eingestellt hat?«
»Wollen sie damit vielleicht sagen, dass jemand vom Personal etwas damit zu tun haben soll?«
»Nein, das sage ich nicht damit«, entgegnete Mohler noch immer nicht freundlicher, »Aber ich werde zwei Kollegen vorbeischicken, die sich das etwas genauer anschauen werden. Wir melden uns!«
»Es wurde bereits eine interne Untersuchung begonnen!«, versuchte der Arzt auf den Hauptkommissar einzureden. Doch der wollte sich nicht noch einmal auf eine Diskussion einlassen.
»Um so besser. Dann können die ja prima mit den Polizisten zusammenarbeiten.«
Mit diesen Worten verließ Mohler das Krankenhaus. Noch im Treppenhaus rief er Pjotr Petrowski an, um sich über den aktuellen Stand der Ermittlungen auf der TÜV-Station zu erkundigen.
»Es ist schon irgendwie komisch, dass der Italiener gerade einen schweren Unfall hatte und dann erzählt mir seine Frau, dass er bei ihr angerufen und dabei erzählt hätte, sein Auto habe einen Defekt, wodurch er nicht mehr bremsen konnte. Dann geht das Auto in Flammen auf und hier im Krankenhaus spielen die Geräte verrückt, sodass unser Italiener dabei fast draufgeht und jetzt im Koma liegt. Und das auch noch, bevor ich irgendetwas herausbekommen konnte!«, sagte Mohler frustriert.
»Meinen sie, dass da ein Zusammenhang besteht?«
»Weiß ich nicht! Aber wir sollten die Ärzte und Schwestern und vor allem auch diese Maria Cerventino, seine Frau, überprüfen. Ich kann mich täuschen, aber so, wie die aussieht und wie die sich verhalten hat, sollten wir noch einmal genauer hinschauen«, antwortete Gottfried Mohler, »Am besten, sie kommen mit Hinze hierher und übernehmen die Ermittlung. Ich organisiere inzwischen ein paar Spezialisten, die sich die medizinischen Geräte vornehmen.«
Hamburg
Donnerstag, nachmittags
Juri fuhr nur ein paar Straßen weiter und parkte sein Auto am Straßenrand. Dann holte er sein Telefon und wählte die Nummer der Polizei. Nachdem er den Namen eines seiner Nachbarn genannt hatte, erzählte er mit gespielter Aufregung, dass er zufällig beobachtet hatte, wie zwei eigenartig aussehende Männer die Tür einer der Wohnungen auf der Etage aufgebrochen hätten und jetzt sehr eigenartige Geräusche aus dieser Wohnung zu hören seien, die so wie Schüsse klingen würden.
»Können sie mir noch weitere Informationen geben?«, fragte der Polizist.
»Nein, nein. Und ich gehe aber auch nicht nachschauen!«, protestierte Juri, wobei er sich anstrengte, seine Stimme zu verstellen und seinen Akzent zu verbergen und dabei aber möglichst aufgeregt zu klingen.
»Schon gut! Das sollen sie auch gar nicht. Bleiben sie einfach in ihrer Wohnung. Es werden gleich ein paar Kollegen vorbeikommen. Es wird nur ein paar Minuten dauern«, versuchte der Beamte ihn zu beruhigen.
»Gut. Kommen sie schnell!«, entgegnete Juri und legte auf. Für einen Moment lehnte er sich etwas zurück und atmete mehrmals tief durch.
Dann holte er seinen Laptop heraus und durchsuchte die verfügbaren drahtlosen Netzwerke in der Nähe. Drei öffentliche Hotspots und zwei weitere, relativ schwach gesicherte Knoten befanden sich in seiner Reichweite. Juri stellte zu allen fünf eine Verbindung unter einer gefälschten Identität her und verband sich über eine Software so mit den Netzen, dass die Daten scheinbar zufällig und von außen nicht reproduzierbar auf die einzelnen Netze verteilt transportiert wurden.
Obwohl erst einige Minuten vergangen waren, hatte sich die Situation doch erheblich verändert. Auf der Skizze seiner Wohnung waren die zwei Punkte zu sehen, einer im Wohnzimmer und einer im Bad. Über die Infrarot-Sensoren, mit denen normalerweise die Steuerung der Toilettenspülung betätigt wurde, konnte Juri zwar leicht mitbekommen, dass dort gerade jemand war, aber eine Kamera gab es dort nicht.
Durch die Kamera des TV-Gerätes im Wohnzimmer sah Juri,
Weitere Kostenlose Bücher