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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Minister, springt hoch und feuertsein Telefon in die Ecke. „Raus, Pechstein.“ Schnaufend wie ein wilder Eber tritt er gegen den Drehsessel, dass der bis an die Wand fliegt. „Fort mit Ihnen. Weg!“
    Das braucht er seinem Sekretär nicht zweimal zu sagen.Erleichtert huscht er hinaus.Lautes Klirren und Krachen begleitet seine Flucht.
    Wenig später läuft eine Raumpflegerin ins Büro des Innenministers und fegt die Reste eines Laptops zusammen.
    Derweilsitzt der oberste Herr über Österreichs Exekutive hinter seinem Schreibtisch, schlägt die Hände vors Gesicht und spricht kein Wort mehr.
    ***
    Halb zwölf. Im Polizeizentrum Lichtenwerder Platz überlegt Peter Zoff, ob er in der Kantine oder auswärts essen soll. Mürrisch entscheidet er sich für die Kantine, als ihn der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit anruft.
    „Wir verdanken Ihnen einen Rauschgiftaufgriff der Sonderklasse“,stellt der höchste Beamte des Innenministeriums barsch fest. „Machen wir es kurz: Ich habe dem Herrn Minister vorgeschlagen, Ihre Zuteilung mit sofortiger Wirkung aufzuheben.“
    „Tatsächlich?“
    „Tatsächlich. Ab morgen übernehmen Sie wieder Ihre Funktion im Landeskriminalamt Graz und leiten die Ermittlungenim Mordfall Benno Brecht. Der Herr Landeskriminaldirektor wurde schon in Kenntnis gesetzt.“
    „Das ist eine gute Nachricht“, entgegnet Zoff kühl. „Danke.“
    „Keine Ursache. Sollten Sie noch einmal negativ auffallen, sind Sie ganz schnell wieder in Wien, verstanden? Viel Glück.“
    „Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Ungläubig betrachtet der Oberstleutnant den Telefonhörer und legt auf. Dann überlegt er aber nicht mehr lange,sondern holt seine Reisetasche aus dem Kleiderkasten und beginnt seinen Schreibtisch abzuräumen. Sein Wiener Kollegeregistriertes mit einem Gesichtsausdruck, als betrachte er das Treiben eines Wahnsinnigen.
    „Ist was?“, nuschelte der Chefinspektor schließlich unsicher.
    „Und ob. Du bist mich los, mein Alter.“
    „Also, du spinnst ja“, grunzt Forstinger verblüfft und kratzt sich verstört an seiner Glatze. „Das ist ein Jux, oder?“
    „Nicht die Bohne“, versichertihm Zoff und wirft in seine Reisetasche, was ihm gerade so in die Finger kommt.
    Eine Viertelstunde später hält er bereits den schriftlichen Rückreiseauftrag in Händen, verabschiedet sich von Forstinger, fährt in seine Unterkunft und packt.
    Kurz darauf ist er auf demWeg nach Graz.
    Ob Nina sich darüber freuen wird, dass er wieder daheim ist?
    Marlene wäre sicher ganz außer sich und würde ihm das auch spüren lassen. Marlene. In einer Stunde wäre er bei ihr in Reichenau und er könnte die ganze Nacht bleiben, ohne dass es jemandem auffiele.
    Ein Gedankenspiel, mehr aber auch nicht.
    Zoff weiß genau, was er seiner Frau versprochen hat.
    Und er könnte es sich nicht verzeihen, dieses Versprechen grundlos zu brechen.
    ***
    Etwa zur selben Zeit klingelt in einem noblen Büro im ersten Wiener Gemeindebezirk das Telefon.
    „Berg.“
    „Wie geht es mit unserem neuen Dienst voran?“
    „Gut. Alles läuft planmäßig.“
    „Und wie entwickelt sich der Fall Rieder?“
    „Eigenartig. Anscheinend steht der Kerl jetzt doch weiterhin zur Koalition.“
    „Früher oder später will er mehr Macht.“
    „Mag sein. Vielleicht kann man sich einigen.“
    „Egal. Solange Rieder bei der Stange bleibt, brauchen wir nicht einzugreifen. Ändert sich das, sind Sie am Zug.“
    „Kein Problem.“
    „Und wer war das mit diesem Brecht?“
    „Wir nicht.“
    „Dachte ich mir. Jedenfalls hat Rieder vom Bundeskanzler verlangt, Zoff mit den Morderhebungen zu betrauen.“
    „Keine gute Idee. Das passt mir gar nicht.“
    „Darauf kommt es jetzt nicht an. Beobachtet ihn.“
    „Und sonst?“
    „Er soll uns nur ja nicht wieder in die Quere kommen. In seinem eigenen Interesse. Da ist noch eine Rechnung offen.“
    „Haben Sie noch Wünsche?“
    „Ich will wissen, wer Rieders Landsitz abgefackelt hat.“
    „Das wird nicht leicht zu eruieren sein.“
    „Habe ich auch nicht behauptet. Findet es heraus. Schnell.“
    ***
    In Salzburg sitzt Bettina Wagner beim Frauenarzt.
    „Da sind also eindeutige Spuren von Geschlechtsverkehr?“, vergewissert sie sich noch einmal leise.
    „Ohne jeden Zweifel“, bestätigt der Arzt. „Sperma anal und vaginal. Außerdem eine Entzündung im Vaginalbereich, A bschürfungen an den Handgelenken, Druckstellen und blaue Flecken an Ihren

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