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Ufer des Verlangens (German Edition)

Ufer des Verlangens (German Edition)

Titel: Ufer des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Hamilton
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nach Frankreich bringt.«
    Zelda lachte gezwungen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein. Ich fühle mich recht wohl in Schottland, mache mir nichts aus Honigmilch und glaube sogar, dass mir gebratene Täubchen, tagein, tagaus serviert, recht bald über würden. Überdies, dessen bin ich sicher, hat der Gott, an den ich glaube, anderes mit mir vor. Er will mich verheiratet sehen und womöglich sogar als Mutter vieler kleiner rothaariger Highlander. Ihr müsst Euch wohl eine andere suchen, die mit Euch nach Frankreich geht und dort gebratene Täubchen isst.«
    In Bandes Augen glomm ein gefährliches Licht, doch Zelda übersah es. Seine Gesichtszüge verspannten sich, bekamen etwas Rohes, Gewaltbereites, doch auch das erkannte Zelda nicht. Es war zu dunkel, der Mann war zu fremd, sie selbst zu unerfahren im Angesicht einer drohenden Gefahr. Das Käuzchen, das mit seinem Ruf den Tod herbeilockte, ängstigte sie weit mehr als der Mann.
    »Dann wisst Ihr sicher, dass in der Bibel steht, die Frau sei dem Manne Untertan«, sagte Banda nun, und seine Stimme klang ein wenig drohend und sehr ernst.
    »Nun«, erwiderte Zelda hochmütig. »Ich bin bereit, meinem Mann zu gehorchen, jedoch nicht jedem Fremden, nur weil er als Mann geboren wurde.«
    »Dann müsst Ihr noch viel lernen, meine Liebe. In einer Predigt habe ich den Bischof von Canterbury sagen hören: ›Frauen sind schwach, sie führen andere in Versuchung, sind zänkisch, herrisch und stets bemüht, den Mann zu unterjochen und ihn jeder Lebensfreude zu berauben. Frauen sind für den Mann erschaffen und haben sich ihm deshalb zu unterwerfen. Von Natur aus minderwertig, sind sie dem Mann körperlich und geistig unterlegen. ‹«
    »So?«, fragte Zelda, die sich langsam über die Worte des Mannes ärgerte. »Ihr macht mir nicht den Eindruck, als würdet Ihr Euch von einer Frau unterjochen lassen. Und wie soll das denn im Übrigen gehen, da wir Euch doch körperlich und vor allem geistig unterlegen sind?«
    Banda lachte dunkel und keineswegs fröhlich. »Ich liebe eigensinnige, widerspenstige Frauen. Es gibt nichts Aufregenderes, als ihnen zu zeigen, wer der Herr im Hause ist.«
    »Das ist nicht Euer Haus, und Ihr seid nicht mein Herr.«
    Zelda spürte schon wieder, wie sich seine warme Hand ihrem Knie näherte. Sie rückte noch ein Stück weg, doch die Hand folgte ihr, krallte sich dieses Mal beinahe in ihre Haut, quetschte und drückte sie, dass es schmerzte. Der Stimmungsumschwung, den sie mit einem Mal bei dem Mann bemerkte, erschreckte sie, doch sie konnte ihn nicht einordnen.
    »Lasst Eure Hände bei Euch!«, zischte sie und wäre am liebsten aufgestanden und zu den anderen gelaufen,um bei ihnen Schutz zu finden. Doch sie blieb wie festgenagelt sitzen.
    Der junge Mann lachte. »Gebt doch zu, dass es Euch gefällt. Oder wie sagte der bereits erwähnte Bischof von Canterbury noch? ›Die Schönheit des Körpers einer Frau besteht allein in der Haut. Denn wenn die Menschen sehen, was unter der Haut ist … wenn sie so das Innenwendige sehen könnten, würden sie sich vor dem Anblick der Frauen ekeln. Ihre Anmut besteht aus Schleim und Blut, aus Feuchtigkeit und Galle …‹«
    »Das habt Ihr Euch ja fein gemerkt!«, fauchte Zelda, der es allmählich zu viel wurde mit Banda. Ihre unbestimmte Angst verwandelte sich allmählich in Zorn und Ärger. »Also nehmt Eure Pfoten von meinem Knie, und preiset Euch glücklich, dass Ihr inwendig ganz aus Gold zu bestehen scheint.«
    Sie schlug die fremde Hand von ihrem Knie, und im Schein des Mondes, der soeben wieder durch die Wolken brach, schleuderten ihre Augen giftgrüne Blitze in Bandas Richtung.
    Der lachte, hielt ihre Hände fest und sagte mit heiserer Stimme: »Ich liebe widerspenstige Frauen! Sagte ich das nicht schon? Doch ganz besonders liebe ich Wildkatzen, wie Ihr es eine zu sein scheint.«
    Er beugte sich nach vorn, und sein Blick glitt über ihren Körper. Gern hätte sich Zelda vor diesem Blick versteckt, der wie ein Feuer auf ihrer Haut brannte und Blasen zu hinterlassen schien.
    Banda spürte Zeldas Unbehagen und tat alles, um es noch zu verstärken. »Der Bischof von Canterbury hat Recht. Seht Euch doch an! Eure Augen haben die Farbe von Schlamm, Euer Haar glänzt im Schein desMondes wie das Feuer der Hölle- Euer Mund ist groß, die Lippen breit.« Er lachte wieder. »Großmäulig seid Ihr. Ja, das ist es.«
    Er starrte auf ihre Brüste und fuhr in seiner widerlichen Beschreibung fort: »Eure Brüste erinnern

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