Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
einen Sattelschlepper, der gleich mehrere dieser Container transportierte, und übersah dabei den entgegenkommenden Lastwagen. Statt zu bremsen, hupte der Fahrer einfach lange und laut.
Es gab nur eine einzige Chance, der eigentlich unvermeidlichen Kollision zu entgehen. Mit einer hastigen Lenkbewegung riss der Afrikaner die Limousine scharf zur Seite. Bei der hohen Geschwindigkeit hatte er aber große Mühe, das Auto auf dem unbefestigten Seitenstreifen, auf den er jetzt ausgewichen war, unter Kontrolle zu halten. Nach mehreren wilden Schlenkern landete das Auto in dem Metallzaun, der das Hafengelände von der Straße abgrenzte.
Hamburg
Freitag, vormittags
»Juri Krasnikov wurde identifiziert. Und er scheint einen unbekannten Unterstützer zu haben!«
Im Büro von Gert Mayer-Schaumberg liefen die bisherigen Ergebnisse der Fahndung nach Juri Krasnikov zusammen. Gerade war von den Verkehrsüberwachungssystemen ein Treffer von der automatischen Gesichtserkennung gemeldet worden.
Die Auswertung öffentlicher Kameras, zu denen auch die der Verkehrsüberwachung gehörten, hatte eine Übereinstimmung gebracht. Das Blitzerfoto, welches bei der Flucht vor den Verfolgern geschossen worden war, zeigte klar Juris Gesicht auf dem Beifahrersitz eines dunklen BMWs. Die Suche nach dem Eigentümer des Autos lief noch.
»Es gab wieder ein Feuer. In einem heruntergekommenen Motel in der Innenstadt! Und das Interessante daran ist, dass das nicht weit von der Stelle weg ist, wo das Auto mit Krasnikov über die rote Ampel gefahren ist«, sagte der Polizist, der die Information überbracht hatte.
»Also scheint Krasnikov womöglich auch damit in Verbindung zu stehen?«, fasste Mayer-Schaumberg noch einmal zusammen, »Ich kann mir im Moment noch kein Bild davon machen, welche Rolle Krasnikov hier wirklich spielt. Fakt ist jedenfalls, dass es aber auch kein Zufall mehr sein kann. Wir müssen der Sache unbedingt und mit höchster Priorität nachgehen!«
Hauptkommissar Mayer-Schaumberg erhöhte umgehend die Dringlichkeit der Fahndung nach Juri Krasnikov und weitete sie auch gleich noch über die Grenzen von Hamburg hinaus aus. Auch wenn er bisher nur im Stadtgebiet unterwegs gewesen war, bestand natürlich die Möglichkeit, dass er die Stadt verlassen könnte und dann wäre es sicher wichtig, wenn er bereits auf den deutschlandweiten und darüber hinaus auf den europäischen Fahndungslisten erscheinen würde.
Außerdem schickte Gert Mayer-Schaumberg sofort ein Ermittlerteam zu dem Motel, um herauszufinden, ob dort womöglich noch weitere Hinweise auf Krasnikov zu finden wären.
Unterdessen kamen zusätzliche Meldungen zusammen, die ebenfalls mit Krasnikov in Verbindung stehen konnten. Nur unweit der Stelle, wo Juris Gesicht auf der Aufnahme eines Blitzers identifiziert worden war, hatten sich eine Anzahl Unfälle mit zum Teil ziemlich schwer verletzten Personen ereignet. Die Aussagen von Augenzeugen bestätigten, dass mehrere Autos, die in der Beschreibung dem Fahrzeug aus der Blitzfalle entsprachen, sehr rowdyhaft gefahren waren und in allen Fällen auch Unfallflucht begangen hatten.
Nachdem der Hauptkommissar alles geregelt hatte, machte er sich auf den Weg in das Krankenhaus. Zum einen wollte er schauen, wie es Ali Murrat und seinem Partner Karl Fischer ging. Dann wollte er gleich noch versuchen, mit den zwei Polizisten zu sprechen, die in der Wohnung von Krasnikov angeschossen worden waren. Möglicherweise hatten sie ja noch ein paar Infos, die etwas Licht in die Dunkelheit im Fall Krasnikov bringen könnten.
23
München
Freitag, vormittags
So aufgeregt war Pjotr Petrowski schon lange nicht mehr gewesen. Sein ganzer Körper kribbelte, als ob eine Schar Ameisen über ihn hinweg rannte. Er konnte es kaum erwarten, dass endlich der Fahrstuhl in der dritten Etage des Klinikums anhielt. Mit Begeisterung und gleichzeitig mit einem flauen Gefühl in der Magengegend trat er, gefolgt von seinem schweigenden Partner, in den Flur der Krankenhausstation.
»Du kannst schon mal mit den Schwestern beginnen. Ich will noch einmal kurz zu Doktor Lorenzo gehen, um zu schauen, ob sie möglicherweise etwas Neues herausgefunden hat«, sagte Petrowski und wollte schon loslaufen, doch Harald Hinze schien mit dem Vorschlag nicht vollends einverstanden zu sein.
»Sollten wir nicht besser zusammen die Schwestern und Ärzte befragen? Ich denke, dass ...«, erwiderte er mit hörbarem Unbehagen.
»Komm schon!«, fiel ihm
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