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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hatte.

12. Die Schachtel am Rastplatz
     
    Ein sonniger Sonntagmorgen
brach an.
    Tarzan erwachte auf seiner
Gartenliege. Er hatte tief geschlafen, entspannt und offenbar traumlos.
Jedenfalls konnte er sich an nichts entsinnen.
    Klößchen lag quer unter dem
rotkarierten Plumeau (Federbett) und schnarchte. Karl, im Nebenbett,
hatte beide Arme unter dem Kopf gekreuzt, was in der Art wohl nur möglich war,
wenn man über sehr lange Gliedmaßen verfügt. Eines seiner dünnen Beine hing
heraus, und eine bläuliche Fliege lief Slalom auf der Wade.
    Tarzan stand auf, ging im
Gästebad unter die Dusche, zog sich an und klappte die Gartenliege zusammen.
Erst sein ungedämpftes Rumoren weckte die beiden.
    Karl gähnte, sagte: „Guten
Morgen. Scheint wohl ein schöner Morgen zu sein. Mann, wo bin ich denn hier?
Ein fremdes Bett. Ach so!“
    Dann griff er nach seiner Brille,
die auf dem Nachttisch lag.
    Klößchen hob nur für einen
Moment den Kopf aus den Federn. „Wann gibt’s Frühstück?“
    „Am Bett wird es dir jedenfalls
nicht serviert“, antwortete Tarzan. „Beeil dich, Willi! Du weißt, was wir
vorhaben!“
    „Ich weiß nur, daß ich müde
bin.“
    „Das bist du jeden Morgen, seit
ich dich kenne. Raus!“
    Nach einer Viertelstunde waren
die beiden startklar.
    Inzwischen hatte Tarzan leise
an das Zimmer der Mädchen geklopft. Petra war, wie sie gestern erzählt hatte,
eine geborene Langschläferin mit Murmeltiereigenschaften. Auch jetzt schlief
sie weiter, ohne etwas zu hören. Aber Gaby hatte auf das Signal gelauert. Als
sie hörte, das Bad sei frei, huschte sie mit ihren Textilien hinein.
    Karl und Klößchen räumten im
Gästezimmer auf. Tarzan ging in die Küche, wo er Herrn Gutsche antraf. Er sah
frisch aus, hatte einen großen Topf Kaffee vor sich und brühte bereits Tee für
die Kinder.
    „Guten Morgen, Herr Gutsche!
Sie sind doch nicht etwa unseretwegen so früh auf?“
    „Morgen, Tarzan. Ich werde
immer mit dem ersten Sonnenstrahl wach. Ihr wollt also wirklich zu der Stelle,
wo der Professor überfallen wurde?“
    „Mich interessiert es brennend.
Die Polizei hat zwar nachts schon alles abgesucht. Aber jetzt ist Tag, und wir
werden uns sorgfältig umsehen.“
    Gutsche lächelte. „Ich bin
fortschrittsgläubig. Doch was dem Professor passiert ist, will mir nicht in den
Kopf.“
    „Ihm, dem Professor, auch
nicht. Mir nicht, Gaby nicht. Karl hat starke Bedenken. Genau genommen ist nur
der Kurdirektor voll darauf eingestiegen. Ich sehe es schon kommen: Der
mißbraucht die sogenannten Außerirdischen als Kurschatten für seine Gäste.“
    Gaby kam in die Küche, war
lieblich anzuschauen und übernahm es, den Toast zu bereiten. Dazu gab es Butter
und Honig aus eigenen Bienenstöcken. Denn Herr Gutsche war auch Imker und besaß
ein Halbdutzend Bienenvölker.
    Klößchen aß wie üblich für
drei. Dann drängte Tarzan zum Aufbruch. Das hieß freilich nicht, daß sie Herrn
Gutsche schon Adieu sagten. Nachher wollten sie hierher zurückkehren, denn nach
Hause zog sie vorläufig nichts; und der lange Tag lag noch vor ihnen.
    Sie nahmen ihre Räder. Der
Gastgeber hatte den Weg beschrieben. Wenig später erreichten sie den Waldrand,
wo der Serpentinenweg begann.
    Zwei Jogger trabten ihnen mit
erhitzten Gesichtern entgegen, sonst war niemand zu sehen. Entweder hatte sich
die Sensation noch nicht herumgesprochen, oder die Finkensteiner bezähmten ihre
Neugier bis nach einem späten Frühstück.
    Sonne durchflutete den Wald.
Alles war grün und schön. Die Luft erwärmte sich. Ungezählte Vögel probten ihr
sonntägliches Frühkonzert.
    Professor Oberthür hatte
gestern abend genau beschrieben, wie weit und durch wieviele Kehren des
Serpentinenweges er spaziert war, bis er in den lichtstarken Hinterhalt geriet.
    Die TKKG-Freunde schoben ihre
Räder. Gaby hielt sich dicht neben Tarzan. Ganz geheuer war ihr nicht. Besorgt
blickte sie nach rechts und links in die Büsche, aber außer umherhüpfenden
Singvögeln war nichts zu sehen.
    „Hier muß es sein.“
    Tarzan blieb stehen.

    Der Weg verengte sich an dieser
Stelle. Es gab wenig Büsche an den Seiten, aber die Bäume standen dicht.
Darunter lag das faulige Laub vom Vorjahr. Stellenweise war der Waldboden mit
Fichtennadeln, goldgelben, bedeckt. Im Laub waren Polizisten herumgetrampelt.
Zwei Bäume hatte man mit weißer Farbe markiert. Ein schmaler Trampelpfad,
ausgelatscht wie uralte Pantoffeln, zweigte vom Weg ab und führte schräg den
Hang hinunter.
    Minutenlang

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