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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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und gibt Betty einen Wink. „In Zukunft behandelst du mich nicht mehr so von oben herab. Da strahlst du mich an, wie es mir als Kronprinz gebührt. Abgemacht, oder? Komm!“
    „Ich weiß nicht. Irgendwie wäre ich jetzt lieber bei den anderen da unten“, lächelt sie verstört.
    „Aber wieso denn?“
    „Du weißt ja, es gibt immer Gerede.“
    „Wir gehen ja schon. Aber vorher trinken wir noch ein Glas. Damit wir uns endlich ein wenig besser vertragen. Weißt du, jeder von uns soll wissen, wo sein Platz ist. Gesundheit.“
    „Prost!“ Unsicher nimmt sie das Glas aus seiner Hand, hebt es an die Lippen und nippt daran.
    „Na, was denn. Das ist wirklich guter Schampus, Herzchen. Spitzenqualität. Also trink schon aus“, rügt sie Freiher lässig und leert sein Glas in einem Zug. „Ich habe noch mehr von diesem Zeug. Noch viel mehr.“
    „Warum eigentlich nicht“, antwortet sie heiser, kippt den Rest des Champagners hinunter und hält ihm das Glas zum Nachfüllen hin. „Dom Perignon ist meine Lieblingssorte.“
    „Ich weiß, mein Luxuskind“, grinst der Gastgeber und rückt ihr ganz nahe. „Ich weiß.“
    Plötzlich schwilltFreihers Gesicht an, als wäre es ein Ballon. In Bettinas Kopf beginnt es zu dröhnen, und das Zimmer fängt an, sich zu drehen. Hilflos öffnet sie den Mund, um zu schreien, aber bevor es ihr gelingt, auch nur einen einzigen Ton hervorzubringen,fällt sie auf die Knie und vornüber auf den Teppich.
    „Na, du arrogante, blöde Nutte. Wie stehen jetzt die Aktien?“ Zynisch grinsend stellt Paul Freiher sein Glas ab, dreht Bettina Wagner auf den Rücken, ergreift sie unter den Schultern, schleift sie ins Nebenzimmer auf das breite Doppelbett und schiebt ihr das Kleid hoch.
    Irgendwann während der nächsten Stunde erwacht Bettina für ein paar Sekunden aus ihrer Betäubung, spürt Paul Freiher nackt und schwer auf sich liegen, registriert einen heißen Schmerz zwischen den Beinen und stöhnt dumpf auf. Da löst er sich einen Augenblick von ihr, träufelt ihr etwas in den Mund, und schon verliert sie wieder das Bewusstsein.
    Am Mittwochmorgen gegen sieben greift man Bettina Wagner in der Tiefgarage des Landeskriminalamts auf.
    Bis auf Unterwäsche und Strümpfe ist sie voll bekleidet, macht aber einen ausgesprochen benommenen Eindruck und stinkt intensiv nach Whiskey. Weil sie auf Fragen nur lallend antwortet, bringen sie zwei Kriminalbeamte zunächst einmal in ihre Wohnung in die Priesterhausgasse, legen sie ins Bett, alarmieren einen Arzt, und suchen schleunigst wieder das Weite.
    ***
    Drei Stunden später geht es im Kabinett des Innenministers wieder einmal hoch her.
    „Pechstein! Wo sind Sie? Pechstein?“
    „Hier.“ Augenblicklich steht der Ministersekretär in der Tür.
    „Her zu mir! Was sagen Sie zu diesem Skandal, Pechstein? Was sagen Sie dazu?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Sie wissen in letzter Zeit eigentlich erstaunlich wenig, mein Lieber“, spottet der Politiker. „Ich rede von dieser Sache in Salzburg. Sagen Sie mir Ihre Meinung. Los. Reden Sie.“
    „Es kann schon einmal vorkommen, dass sich jemand betrinkt“, antwortet der Sekretär vorsichtig.
    „Was denn? Eine Frau Oberst? Da sitzt dieses Weib frühmorgens völlig dicht und ohne Höschen in der Tiefgarage, lässt sich von zwei Mitarbeitern nach Hause fahren, und Sie finden nichts dabei? Ja ticken Sie noch richtig?“
    Sofort rudert Pechstein zurück. „Ein verwerfliches Verhalten. Gar keine Frage. Als Offizier hat man Vorbild zu sein. So geht das nicht.“
    „Genau. Aber die Dame ist ja Rieders Favoritin. Die glaubt, sie kann sich alles erlauben. Mein Gott. Am liebsten würde ich sie auf der Stelle suspendieren.Diese blöde Schlampe. Dieses verdammte Luder.“
    „Trotzdem. Wir werden die Sache totschweigen müssen“, sagt der Sekretär bedauernd.
    „Eine Schande. Ich könnte zerspringen vor lauter Wut!“
    „Die Anweisung aus dem Kanzleramt lautet leider so.“
    „Ja!“, brüllt der Minister.„Ich habeesverstanden!“
    „Da wäre leider noch etwas“, seufzt Pechstein und weicht ein paar Schritte zurück. „Es gab einen weiteren Anruf aus dem Kanzleramt.“
    „Wie bitte? Was will der denn sonst noch? Verschonen Sie mich!“
    „Zoff. Er wird in Graz gebraucht. Ein guter Freund von Oberbürgermeister Rieder ist tot. Ermordet.“
    „Na und?“
    „Rieder besteht darauf, dass Zoff die Mordermittlungen leitet. Der Kanzler hat das bereits zugesagt.“
    „Nein!“
    „Doch.“
    „Raus“, zischt der

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