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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Zoff mit Forstinger die Videobeweise ihrer Grenzüberwachungsaktion und isst mit ihm in der Kantine. Am Nachmittag schreibt er die Strafanzeige gegen Kontrollinspektor Werner Neumeier und spricht mit dem Grazer Staatsanwalt. Gegen 17 Uhr berichtet ihm Bruno Polli telefonisch vom Verlauf der bisherigen Ermittlungen. Anschließend schaut Zoff in seinem Zimmer in der Hahngasse vorbei und zieht sich um, ehe er sich in das Irish Pub gegenüber der Rossauer Kaserne zurückzieht und den Abend mit einigen Gläsern Guinness ausklingen lässt.
    Marlene ruft zweimal an, aber Zoff hebt nicht ab.
    Dabei denkt er den ganzen Tag schon an sie.
    Ob er diese wunderbare Frau jemals vergessen kann?
    ***
    In Salzburg trifft Bettina Wagner gegen 21 Uhr in einem Taxi vor dem Palais Wolfdietrich ein.
    Ihr schwarzes Chiffonkleid, das knapp oberhalb der Knie endet, hat Hannes Rieder ein kleines Vermögen gekostet, und auch die Schuhe aus Mailand waren nicht gerade billig gewesen. Dafür siehtBetty aber auch wirklich umwerfend aus.
    Ein livrierter Diener öffnet die massive Eichentür und begleitet die junge Dame zum Gastgeber an die Bar, wo er, von Gästen beiderlei Geschlechts umringt, gerade Cocktails verteilt. Der Bär ist los. Schätzungsweise 200Gäste essen, trinken, diskutieren, singen oder tanzen sich zur Musik einer jungen Band die Seele aus dem Leib.
    „Schön, dass du da bist“, begrüßt sie der Bundesparteisekretär, streicht sich das Haar zurück und gibt dem Kellner einen Wink. „Du trinkst doch gern Champagner, oder?“ Sie nickt.
    „Dom Perignon“, befiehlt er. „Den besten, den wir haben. Im Kübel und mit reichlich Eis.“ Keine zwei Minuten später hatFreiher seinen Schampus, nimmt den Kübel in die rechte Hand undbedeutet Bettina mit der Linken, ihm zu folgen.
    „Gehen wir“, schreit er, um sich gegen den Lärm der Musik zu behaupten. „Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.“
    „Wieso? Wo ist Hannes?“
    „Im Rathaus. Er kommt noch. Inzwischen sollten wir uns gemeinsam über deine bevorstehende Beförderung Gedanken machen. Du interessierst dich doch so brennend dafür, Landespolizeichefin zu werden, oder? Eine gut bezahlte Position, die viele gern bekleiden würden. Auch Leute, die ich sehr mag, verstehst du? Also komm.“
    Leichtfüßig eilt er ihr über die breite Treppe voran ins Obergeschoss und weiter bis ins großzügige Zimmer am Ende des langen Flurs, dort, wo der Lärm der Musik nur noch dumpf zu vernehmen ist.
    „Ein schöner Rahmen für ein derartiges Fest“, sagt sie.
    „Oh ja. Die Miete für den heutigen Abend wird von der Partei übernommen“, grinst er. „Zum Glück.“
    „Wieso gehen wir hier herauf? Was willst du von mir?“, fragt sie misstrauisch und schüttelt den Kopf.
    „Ach Betty. Betty, Betty, Betty! Ich habe Geburtstag, und wir feiern hier unsere ganz persönliche Versöhnungsparty. Ich habe nämlich den Verdacht, du magst mich nicht.“ Mit diesem sanften Tadel öffnet er den Champagner und deutet mit dem Zeigefinger auf den tiefen Ledersessel am Fenster. „Nimm Platz. Entspann dich einfach und hör zu. Wenn du in diesem Bundesland ganz groß herauskommen willst, musst du mich mögen. Fast so sehr mögen wie Hannes. Das musst du lernen. Alles klar?“
    „Wieso denn? Wer sagt, dass ich dich nicht mag?“, meint sie verlegen und setzt sich. „Ich habe nichts gegen dich. Bloßbin ich für dich nicht zu haben. Ich gehöre zu Hannes. Aus. Fertig. Akzeptiere das einfach,dann ist alles in Ordnung.“
    „Du gehörst dem Kaiser. Aber ja doch. Kein Problem, Betty. Du magst eben erfolgreiche Männer“, murmelt er, lacht nervös und hält die Champagnerflasche prüfend ins Licht. „Ich stehe allerdings auch in der ersten Reihe. Direkt neben ihm.Als sein Bundesparteisekretär und bester Freund. Ab und zu frage ich mich schon, ob mir da nicht auch ein wenig Aufmerksamkeit zustünde. Deine spezielle Aufmerksamkeit. Eine interessante Frage, findest du nicht?“
    „Ach komm. Ich bin eben verknallt in ihn. Dass ich deshalb von anderen Männern Abstand halte, ist doch normal. Was ist so schrecklich daran?“
    „Gar nichts. Ich will ein wenig mehr Respekt. Einen Hinweis darauf, dass du mich als bedeutenden Faktor siehst. Das ist alles.“ Mit einem Ruck dreht er ihr kurz den Rücken zu, schenkt den Champagner ein und lässt dabei aus der Hand eine kleine Pille in ihr Glas fallen, die sich sofort darin auflöst. Zufrieden nickend füllt er ein zweites Glas, dreht sich mit den Kelchen um

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