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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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suchten die Kinder
den Boden ab, als warteten dort vergessene Ostereier.
    Sie fanden ein paar vergilbte
Zigarettenreste. Und Karl meinte, es sei ungeheuerlich, im Wald zu rauchen, wo
doch so leicht durch ein paar Funken Glut ein Brand entstehen könne. Sonst
fanden sie nichts.
    „Gehen wir mal den Trampelpfad
runter“, meinte Tarzan.
    „Gehen?“ ächzte Klößchen. „Du
meinst: stolpern, rutschen, purzeln, sich die Beine brechen!“
    „Oder kugeln!“ wies Gaby ihn
zurecht. „Das wäre die Art der Fortbewegung, bei der dich so schnell keiner
einholt. Abwärts, jedenfalls.“
    „Falls ich ins Kugeln komme“,
meinte Klößchen, „werde ich wie eine Lawine zu Tal donnern. Ich reiße alles
mit, was sich mir in den Weg stellt. Nur ein Ufo kann mich aufhalten.“
    „Die werden furchtbar
erschrecken“, lachte Gaby, „wenn du ihnen ihr Raumschiff verbeulst. Wer käme
eigentlich für den Schaden auf: die Haftpflichtversicherung oder Willis Vater?“
    „Ich glaube kaum“, meinte Karl,
„daß darüber ein gerichtliches Grundsatzurteil vorliegt. Weil wir den Fall noch
nicht hatten. Bis zur Klärung sollten wir äußerst vorsichtig sein. Also, kein
Raumschiff beschädigen!“
    „Himmel, ihr tut ja, als stünde
es dort unten und wartete nur!“ rief Tarzan. „Sind doch alles Hirngespinste!
Ich suche hier nicht nach einem Ufo, sondern nach gewalttätigen Spaßvögeln —
sogenannten. Dem Professor haben sie übel mitgespielt, und den Kurort wollen
sie möglicherweise lächerlich machen. Was sonst soll dahinterstecken, hm?“
    „Ich weiß nicht“, zweifelte
Klößchen, „ob du dich nicht täuschst. Selbst der Professor räumt ein, daß wir
Menschen nicht alles wissen.“
    „Abgesehen von Karl“, sagte
Gaby.
    Sie lachten. Karl bemühte sich
um seine gescheiteste Miene. Und Tarzan machte sich als erster an den Abstieg,
bevor — wie er befürchtete — noch mehr Zeit mit fruchtlosen Mutmaßungen vertan
wurde.
    Gaby folgte ihm, Klößchen als
letzter.
    Ohne daß er seine
Lawinenwarnung verwirklichte, erreichten sie einen breiten Spazierweg, der -
wie ein Schild verkündete — zum JÄGERHAUS führte. Parallel zum Weg verlief eine
Forststraße.
    Die Kinder konnten sie durch
die Bäume sehen. Auch den Rastplatz, eine Ausbuchtung der Straße. Der Platz war
leer.
    Klößchen betätigte die Klingel
an seinem Rad und nörgelte: „Wonach suchen wir eigentlich?“
    „Nach einer Spur“, antwortete
Gaby.
    „Von wem?“
    „Von denen“, sagte Tarzan, „die
den Professor betäubt und verschleppt haben — wer auch immer das gewesen ist.
Ich überlege gerade, ob das Raumschiff — bleiben wir mal bei der Bezeichnung —
vielleicht dort geparkt hat.“
    Er deutete zu dem von Büschen
umgebenen Rastplatz.
    „Dann kann es aber nur ein
kleines gewesen sein“, meinte Karl lachend, „für ein Ufo höchstens untere
Mittelklasse.“
    „Wahrscheinlich müssen sich
auch die Außerirdischen wegen der hohen Benzinpreise einschränken“, krähte
Klößchen.
    Tarzan wies in die Richtung,
aus der sie gekommen waren. „Dort haben sie den Professor betäubt. Ihn zu zweit
oder zu dritt den Trampelpfad hinunterzutragen, ist kein Problem. Dort in den
Büschen ist ein Durchlaß. Mit frisch geknickten Zweigen. Was haltet ihr davon?“
    „Was ich nicht kapiere“, sagte
Gaby, „ist die Art des Hinterhalts. Der Professor hat genau beschrieben, wie
das Licht auf ihn einstürmte, wie der beißende Nebel ihn betäubte. Kann man
denn so was... Ich meine, ich wüßte nicht, wie ich das machen sollte — es sei
denn, ich käme von einem anderen Stern.“
    „Technisch“, erklärte Karl,
„ist so ein Hokuspokus leicht möglich — wenn man weiß, wie! Es gibt
Handscheinwerfer — also, wenn die dich anblenden, denkst du, du kriegst eins
mit ‘ner Keule. Und betäubendes Gas — da fallen mir auf Anhieb 20 Sorten ein.
Manche riechen, andere nicht. Es gibt Narkosen, nach denen spuckt man sich den
Magen leer. Nach anderen fühlt man sich, als wäre es nur ein tiefer Schlaf
gewesen. Also, was das betrifft, kann es sich bei den drei Wesen durchaus um
Erdenbürger handeln.“
    Tarzan lehnte sein Rennrad an
einen Buchenstamm, stieg die letzten Meter hinunter und zwängte sich durch die
Lücke in den Büschen.
    Der Rastplatz war doch etwas
größer, als Karl geglaubt hatte. Drei Busse konnten hier parken.
    Reifenspuren drückten sich tief
in den Sand. Ein Abfallbehälter war bis zum Rand gefüllt. Unergiebig!
    Dennoch ließ Tarzan nicht
locker.

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